In drei Wochen startet die neue Formel 1-Saison. Die Sky-Crew hat exklusiv mit Quotenmeter.de über die Vorbereitungen gesprochen und ein Fazit des Jahres 2012 gezogen.
Es geht fast entspannt zu in der Sportredaktion des Münchner Senders Sky. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Formel 1-Redaktion in der luxuriösen Situation, sich mit etlichen Tagen mehr Vorlauf auf das anstehende Formel 1-Jahr vorzubereiten. Seit Anfang Februar ist der neue Drei-Jahres-Vertrag mit Vermarkter FOM unter Dach und Fach, Planungssicherheit also für Kunden und Redaktion gleichermaßen. Im Jahr 2013 will der Abo-Sender den Weg, den man 2012 eingeschlagen hat, weitergehen. Um 24 Prozent gestiegene Quoten der Komplett-Übertragung am Sonntag und ein Plus von sogar 28 Prozent am gesamten Wochenende lassen eigentlich auch keine anderen Schlüsse zu.
„Für uns ist es sehr wichtig, dass Marc Surer wieder mit an Bord ist“, sagt Udo Ludwig, seit 2005 F1-Redaktionsleiter, im exklusiven Gespräch mit Quotenmeter.de. Zudem setzt Sky auch 2013 auf Ursula Hoffmann, die die Vorberichte aus dem Münchner Sky Sport News HD-Studio moderiert und Tanja Bauer, die direkt vor Ort ist. Tanja Bauer wird 2013 allerdings bei jedem Rennen von Live-fähigen Kameras begleitet – das war in der Vorsaison nicht immer der Fall. „Das kam bei unseren Kunden nicht gut an, deshalb haben wir das nun geändert“. Zudem wird der Sender seine beiden Kommentatoren bei jedem Rennen direkt an die Strecke schicken – 2012 noch mussten Jacques Schulz und Marc Surer vier Grand Prix aus München übertragen.
Die Entscheidung die Vorberichte aus dem Newsstudio zu bringen, verteidigt Ludwig und sieht darin auch heute noch eine Abhebung zum Programm von RTL. Im Studio könne man besser mit Grafiken arbeiten. Zudem sei es weiterhin Ziel von Sky die Welten Sport und Sport News miteinander zu verzahnen. Einen festen Experten an der Seite von Ursula Hoffmann im Studio soll es 2013 nicht geben. Sky will hierzu immer wieder Gäste einladen, unter anderem auch ehemalige deutsche Fahrer. Weiterhin soll es nach dem Rennen aber auch Einschätzungen aus der Kommentatoren-Box von Marc Surer geben.
Die auffälligste Änderung aber gerade betrifft die Position des Kommentators. Jacques Schulz hat nach 16 Jahren seinen Abschied bekanntgegeben – aus „privaten Gründen“, wie er sagt. Mehr war dazu auch jetzt nicht zu erfahren. Ludwig verneinte aber vehement, dass Schulz sich verabschiedet habe, weil er mit dem Sky-Sendekonzept unzufrieden war oder dieses in der kommenden Saison sogar selbst gestalten wollte. Entsprechende Spekulationen waren in Fan-Foren hochgekocht. „Da ist absolut nichts dran“, hieß es dazu. Stattdessen setzt Sky nun auf Sascha Roos, früher Sportreporter bei Antenne Bayern und seit zehn Jahren in der Motorsportredaktion von Sky tätig. „Ich freue mich sehr. Das ist eine tolle Herausforderung dabei zu sein. Es ist für mich ja nicht so, dass ich mit etwas komplett Neuem beginne. Ich kenne zahlreiche Formel 1-Fahrer noch aus ihrer Zeit bei der GP2, habe in den vergangenen Jahren kein Formel 1-Rennen verpasst.“ Dennoch kam die Beförderung für ihn überraschend, erzählt er.
„Damit konnte ich nicht rechnen.“ Freudig schockiert sei er gewesen, als ihn Udo Ludwig informierte. „Ich musste drei Mal nachfragen, ob das jetzt ernst gemeint war.“ Dann aber habe er sich schon ein bisschen Gedenkzeit erbeten. Roos ist verheiratet, hat zwei kleine Kinder. Seine Familie wird auf ihn pro Jahr nun rund 150 Tage verzichten müssen. Die vielen Reisen kennt Marc Surer, Sky-Experte im nun 17. Jahr, zur Genüge. „Es ist eine neue Herausforderung mit Sascha, wir müssen jetzt zusammenfinden“, sagt der ehemalige Rennfahrer. „Mit Jacques war ich ein eingespieltes Team, aber nach so vielen Jahren der Zusammenarbeit, ist eine Veränderung auch eine Chance. Sascha wird auf jeden Fall frischen Wind in unsere Übertragungen bringen.“