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Zypern-Rettung - ein schlechter Witz

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  • 26. März 2013 um 15:39
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    Gast
    • 26. März 2013 um 15:39
    • #1

    [h=1]„Verantwortliche mit in Haftung“[/h] „Ohne Eigenverantwortung keine Solidarität“ - auf diesen Nenner hat es die belgische Zeitung „De Standaard“ gebracht und damit nicht nur das Gefühl vieler europäischer Politiker rund um die Zypern-Rettung ausgedrückt. Manche wollen die Nachtaktion von Brüssel auch als Signal verstanden wissen: Es darf sich nicht mehr auszahlen, innerhalb der Euro-Zone einen intransparenten Bankensektor groß zu machen - den am Ende der europäische Steuerzahler retten soll.


    Die deutsche Kanzerlin Angela Merkel, mit ihrem Finanzminister Wolfgang Schäuble maßgebliche Stimme in der Euro-Zone bei der Rettung Zyperns, beschrieb die Situation am Montag recht ungeschminkt: „Die Rettung nimmt diejenigen, die die Fehlentwicklung zu verantworten haben, mit in die Haftung.“


    [h=2]Börsen zumindest zum Teil erleichtert[/h]Die Rettung Zyperns konnte die Börsen Europas nur kurzzeitig beflügeln. Dax und Euro Stoxx 50 notierten am Montagnachmittag jeweils gut 0,4 Prozent fester, nachdem sie in der Früh noch deutlich zugelegt hatten.
    Die Rettung Zyperns wird aus Sicht der deutschen Banken die Euro-Zone und das Finanzsystem stärken. Die Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken finden es richtig, dass sich auch die Gläubiger und Kunden der größten zypriotischen Banken an der Rettung des Mittelmeer-Landes beteiligen.
    „Im Fall Zypern wurde klargestellt, dass sich niemand ohne substanzielle Eigenbeteiligung und ohne Änderung des eigenen Verhaltens auf Rettungsmaßnahmen Dritter verlassen kann“, sagte der deutsche Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon, einst Finanzminister des Freistaats Bayern, am Montag. „Diese Erfahrung wird der Euro-Zone und damit den Finanzmärkten guttun.“


    [h=2]Bankenökonom sieht hauptsächlich positive Signale[/h]Der Ökonom und Chefanalyst von Raiffeisen International, Peter Brezinschek, der am Freitag noch vor einem Kollaps der zypriotischen Wirtschaft schon in den nächsten Tagen gewarnt hatte, bewertet den nun beschlossenen Rettungsplan für das überschuldete Land positiv.
    Der Plan sei für die Anleger hart, aber fair, meinte Brezinschek gegenüber Ö1. Das Rettungspaket sei fair, weil „Zypern einen Eigenbeitrag für seine Rettung auf die Beine stellen musste, und das war wahrscheinlich der Kompromiss, der hier gefunden werden konnte“, hob Brenzinschek hervor.
    Die Aufregung der Zyprioten sei zwar verständlich, aber übertrieben, findet der Ökonom, immerhin würden Sparer mit Guthaben unter 100.000 Euro kein Geld verlieren. Gut sei auch, dass die zehn Mrd. Euro Hilfsgelder nicht dazu verwendet würden, die Banken auf die Beine zu bringen, sondern um die zypriotische Wirtschaft anzukurbeln. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, liegt laut Brezinschek am Versagen der Bankenaufsicht in Zypern.


    [h=2]Signal: Wollten Zypern in Euro-Zone halten[/h]Die Euro-Gruppe habe keine Zweifel daran gelassen, dass sie Zypern - wenn irgendwie möglich - in der Währungsunion halten möchte, urteilt Lutz Karpowitz, Analyst bei der deutschen Commerzbank: „Damit setzt sie ein positives Zeichen für die Zukunft nach dem Motto: Wir sind bereit, jedem zu helfen, der sich wirklich helfen lassen will.“


    [h=2]Experte Schulmeister: „Grundfehler passierte vor einer Woche“[/h]Die Einigung auf das Zypern-Rettungspaket ist für den Wirtschaftsforscher Stephan Schulmeister „deutlich besser“ als das, was noch vor einer Woche geplant war, als man auch kleine Sparer mit Einlagen bis 100.000 Euro zur Kasse bitten wollte. Insgesamt sei aber der Schaden, der dadurch entstanden sei, viel größer als der Nutzen, sagte Schulmeister am Montag.
    Gemessen an den bisherigen Hilfsmilliarden, die bereits in kriselnde Euro-Staaten geflossen sind, seien die zehn Mrd. Euro, die der Inselstaat Zypern benötige, „ein Klacks“. „Der Grundfehler ist vor einer Woche gemacht worden, indem man einen anderen Weg beschritten hat als bei den bisherigen Rettungspaketen“, so der Ökonom. Anstatt über Rettungsschirme Kredite zur Verfügung zu stellen, habe man bei Zypern gleich die Sparer einspannen wollen. Und nun hätten die Euro-Finanzminister nicht noch weiter zurückrudern können, da ansonsten der Gesichtsverlust zu groß gewesen wäre.
    Trotz der Einigung ortet Schulmeister noch Unsicherheiten. Es sei nicht klar, in welchem Ausmaß Anleger mit Einlagen von mehr als 100.000 Euro tatsächlich zur Kasse gebeten werden. Auch hat er „gewisse Zweifel“ hinsichtlich der administrativen Durchführung der - freilich unabdingbaren - Kapitalverkehrskontrollen. Es müsse nunmehr ja bei jeder einzelnen Transaktion überprüft werden, ob es sich um Kapitalflucht handelt oder zum Beispiel um eine Überweisung, die der Finanzierung eines Imports dient. „Wie man das in den nächsten Wochen umsetzt, ohne die Wirtschaft weiter zu strangulieren, weiß ich nicht“, sagte Schulmeister.


    [h=2]Vorsichtig positive Signale[/h]In der Presse sieht man am Tag nach der Zypern-Rettung vorsichtig positive Signale, erinnert aber auch an Versäumnisse der Vergangenheit. So schreibt das „WirtschaftsBlatt“ (Dienstag-Ausgabe): „Schon 2004 kam heraus, dass Griechenland sich den Eurobeitritt mit gefälschten Bilanzen erschummelt hat. Die Finanzminister sahen nobel darüber hinweg. Und dass die Bilanzsummen des zyprischen Finanzsektors im letzten Jahrzehnt auf ungesunde 800 Prozent des BIP angewachsen sind, ist seit 2007 aktenkundig. Geschehen ist: Nichts.“
    „Ohne Eigenverantwortung kann keine Solidarität entstehen", erinnert die belgische Zeitung „De Standaard“: „Darum müssen zuallererst der Bankensektor und die Reichen bezahlen, denn schließlich haben sie bisher am meisten profitiert. (...) Fünf Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise wurde die Bankenwelt noch immer nicht ausgemistet, und die Bevölkerung Europas misstraut der Bereitschaft, die Dinge in Ordnung bringen zu wollen.“


    [h=2]„FAZ“: Geld aus Zypern floss ab
    [/h]Wie viel Vertrauen in Zypern berechtigt ist, bleibt wohl offen. Obwohl der Zahlungsverkehr in Zypern seit einer Woche geschlossen ist, floss dennoch Geld von der Insel ab. Das will die „Frankfurter Allgemeine Zeitung “ („FAZ“) am Montag herausgefunden haben. „Vor der Zuspitzung der Krise in Zypern waren die über das Zahlungsverkehrs-System Target auflaufenden Verbindlichkeiten der zyprischen Notenbank gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) täglich um etwa 100 bis 200 Millionen Euro gestiegen. In den vergangenen Tagen sei, nachdem das Parlament das Stabilisierungsprogramm zunächst hatte scheitern lassen, der tägliche Wert auf mehr als das Doppelte gestiegen. Allein in der vergangenen Woche könnten also Geldvermögen in Milliardenhöhe aus Zypern abgeflossen sein, obwohl die zyprische Notenbank eigentlich eine Sperre ausgesprochen hat“, schreibt die „FAZ“.


    Das Signal der harten Rettung - news.ORF.at


    Zypern: Russen räumen Konten leer

    Während für normale Sparer die Banken jetzt bis Donnerstag geschlossen bleiben, sollen russische Oligarchen ihr Geld bereits in Sicherheit gebracht haben - über offene Zweigstellen zypriotischer Banken in London und Russland.

    von Michael Mross
    Das Chaos um Zypern wird immer größer. Erst drohte Euro-Gruppen-Boss Dijsselbloem Krisenländern mit der "Zypern-Methode" und ließ damit Euro und und Börsen crashen. Anschließend nahm er die Äußerung wieder zurück - aber für Insider ist dennoch klar, dass die "Zypern-Methode" mit fortschreitender Euro-Krise bald auch in allen anderen Ländern angewandt wird. Nicht um sonst sagt bereits die Schutzvereinigung für Kleinaktionäre, dass alle Bankkonten ab 100000 Euro von nun an unsicher seien.

    Doch viel dramatischer könnte werden, was sich bisher nur in Konturen abzeichnet. Die Banken auf Zypern wurden geschlossen, damit reiche Russen in Ruhe ihr Geld abziehen konnten. Ob mit dem, was dann übrig bleibt, das Rettungspaket noch funktioniert, darf bezweifelt werden. Die Wirren scheinen jedenfalls groß und dies mag auch der Grund sein, warm zypriotische Banken jetzt noch bis Donnerstag geschlossen bleiben. - Auf jeden Fall droht am Tag der Bankeneröffnung der totale Bankrun in dem Inselstaat.

    Doch währen die kleinen Sparer um ihre Einlagen zittern, haben die großen ihr Vermögen schon längst in Sicherheit gebracht - trotz (oder gerade wegen) der Bankschließungen, welche offenbar nur für den "Mann auf der Straße" galten.

    Die zypriotische Laiki Bank und die Bank of Cyprus haben nämlich Filialen in London. Diese wurden nicht geschlossen und von dort aus sollen sich russische Oligarchen bedient haben, um ihre Gelder in unbekannter Höhe aus Zypern abzuziehen. Zur "Bank of Cyprus" gehört außerdem die russische "Uniastrum Bank" - die ebenfalls nicht geschlossen wurde. Auch von dort aus wurden offenbar zyprische Konten leer geräumt.

    Die Frage ist, was jetzt noch übrig bleibt. Wahrscheinlich müssen die zypriotischen Behörden am Donnerstag zugeben, dass auf den Konten nicht genug Geld übrigblieb, um das Rettungspaekt durchzuziehen. Dann wäre das Chaos perfekt.


    Zypern: Russen räumen Konten leer


    Cu
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    • 26. März 2013 um 16:48
    • #2

    [h=1]Wer wusste von der Bankensperre?[/h] In den Wochen und Tagen vor der Schließung der Banken Zyperns wegen der dramatischen Finanzlage soll es ungewöhnlich hohe Geldüberweisungen ins Ausland und Abhebungen von Bargeld gegeben haben. Diesen Informationen will jetzt Parlamentspräsident Ginnakis Omirou nachgehen.


    Wie aus Parlamentskreisen zu erfahren war, forderte der Parlamentspräsident die Liste mit den Überweisungen ins Ausland der vergangenen Wochen an. Er will prüfen, ob hohe Beamte, die in den Entscheidungszentren der Zentralbank oder auch im Präsidialgebäude sitzen und von der bevorstehenden Entscheidung zur Schließung der Banken am 16. März wussten, ihre Gelder ins Ausland geschafft hatten.
    Zypriotische Medien berichteten ohne Quellenangabe, es seien „Unmengen“ von Geld abgehoben worden. Auf Bankguthaben von mehr als 100.000 Euro wird laut dem Rettungspaket bei der marktführenden Bank of Cyprus eine Zwangsabgabe von 30 Prozent, laut Finanzminister Michalis Sarris möglicherweise auch 40 Prozent, erhoben werden. Die Gelder wurden zunächst eingefroren. Am Dienstag wurden auch Informationen bekannt, wonach auch nach der Schließung der Banken Gelder aus Zypern über Filialen im Ausland abgeflossen seien.


    [h=2]„FAZ“: Milliarden könnten abgeflossen sein[/h]Trotz geschlossener Banken und einer Sperre für den Zahlungsverkehr sei auch letzte Woche deutlich mehr Geld aus Zypern abgeflossen als in den Wochen zuvor, hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“, Onlineausgabe) am Sonntagabend unter Berufung auf Frankfurter Zahlungsverkehrsexperten berichtet. Trotz Zahlungssperre winke Nikosia offenbar Überweisungen durch.
    Vor der Zuspitzung der Krise seien die über das Zahlungsverkehrssystem TARGET auflaufenden Verbindlichkeiten der zypriotischen Notenbank gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) täglich um etwa 100 bis 200 Mio. Euro gestiegen, heißt es in dem Zeitungsbericht. In den vergangenen Tagen, nachdem das Parlament das Stabilisierungsprogramm zunächst hatte scheitern lassen, sei der tägliche Wert auf mehr als das Doppelte gestiegen. Allein in der vergangenen Woche könnten, so wurde in der „FAZ“ gemutmaßt, also Geldvermögen in Milliardenhöhe aus Zypern abgeflossen sein, obwohl die dortige Notenbank eine Sperre ausgesprochen habe.


    [h=2]70 Milliarden an Spareinlagen 2012[/h]Zwischen 2007 und 2012 seien die Spareinlagen bei zypriotischen Banken von 52 auf fast 70 Mrd. Euro gestiegen. Erst im Jänner habe es den ersten nennenswerten monatlichen Geldabfluss gegeben, so der Bericht, obwohl die Banken der Insel spätestens seit dem Schuldenschnitt Griechenlands vor einem Jahr schwer angeschlagen seien.
    Damals hatten die beiden größten Banken, die Bank of Cyprus und die Laiki Bank, auf ihre Griechenland-Anleihen 4,7 Mrd. Euro verloren - mehr als ihr Eigenkapital. In zypriotischen Banken lagern nach den jüngsten Berechnungen der Ratingagentur Moody’s russische Guthaben mit einem Nominalwert von rund 24 Milliarden Euro. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gibt sich indes zurückhaltend: Die möglichen Geldabflüsse würden sehr sorgfältig beobachtet. „In den letzten Tagen hat da nicht so viel stattgefunden“, so Schäuble am Montag.


    Suche nach undichter Stelle in Zypern - news.ORF.at

    Cu
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    • 26. März 2013 um 19:14
    • #3

    Wie funktioniert eine Insel?


    [h=1]Steuerparadiese Was ist faul mit den Inseln?[/h] 26.03.2013 · Steuerparadiese finden sich oft auf Inseln im Mittelmeer oder in der Karibik. Das Geschäftsmodell ist nicht totzukriegen. Daran ändert auch Zypern nichts.
    Von Dyrk Scherff
    http://www.faz.net/aktuell/finanz…2126120-l1.html


    http://www.faz.net/aktuell/finanz…2126120-l1.html


    © Malte Knaack Nicht zufällig wird im Englischen von Tax Haven (Steuerhafen) und Offshore-Gebieten (fern der Küste) gesprochen


    Die Kellner sprechen Russisch, die Speisekarten sind in kyrillischer Schrift, es gibt einen russischen Radiosender und eine russische Schule: Die Russen sind allgegenwärtig in Limassol, dem wirtschaftlichen Zentrum Zyperns. Von einigen Einheimischen wird es scherzhaft Limassolgrad genannt.


    Die Russen - auf ganz Zypern werden sie auf bis zu 30.000 geschätzt - sind hier wohl nur in zweiter Linie wegen der Wärme und den Mittelmeerstränden. Die meisten sind hier, weil sie auf Zypern ihr Geld diskret, sicher und fast steuerfrei anlegen können. Denn Zypern gilt als Steueroase. Wie so viele andere Inseln auf der Welt auch. Ob Malta oder die Kanalinseln Jersey und Guernsey in Europa, ob die Karibikinseln Kaiman, Bahamas oder Barbados oder einige Eilande in Asien: Sie alle locken ausländisches Kapital mit niedrigen Steuern.


    [h=2]Niedrige Steuern für Ausländer fallen kleinen Inseln leicht[/h]Es ist kein Zufall, dass ein Großteil dieser Steuerparadiese Inseln sind. Nicht zufällig wird im Englischen von Tax Haven (Steuerhafen) und Offshore-Gebieten (fern der Küste) gesprochen, während die deutsche Steueroase in die Wüste weist, wo es allenfalls in Dubai und Bahrein steuerlich interessante Finanzzentren gibt. Entscheidend für die Entstehung von Steuerparadiesen auf Inseln „sind die geographisch abseitige Lage und die dort ungünstigen Produktionsbedingungen“, sagt Wirtschaftshistoriker Paul Thomes von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen.
    Das heißt erstens: Weit von den großen Ländern entfernt liegende Inseln konnten sich in der Geschichte eine volle oder gewisse Eigenständigkeit bewahren, denn es war für die großen Mächte zu teuer und zu aufwendig, sie sich voll einzuverleiben und zu verwalten. Das galt auch für die vielen Überseeterritorien, die vom britischen Empire kontrolliert wurden, erst recht aber nach ihrer Unabhängigkeit von der Krone.



    © F.A.Z.




    Die Eigenständigkeit der Inseln ist aber zweitens auch ein Problem. Denn kleine isolierte Gebiete haben nicht viele Möglichkeiten, sich wirtschaftlich zu betätigen, Industrie gibt es nicht. „Diese Staaten mussten sich ein angepasstes Geschäftsmodell ausdenken, dass letztlich nur im Dienstleistungssektor angesiedelt sein konnte“, sagt Wirtschaftshistoriker Thomes. Da bieten sich Finanzdienstleistungen an. Denn um Kapital anzulocken, braucht es nicht viel Platz. „Raum für Briefkastenfirmen ist auch auf einer kleinen Insel.“


    Niedrige Steuern sind ein Weg, um an ausländische Gelder zu kommen. Superreiche bringen ihr Vermögen gern auf die Inseln, weil sie keine Einkommensteuer zahlen müssen, und Firmen gründen hier Tochtergesellschaften, weil deren Gewinne kaum zu versteuern sind. Sie nutzen das, indem sie Gewinne dorthin verschieben. Zum Beispiel, indem sie der Tochtergesellschaft Patente zuweisen, für die die Muttergesellschaft im Hochsteuerland Lizenzgebühren entrichten muss. Das mindert dort den Gewinn und erhöht ihn auf den Inseln. Die gleiche Wirkung haben Zinszahlungen des Mutterunternehmens an die Tochterfirma für Kredite, die die Tochter an die Mutter vergeben hat.


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    Niedrige oder gar keine Steuern für Ausländer zu erheben fällt kleinen Inseln oft leicht. Sie finanzieren sich anders - zum Beispiel durch Verwaltungsgebühren und Zolleinnahmen. Und brauchen gleichzeitig weniger Geld. „Große Territorien hingegen benötigen mehr Steuern, um Militär und Verwaltung zu bezahlen“, sagt Wirtschaftshistoriker Jochen Streb von der Universität Mannheim. „Die Kaimaninseln haben kein großes Militär.“ Und die dortige Verwaltung ist tatsächlich eher klein.


    [h=2]Nicht genau hinschauen[/h]Das ist ein weiteres Merkmal von Steuerparadiesen: wenig Bürokratie, wenig Regulierung. Das macht die Inseln für die Finanzindustrie interessant. Fonds werden innerhalb eines Tages zugelassen. Das heißt faktisch: Die Zulassungsdokumente werden nicht so genau angesehen. Und auch danach werden die Fonds nicht mehr groß überwacht, lästige Rechenschaftspflichten entfallen. So wurden die Kaimans mit 40 Prozent Anteil zum größten Zentrum für Hedgefonds. Und rund 80.000 Firmen haben hier ihren Sitz. Die Inseln sind mittlerweile der fünftgrößte Finanzplatz der Welt - mit einer Bevölkerung von nicht einmal 50.000 Einwohnern. Der Finanzsektor ist gigantisch überdimensioniert für die kleine Insel und typisch für eine Steueroase.
    Die Kaimans locken wie die anderen Steuerparadiese mit politischer Stabilität und einem entwickelten Rechtssystem, das die Briten auf die Insel mitgebracht haben. Die Ausländer wollen schließlich ihr Geld in Sicherheit wissen. Die Karibikinseln können zudem noch mit einer anderen Art von Stabilität werben: der des Wechselkurses. Denn die meisten Währungen sind fest an den Dollar gebunden.


    [h=2]Zypern lebt von der Finanzindustrie[/h]Aber vor allem die Diskretion schätzen die Kunden in allen Steuerinseln. Es gilt überall ein starkes Bankgeheimnis. Niemand fragt, woher das Geld stammt. Das macht die Inseln attraktiv für illegale Geldwäsche. Auch in Zypern. Vielen Russen wird vorgeworfen, Schwarzgeld auf die Insel gebracht zu haben. Damit lebte Zypern bisher sehr gut. Mit dem Ende des Kommunismus und vor allem nach der russischen Finanzkrise 1998 erlebte das Geschäftsmodell Steueroase einen großen Aufschwung - Zypern ist das Russland geographisch am nächsten liegende Steuerparadies.
    Die Idee hatte ihren Ursprung Mitte der 70er Jahre, einige Jahre nach der Unabhängigkeit Zyperns von den Briten. Die Regierung beschloss, die Insel steuerlich attraktiv zu machen, um nicht nur von Landwirtschaft, Tourismus und ein paar Bodenschätzen abhängig zu sein. Die Körperschaftsteuer beträgt nur zehn Prozent, das Bankgeheimnis ist streng. Mittlerweile lebt die Insel fast nur noch von der Finanzindustrie: Rund 70 Prozent der Wirtschaftsleistung stammen aus diesem Sektor.


    [h=2]Viele Inseln leben mit ihrem alten Geschäftsmodell weiter[/h]Es ist allerdings kein Naturgesetz, dass Steuerparadiese nur auf Inseln im Meer zu finden sind. Es gibt sie auch auf Inseln an Land. In kleinen, geographisch abgeschotteten Regionen, etwa im Gebirge: Andorra und San Marino sind solche Gebiete. Oder, etwas weniger geographisch isoliert, aber genauso klein: Monaco, Gibraltar und Liechtenstein.
    Nur die Schweiz ist relativ groß für ein Steuerparadies. Durch die zunehmende Zusammenarbeit mit ausländischen Steuerbehörden verabschiedet sich das Land sowieso schon gerade vom Status einer Steueroase. Auch die anderen europäischen Oasen sind nicht ganz so unabhängig wie etwa die Karibikinseln. Sie müssen mit der EU kooperieren und führen teilweise Quellensteuer auf ausländische Einkommen ab.


    [h=2]Bekämpfung mit mäßigem Erfolg[/h]Und die ältesten Gebiete sind noch nicht einmal unabhängig, sondern Teil eines ganz großen Landes: Delaware und New Jersey in den Vereinigten Staaten. Sie lockten schon Ende des 19. Jahrhunderts mit sehr liberalen Unternehmensgesetzen und niedrigen Körperschaftsteuern.
    Sie sind eine Besonderheit. Denn eigentlich mögen die Amerikaner Steuerparadiese im eigenen Lande nicht. Genauso wie die anderen großen Nationen. Denn sie erleiden dadurch kräftige Steuerausfälle. Schätzungen von Tax Justice Network zufolge, einer Nichtregierungsorganisation, verlieren die Staaten bis zu 200 Milliarden Euro an Steuereinnahmen im Jahr.
    Noch teurer kann die geringe Transparenz dieser Finanzplätze werden. Sie war ein Grund für die weltweite Finanzkrise 2007 und 2008. Die internationalen Großbanken, aber auch deutsche Landesbanken gründeten Tochtergesellschaften vor allem auf Karibikinseln und lagerten dort die amerikanischen Häuserkredite aus, die die Finanzkrise auslösten. Niemand hatte am Ende noch einen Überblick über das Ausmaß der Verwerfungen, weil die Kredite in den Bankbilanzen nicht auftauchten.
    Die Staaten haben sich danach versprochen, auch in die Steueroasen mehr Einblick zu bekommen. Die OECD kämpfte schon vorher mit schwarzen Listen gegen die Offshore-Gebiete. Erreicht haben sie ein klein bisschen mehr Kooperation und etwas mehr Transparenz. Doch im Grundsatz leben viele Inseln mit ihrem alten Geschäftsmodell einfach weiter.

    https://www.zebradem.com/68781-zypern-r…schlechter-witz

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  • Badly
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    • 26. März 2013 um 19:32
    • #4

    Es ist an der Zeit eines dieser uneinsichtigen Länder einfach mal Pleite gehen zu lassen oder aus der EU rauszuschmeißen.
    Status Quo und Präzedenzfall Aufstellung.

    Vielleicht werden dann die anderen Protestler zum Mitdenken bewegt. Auf Dauer Geld ohne Ende zu drucken und Staatsanleihen in unbegrenzter Höhe einzukaufen, ist auch für die anderen Staaten sowie für die allgemeine Stabiliät einfach nicht gesund.

    Lieber ein Ende mir Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!!!

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    • 1. April 2013 um 23:36
    • #5

    [h=1]700 Mio. Euro rechtzeitig verschoben?[/h] Die zypriotische Staatsanwaltschaft prüft Berichte, wonach Unternehmen nach Insiderwarnungen vor Zwangsabgaben auf Bankeinlagen rechtzeitig hohe Summen ins Ausland schafften. Es gehe um Gelder in Höhe von rund 700 Mio. Euro. Griechische Medien berichteten von 136 Firmen. Unter ihnen soll auch das Unternehmen eines Schwiegersohns von Staatspräsident Nikos Anastasiades sein.


    Seine Firma A. Loutsios and Sons Ltd. soll wenige Tage vor der Schließung der Banken Zyperns 21 Millionen Euro nach Großbritannien überwiesen haben, so die kommunistische Oppositionszeitung „Charavgi“. Anastasiades sprach von dem Versuch, ihn zu diffamieren. Das Unternehmen bestätigte die Überweisung, es dementierte aber, dass es Informationen aus dem Präsidentenamt erhalten habe.


    Die Firma habe „im Rahmen ihrer normalen Tätigkeit“ das Geld überwiesen. Damit sollten zwei Immobilien in Griechenland sowie ein Haus auf Zypern gekauft werden, das dem griechischen Staat gehört. Man habe weiterhin mehrere Millionen Euro auf seinen Konten bei zyprischen Banken gelassen und dadurch - wie viele andere Zyprioten - hohe Verluste erlitten. Dies beweise, dass die Firma keine Informationen hatte, hieß es unter anderem in einer Erklärung des Unternehmens.


    [h=2]Anastasiades sieht Verleumdungskampagne[/h]Präsident Anastasiades sagte, es handele sich um einen Versuch der Opposition, ihn zu verleumden. Er kündigte gleichzeitig an, es werde Untersuchungen geben. Niemand solle verschont werden.
    Nach Einschätzung von Analysten deuten die Aktivitäten vieler Unternehmen auf Insiderinformationen hin. Dies sei aber nicht weiter verwunderlich. In den Wochen vor der Entscheidung der Eurogruppe hatte es wiederholt Erklärungen von einflussreichen EU-Politikern gegeben, die von einer Einbeziehung der Bankkunden für die Rettung der Banken sprachen.


    In Unternehmerkreisen sei das längst ein allen bekanntes Geheimnis gewesen. „Die Alarmglocken läuteten schon lange in den Büros der Reedereien in der Hafenstadt Limassol. Zudem wird es sehr schwierig sein, Beweise für alle diese Gerüchte zu finden“, sagte der Leiter einer der größten Rechtsanwaltkanzleien der Insel am Montag der Nachrichtenagentur dpa.


    [h=2]Angeblich Begünstigung von Politikern[/h]Ab Dienstag will die Justiz auch Vorwürfe zu angeblichen Begünstigungen bei Krediten prüfen. Griechische Medien hatten eine Liste mit Namen von Politikern veröffentlicht, die zwischen 2007 und 2012 Darlehen von den zwei in Schieflage geratenen Banken Bank of Cyprus und Laiki Bank erhalten haben sollen.
    Im staatlichen Fernsehen (RIK) bestätigte der zyprische Generalstaatsanwalt Petros Klerides die Untersuchungen. „Wir werden uns ab Dienstag mit den Veröffentlichungen befassen. Weitere rechtliche Schritte gibt es bislang nicht“, sagte er. Viele der Beschuldigten wiesen die Vorwürfe indes zurück.


    Präsident soll Firmen gewarnt haben - news.ORF.at

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  • amiab
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    • 2. April 2013 um 08:49
    • #6

    Aprilscherz ???


    Das Finanzministerium in Berlin will deutsche Sparer mit einer einmaligen Zwangsabgabe in Höhe von 30% belasten um die Eurokrise zu lösen. Die Abgabe kam offenbar auf Druck von Brüssel zustande. Ohne Euro-Rettung drohe angeblich akute Kriegsgefahr.


    Einem bisher unveröffentlichten Plan des Finanzministeriums zufolge sollen ab Mai deutsche Sparer mit 30% zur Kasse gebeten werden, um die Schuldenkrise in der Eurozone nachhaltig zu lösen. Betroffen von dieser Zwangsabgabe ist jedes Konto in Deutschland. Das geht aus einem Geheimpapier hervor, welches unter der Federführung von Finanzminister Schäuble erarbeitet wurde. Unter dem Code-Namen "Spazwa" wurde ein interner Kreis der Regierung in Berlin damit beauftragt, in Zusammenarbeit mit den Banken die Abbuchung von 30% von jedem Konto vorzubereiten und für die technische Abwicklung der Maßnahme zu sorgen. Die Vorstände der wichtigsten deutschen Banken sollen ebenfalls in den Plan bereits eingeweiht sein.

    Derzeit lagern auf deutschen Konten Geldvermögen in Höhe von rund 5 Billionen Euro. Die Sparer-Zwangsabgabe führt nun dazu, dass davon 1,5 Billionen abgebucht werden. Betroffen davon ist jeder, der Geld bei einem Finanzinstitut hat. Die Abgabe dient der Lösung der Euro-Schuldenkrise. Mit dem Kapital der deutschen Sparer soll schwachen Ländern die Schuldenlast genommen und Banken in der Südschiene rekapitalisiert werden. Laut Schäuble und dem neuen Euro-Gruppenchef Disellboom würde dies zu einer nachhaltige Lösung der Eurokrise führen.

    Anfänglichen Widerstand aus Berlin zu dieser Maßnahme wurde aus Brüssel mit mit einer drohenden Kriegsgefahr in der Eurozone begegnet: Nur Deutschland könne den Euro jetzt noch retten. Die Abbuchung von deutschen Sparkonten sei alternativlos. Ohne Rettung drohe Krieg, erklärte der neue Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem. Wörtlich sagte er: "Wer glaubt, dass sich die ewige Frage von Krieg und Frieden in Europa nie mehr stellt, könnte sich gewaltig irren. Die Dämonen sind nicht weg, sie schlafen nur."

    Als Alternative zur Sparer-Zwangsabgabe waren zunächst auch Steuererhöhungen in Deutschland im Gespräch, welche dann direkt in die Eurozone fließen sollten. Doch EZB Rats-Mitglied Jörg Asmussen war strikt dagegen. Asmussen schlug deshalb in einer vertraulichen Runde des Finanzministers vor, doch direkt „an die Sparguthaben der deutschen Bevölkerung heranzugehen“ – wie es wörtlich hieß. Dies sei am einfachsten mit einer Sparer-Zwangsabgabe zu bewerkstelligen.

    Trotz anfänglicher Vorbehalte zeigte sich auch Bundeskanzlerin Merkel offen für die Idee der Zwangsabbuchungen. Das Finanzministerium habe über die Finanzämter direkten Zugriff auf die Konten der deutschen Bevölkerung. Insofern bereite die technische Abwicklung dieser Einmalzahlung kaum Probleme. Eine solche Abbuchung sei „kurz und schmerzlos“, wurde Schäuble in Berliner Kreisen zitiert. Ein anfänglicher Pressewirbel und Proteste würden schnell wieder verstummen, so der Minister.

    Zypern habe gezeigt, dass man den Sparer problemlos zur Sanierung der Banken heranziehen könne, so Schäuble in einem vertraulichen Gespräch. Eine größere Protestwelle sei ausgeblieben. Dies zeige, dass eine Zwangsabgabe das geeignete Mittel sei, um den Euro nachhaltig zu sanieren.

    Eurogruppen-Chef Dijsselbloem sowie EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy begrüßten ausdrücklich, dass Deutschland nun mit einem großen mutigen Schritt die Eurozone retten wolle. Gleichzeitig versicherten sie, dass die Maßnahme einmalig bleiben sollte. Van Rompuy wörtlich: "Die Deutschen können sich darauf verlassen, dass es nie wieder zu einer solchen Zwangsabgabe kommt. Das Versprechen steht."


    30% Sparer-Zwangsabgabe in Deutschland
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    • 2. April 2013 um 08:50
    • #7

    den griechen, zyprioten, spaniern, italienern und wer nicht jetzt noch so alles rumpfeift, müsste mal ne klare ansage gemacht werden. entweder sie trotte(l)n weiter wie bisher durchs leben, dann soll man sie auch in ihrem mist liegen lassen. oder sie passen sich endlich mal an, berappen ihren a**** und sehen langsam zu, dass sie mal in die gänge kommen. wenn sie in der zeit, wo sie auf der strasse rumlungern und deutschland bekeifern, mal angefangen hätten selber was zu ändern, wäre auch nicht so viel wertvolle zeit verloren gegangen.

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  • sossenprinz
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    • 2. April 2013 um 12:12
    • #8

    Der Erste April ist vorbei

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  • René7
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    • 2. April 2013 um 12:14
    • #9

    Der Zug ist längst abgefahren für uns!
    Wer jetzt noch glaubt sein Geld ist auf einer Bank sicher dem kann man nicht mehr helfen.


    Ja es kann auch dich treffen!!!
    Was ich?? Nein mir kann doch nichts passieren!!

    genau dieses denken trifft auf fast alle Situationen im Leben zu. Sei es Krankheit, Unfall oder eben Finanzen.

    jeder von uns hat sämtliche Versicherungen gegen jeden möglichen Vorfall aber so gut wie keiner kümmert sich darum was mit einem passiert wenn die Banken von heute auf morgen zu sind.
    Wer hat z.B. genügend Bargeld um noch einmal Nahrungsmittel zu kaufen wenn die Geschäfte keine Karten mehr annehmen.
    Der Satz: Nur Bares ist wahres!
    Kommt ja nicht von ungefähr.

    Die meisten wollen ihr Geld nur vermehren, vermehren und Profit machen. Manchmal ist es aber auch angebracht, das zu Schützen was man hat.
    Leider gibt es kein 100% Rezept dafür.

    Zum Schluß noch: Haben ist besser als brauchen!!!!

    Denkt mal drüber nach...

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  • René7
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    • 3. April 2013 um 10:05
    • #10

    Wie sicher ist die deutsche Einlagensicherung?

    Die Antwort lautet leider: relativ sicher. Bei der Pleite einer Bank sind die Einlagen bis 100 000 Euro gesichert. So steht es im Gesetz. Deutschlands Banken zahlen daher regelmäßig einen Beitrag in die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken. Darüber hinaus ist ein Teil der Institute noch im freiwilligen Einlagensicherungsfonds, der auch höhere Einlagen absichert. Doch der Feuerwehrfonds verkraftet nur die Pleite einer größeren Bank. Dann ist der Topf leer. Sollte in Folge einer Krise oder eines Bank-Runs mehrere Institute zahlungsunfähig werden, schaut der Kunde im Zweifel in die Röhre. Denn obwohl Politiker und Banken gern beteuern, dass die Einlagen sicher sind: Sie sind es im Ernstfall nicht. Denn Sparer haben keinen Anspruch auf Geld vom Staat, sondern nur auf Mittel aus dem Einlagensicherungsfonds. Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben übrigens eigene zusätzliche Einlagenschutzsysteme.


    Was ist die Garantie der Kanzlerin wert?


    Welch ehrenvolle Geste der Bundeskanzlerin. „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind. Auch dafür steht die Bundesregierung ein“, sagte Angela Merkel im Jahr 2008, als sich die Bankenkrise nach der Lehman-Pleite zuspitzte. Sollte heißen: Der Staat garantiert für die Einlagen seiner Bürger. „Es ist das Merkmal einer Garantie, dass sie gilt“, antwortete Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag vergangener Woche auf die Frage, ob dieses Versprechen denn noch Gültigkeit besitze. Mehr als beim Wort nehmen können Sparer die Kanzlerin aber nicht. Denn die Garantie wurde nie gesetzlich verankert. Die Zusicherung bleibt schlicht das Wort eines Politikers. Mehr nicht.

    Wie viel erhalte ich bei einer Bankenpleite zurück?


    Zunächst einmal werden im Fall der Zahlungsunfähigkeit alle Konten eingefroren. Es gibt also kein Geld mehr. In aller Regel springt dann nach etwa sechs Wochen der Einlagensicherungsfonds ein, der ein Guthaben für jeden Kunden freigibt. Beträge bis 100 000 Euro sind über die Einlagensicherung abgesichert. Darüber hinaus haben die Bankenverbände noch freiwillige Sicherungseinrichtungen, die im Ernstfall einspringen. Bei einigen Instituten gehen diese Beträge pro Kunde in die Milliarden – pro Kunde. Aber auch hier gilt: Nur so lange der (Geld-)Vorrat reicht. Sparkassen und Genossenschaftsbanken versprechen Einlagenschutz in voller Höhe.

    Quelle:Gilt die Einlagensicherung noch und was passiert bei einer Bankpleite? - Rückkehr der Euro-Krise - FOCUS Online - Nachrichten

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  • Gast
    Gast
    • 3. April 2013 um 13:52
    • #11
    Zitat von René7;498721

    . Die Zusicherung bleibt schlicht das Wort eines Politikers. Mehr nicht.

    Was das Wort eines Politkers an Wert hat sieht man z.B. hier. So bald ein Politker anfängt zu reden, dann lügt er auch schon. Da gibt es sicherlich nur wenige Ausnahmen.

    [h=2]Enthüllungsportal belastet Hollande in Cahuzac-Affäre[/h] Der Chef des französischen Enthüllungsportals Mediapart, das den Skandal um den zurückgetretenen Haushaltsminister Jerome Cahuzac aufgedeckt hatte, hat Staatschef Francois Hollande der Mitwisserschaft bezichtigt. Hollande habe „genau gewusst, was alle wussten“, sagte Edwy Plenel heute dem Sender France Culture mit Blick auf Cahuzacs heimliches Auslandskonto.
    „Die Informationen lagen seit Anfang Dezember sehr gut dokumentiert auf dem Tisch.“ Es gebe „keine Entschuldigung“ für Hollande. Der vor zwei Wochen zurückgetretene Cahuzac hatte zuvor den Besitz eines heimlichen Auslandskontos eingestanden. Mediapart hatte die Affäre Anfang Dezember mit Berichten über ein solches Konto ins Rollen gebracht.
    [h=3]Monatelang abgestritt[/h]Cahuzac belog danach monatelang die Öffentlichkeit und beteuerte auch nach seinem Rücktritt, der die Reaktion auf die Einleitung einer richterlichen Voruntersuchung war, niemals ein Auslandskonto besessen zu haben. Die Ermittler gehen dem Verdacht der Steuerhinterziehung nach.
    In der Affäre sind auch Hollande und Regierungschef Jean-Marc Ayrault unter Beschuss geraten. Die Opposition bezweifelt, dass beide tatsächlich erst gestern von dem heimlichen Auslandskonto Cahuzacs erfuhren.

    Enthüllungsportal belastet Hollande in Cahuzac-Affäre - news.ORF.at


    Cu
    Verbogener

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