Liberty Global fasst seine deutschen Kabelnetzbetreiber Kabel BW und Unitymedia unter einer Marke zusammen. Der Zusammenschluss wurde von der Deutschen Telekom angefochten.
Der britische Konzern Liberty Global schafft den Markennamen seiner deutschen Tochter Kabel Baden-Württemberg ab. Das gab das Unternehmen am 27. November 2014 bekannt. Liberty kaufte im Jahr 2011 Kabel BW für knapp 3,2 Milliarden Euro, zwei Jahre zuvor hatte der Konzern für 3,5 Milliarden Euro den Kabelkonzern Unitymedia übernommen.
"Im Frühjahr 2015 wird Unitymedia KabelBW im gesamten Verbreitungsgebiet einheitlich als Unitymedia auftreten und unter diesem Namen auch in Baden-Württemberg seine Produkte und Dienstleistungen vermarkten. Der Markenname Kabel BW wird nicht weiter geführt." Für die Standorte und Mitarbeiter in Baden-Württemberg ändere sich bis auf die Namensänderung nichts, erklärte das Unternehmen.
Seit dem 1. Juli 2012 firmierte das aus Unitymedia und Kabel BW bestehende Unternehmen unter dem langen Namen Unitymedia KabelBW, während die Produkte weiterhin unter den Markennamen Unitymedia in Nordrhein-Westfalen und Hessen und Kabel BW in Baden-Württemberg vermarktet wurden.
Gegen die Fusion hatte es Beschwerden von Netcologne und der Deutschen Telekom gegeben. Im Jahr 2013 gab ein Gericht den Beschwerden statt. Die vom Bundeskartellamt vorgesehenen Auflagen seien nicht geeignet, die beherrschende Stellung, die Unitymedia auf dem Signalmarkt habe, zu kompensieren.
Kabel Baden-Württemberg hätte seine Geschäftstätigkeit ohne den Zusammenschluss innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre auf das Gebiet von Unitymedia ausdehnen und zum Konkurrenten werden können. Bleibe es bei der Entscheidung, müsste das Bundeskartellamt erneut prüfen, ob die Fusion unter geänderten Bedingungen gestattet werden kann. Andernfalls müsste der von den Unternehmen bereits vollzogene Zusammenschluss rückgängig gemacht und die beiden Kabelnetzbetreiber entflochten werden, wurde berichtet. Unitymedia-Sprecher Helge Buchheister sagte zu dem Urteil: "Wir sind angesichts der vorangeschrittenen Marktkonsolidierung davon überzeugt, dass der Infrastrukturwettbewerb zwingender denn je das gemeinsame Unternehmen Unitymedia KabelBW braucht, damit nachhaltiger Wettbewerb zu den drei nationalen Unternehmen Telekom, Vodafone/Kabel Deutschland und O2/E-Plus geschaffen werden kann."