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ZitatAlles anzeigen(dpa/ar) Bayern-Manager Uli Hoeneß fürchtet ein neues Pay-TV-Monopol mit niedrigeren Einnahmen, die Fans das Ende der "Sportschau".
Das laut Branchengerüchten angeblich kaum mehr abzuwendende Aus des Branchenneulings Arena und die vermutete Rückkehr der Fußball-Bundesliga zum bisherigen Rivalen Premiere sorgen einen Monat vor dem Start in die neue Saison für Unruhe. Nach fast einer Woche Schweigen meldet sich nun die Deutsche Fußball Liga (DFL) zu Wort, bestätigte erstmals die geplanten Veränderungen und versucht zugleich, die Profivereine zu beruhigen.
"Wir gehen davon aus, dass sich für die Clubs nichts ändert", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). Die Liga habe ein Einspruchsrecht, betonte der Manager: "Erst wenn wir den Deal kennen und feststellen, wie die Auswirkungen auf unser Vertragsverhältnis mit Arena bis 2009 sind, wird klar werden, ob wir der Sublizenzierung auch zustimmen können." Als vor einer Woche erstmals über das Weiterreichen der Rechte an Premiere berichtet wurde, hatte die DFL ebenso wie die beiden Sender keinen Kommentar abgegeben (SAT+KABEL berichtete mehrfach).
Kurzfristig scheint das Arena-Aus tatsächlich kein Problem zu sein, die 220 Millionen Euro aus dem Pay-TV-Bereich können die Vereine auch für die kommenden zwei Spielzeiten einplanen. Langfristig drohen aber schwierige Zeiten. "Ich kann uns allen nur wünschen, dass es Konkurrenz geben wird", sagte Hoeneß. Der Bayern-Manager warnte vor einer Monopolstellung von Premiere: "Dann Gnade der Bundesliga, dann wird es wenig Geld geben." Das Pay-TV ist der größte Geldgeber der Liga.
Premiere-Chef Georg Kofler hatte wiederholt mehr Exklusivität und bei der letzten Ausschreibung das Ende der "Sportschau" in der ARD mit einer Zusammenfassung am späten Samstag-Nachmittag gefordert. Kofler wollte stattdessen eine Sendung mit den Höhepunkten der 1. Liga erst am späten Abend oder andernfalls nur einen Bruchteil der 220 Millionen Euro zahlen. Bei der Rechtevergabe Ende 2005 hatte daher Arena den Zuschlag durch die DFL erhalten.
Diese Maximal-Forderungen drohen nun erneut, wenn die DFL wie vorgesehen schon Ende dieses Jahres mit der neuen Ausschreibung beginnt. Nur mit dem Unterschied, dass Premiere dann ohne Konkurrenz ist. Seifert versucht es mit beruhigenden Worten. "Die Liga braucht langfristig gar nicht so sehr den Wettbewerb, die Liga braucht einen verlässlichen Pay-TV-Partner", sagte der DFL-Geschäftsführer der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe). Seifert hält es zudem nicht für ausgeschlossen, dass es neue Konkurrenz gibt: "Beim letzten Mal sah es aber auch so aus, als gebe es nur einen Bieter, hinterher waren es doch mehrere."
Bei einigen Ligavertretern kommt das an, die DFL hat sich durch den zurückliegenden TV-Vertrag offensichtlich Vertrauen erarbeitet. "Ich habe keine Angst, dass nicht wieder ein gutes Ergebnis für die Bundesliga herauskommt", sagte Nürnbergs-Sportdirektor Martin Bader: "Aber grundsätzlich ist Wettbewerb immer förderlich, da hat Uli Hoeneß Recht." Und Horst Heldt, Teammanager des VfB Stuttgart, erklärte: "Ich bin überzeugt davon, dass die DFL da im Sinne der Vereine handelt." Für ihn sei Premiere "ein angenehmer, weil gewohnter Partner".
Quelle: S+K
mfg Jagger