Deutschland siegt gegen Schweden und bleibt im Titelrennen
Weltmeister Deutschland hat sich im Kampf um eine EM-Medaille zurückgemeldet. Das DHB-Team setzte sich im letzten Spiel der Hauptrunde in einem wahren Handball-Krimi mit 31:29 (16:18) gegen Rekord-Europameister Schweden durch und trifft nun in der Vorschlussrunde auf den WM-Dritten Dänemark. Bester DHB-Schütze war Holger Glandorf mit sieben Toren, für die Nordeuropäer konnte sich der Kieler Kim Andersson neun Mal auszeichnen. Das DHB-Team musste den Erfolg allerdings teuer bezahlen. Abwehr-Ass Oliver Roggisch fällt mit einem Muskelfaserriss in der Wade für den Rest der EM aus.
Erfolge aus dem Rückraum
Vor dem Anpfiff durfte Bundestrainer Heiner Brand erst einmal aufatmen: Linksaußen Torsten Jansen, der sich beim Spiel gegen Frankreich eine Rippenprellung zugezogen hatte, gab nach einem Belastungstest Grünes Licht für einen Einsatz. Im Tor durfte Johannes Bitter beginnen, Markus Baur sollte auf der Mitte das zuletzt stockende Angriffsspiel ankurbeln Schweden erwischte den besseren Start, erarbeitete sich schnell eine 3:1-Führung. Doch dann setzte der deutsche Rückraum endlich die Vorgaben von Brand um, brachte sich immer wieder in Schussposition. Holger Glandorf und Pascal Hens brachten den Weltmeister in der 13. Spielminute erstmals mit zwei Toren in Front (9:7).
Fritz pariert glänzend
Die deutsche Mannschaft konnte sich in dieser Phase nicht weiter absetzen, da Bitter kaum eine Hand an den Ball bekam. Brand reagierte und brachte Henning Fritz für den enttäuschenden Hamburger. Mit dem WM-Held kehrte auch das Glück ins Tor der DHB-Auswahl zurück. Erst setzte Kim Andersson einen Siebenmeter gegen den Pfosten, wenig später parierte Fritz eine Großchance des Kieler Rückraumspielers.
Rückstand zur Halbzeit
Allerdings wurden Fritz’ Glanztaten durch Nachlässigkeiten seiner Vorderleute relativiert. Immer wieder blieben Anspielversuche an den Kreis im schwedischen Block hängen, der Rekord-Europameister nutzte dies um die Führung zurückzuerobern und eine Zwei-Tore-Führung mit in die Halbzeit zu nehmen. Ein Doppelschlag von Glandorf und Hens egalisierte den Vorsprung der Skandinavier. Dann stockte der deutschen Bank der Atem: Ohne Fremdeinwirkung zog sich Oliver Roggisch einen Muskelfaserriss in der rechten Wade zu – das EM-Aus für den Abwehrchef.
Bitter sichert den Sieg
Doch der Weltmeister ließ sich von dem Nackenschlag zunächst nicht beeinflussen. Bitter, der inzwischen für Fritz wieder das Tor hütete, war nun im Spiel angekommen und verlieh der Abwehr mit seinen Paraden den nötigen Halt. Eine halbe Minute vor Schluss erzielte Jan Lennartsson per Siebenmeter den Anschlusstreffer für Schweden, Deutschland musste die letzten Sekunden nach einer Zeitstrafe gegen Florian Kehrmann in Unterzahl spielen. Ein Unentschieden hätte das EM-Aus bedeutet. Kapitän Baur behielt die Nerven und sorgte mit einem Treffer vom Kreis für die endgültige Entscheidung.
Gruss burmtor