Geflügelzuchtverein und negative Mächte
Auch gestern durften Anja Lukaseder, Dieter Bohlen und Bär Läsker erneut Gesangstalente und Möchtegern-Stars begrüßen. Die Reise führte die Drei diesmal nach Frankfurt am Main. Die Frage, die über allem stand: Wer schafft am Main den Sprung in den Recall, und wer sollte besser in den Main springen? Zwischendurch wurde man den Gedanken nicht los, Dieter wolle sich gleich vom nächsten Hochhaus stürzen - so unterirdisch waren die Gesangsdarbietungen: "Zwei Sachen stehen für mich fest: Erstens, der Arsch beim Menschen ist immer hinten und zweitens, du kannst nicht singen." Wer diesen Spruch zu hören bekam, der konnte die Koffer wieder packen und sich auf den Heimweg machen. Doch nicht alle Kandidaten nahmen das Urteil der Jury gelassen hin. Die 16-jährige Jennifer machte den Anfang. Sie kommt aus Münchholzhausen und ist im Geflügelzuchtverein. Ach ja, und wenn sie vor fremden Leuten singt, wird ihr öfter mal schwarz vor Augen. Ideale Voraussetzungen für eine Karriere als Superstar. Bei ihrer Interpretation von LaFees "Heul doch" kamen den Zuschauern bestimmt die Tränen. Die Jury zeigte viel Geduld, aber diese Darbietung war einfach schlecht. Na ja, Weltkarriere abgesagt. Mit welchen fiesen Sprüchen Bohlen die Kandidaten noch rauskickte, können sie hier nachlesen.
Evita und die dunklen Mächte
Sigrid W. präsentierte als allererstes ihr Abschlusszeugnis. Die staatlich geprüfte Musikerin war nicht nur in Musikgeschichte durchgefallen. Sie fiel auch bei der Jury durch. Nein, besser gesagt: Sie stürzte ab. Vom grellen Lippenstift, den falschen Fingernägeln, der prallgefüllten Leggings und der nicht vorhandenen Frisur wollen wir gar nicht sprechen. Es geht ja um den Gesang und nicht um das nächste Top-Model. Die 28-Jährige hatte im Vorspann angekündigt, eine Klangfarbe wie Madonna zu haben, aber so schlecht kann Madonna gar nicht werden. Bohlen stellte der Kandidatin rasch ein neues Zeugnis aus: Ausdruck 6, Töne treffen 6, Titelauswahl 6, Performance 6, Endnote: Durchgefallen! Dies ließ Sigrid, die sich auch gerne mit Evita anreden lässt, nicht auf sich sitzen. "Da wirken negative Mächte", so ihr Kommentar zum gescheiterten Casting. Ganz anders präsentierte sich Dachdecker Jermaine aus Langenselbold. Der 20-Jährige sang Jury und Zuschauer gleichermaßen vom Hocker. "Es hat viel Gefühl gehabt und es war authentisch." Anja Lukaseder sprach aus, was alle dachten und Dieter legte noch nach: "Du bist der beste Sänger, den ich in dieser Staffel bisher gehört habe. Wenn du nicht völlig geisteskrank wirst, müsstest du unter die Top Ten kommen."
Verhunzt ist noch geschmeichelt
Auch das mittlerweile schon legendäre Songquiz ließ nichts zu wünschen übrig. Die singende Restmülltonne mit seiner Version von Madonnas "Hung Up" war genau so unerträglich, wie die Versuche mit Christina Aguileras "Can’t hold us down" oder R.Kellys "The Worlds Greatest" . Die Originalinterpreten würden schreiend flüchten. Wie kann man einzelne Songs nur so verhunzen? Eine besonders gelungene Version von "Cheri Cheri Lady" durfte Kandidat 7310 leider nur dem Publikum, aber nicht Dieter Bohlen vorführen. Er hätte bestimmt einen treffenden Kommentar gelandet. Beeindruckend auch Pole Thomas Wiersgalla, der sich vor laufender Kamera seine kleine Gitarre gegen den Schädel schlug und dabei ein polnisches Kinderlied sang. Anschließend zertrümmerte er das Instrument an seinem Kopf. Der Klügere gibt bekanntermaßen nach.
Es ging auch anders
Die aus Bosnien stammende Monika hatte sich extra von Wien auf die lange Reise nach "Mainhatten" gemacht, doch es sollte sich lohnen. Sie konnte trotz ihrer wienerischen Sprachfärbung die Jury mit Ivonne Catterfelds "Du hast mein Herz gebrochen" überzeugen. Die süße 18jährige passte aber auch genau in Bohlens Beuteschema. Bärs Bitte nach mehr Power konterte die Aushilfe in einem Drogeriemarkt mit einer starken Performance. Doch er zeigte sich unbeeindruckt und gab ihr ein Nein. Anja wollte die Kandidatin aber auf jeden Fall wieder sehen. So lag es an Dieter, ob Monika den Recall erreicht. "Ich finde, dass du sehr gut singst. Ich freue mich, dass wir Österreich so ein tolles Mädchen wegnehmen können. Ich finde, dass du eine tolle Sängerin bist und du sehr, sehr viel Gefühl und eine tolle Stimme hast," lautete das Urteil von Dieter Bohlen. Da hat sich doch der Weg über den Weißwurst-Äquator doch voll gelohnt.
Großmäuler versus Bohlen
Benjamin H.: Das 1,60 Meter große Großmaul kommt weiter. ( Foto: RTL)
"1,60 m und soooo ‚ne dicke Fresse", das war der erste Eindruck beim Pop-Titan und das zählte. Für den 16jährigen Benjamin H. eine gute Voraussetzung, denn Bohlen war so vom selbstsicheren Auftretens des Schülers beeindruckt, dass er den begehrten gelben Recall-Zettel an Benny überreichte, bevor die anderen Jurymitglieder sich äußern konnten. Bär Läsker blieb nur ein "Cooler Typ". Oder wie Benjamin es ausdrückte: "Korrekt Mann, Deutschland sucht mich. Im Recall, isch mach die alle platt." Das genaue Gegenteil war Dominik M. Seine innere Stimme hat ihm gesagt das er das Zeug zum Superstar hat. Seine Frisur fiel Bohlen sofort auf. Doch das war dann schon das einzig herausragende beim Arbeit suchenden Friseur. "Du kannst gar nichts, ich finde, du hast ‚ne große Fresse," bekam Dominik zu hören. Nachdem er Dieter Bohlen unterstellte, seine Freundinnen seien nur hinter Dieters Geld her, platzte diesem der Kragen. "Du wirst das ganze Leben ein Scheiß erfolgloser Friseur bleiben," prophezeite ihm Dieter. Kandidat Dominik suchte ein paar Stunden später Trost bei TV-Talker Domian, in dessen WDR-Seelsorge-Show.
Gruss burmtor