Die meisten Deutschen sind gegen die Zeitumstellung
Am Sonntag beginnt die Sommerzeit.
An diesem Wochenende beginnt wieder die Sommerzeit. Am Sonntag früh um 2 Uhr werden die Uhren um eine Stunde auf 3 Uhr vorgestellt. Jetzt können sich die Menschen auf längere, helle Abende freuen. Dafür ist es morgens aber auch länger dunkel. Aber den meisten Deutschen passt das gar nicht.
62 Prozent der Deutschen sind dagegen
62 Prozent würden einer repräsentativen Umfrage zufolge die zweimalige Zeitumstellung pro Jahr am liebsten abschaffen. Nur 38 Prozent befürworten die unterschiedliche Sommer- und Winterzeit innerhalb der Europäischen Union, berichtet die "Bild am Sonntag". Besonders viele Frauen (68 Prozent) sind danach Gegner der Zeitumstellung. Unter den befragten Männern sind es nur 55 Prozent. Das Institut Emnid befragte im Auftrag des Blattes 501 Menschen.
Nur Jüngere wollen die Zeitumstellung
Differenziert nach Altersgruppen geht ein Riss durch die Generationen bei der Frage, ob die Zeitumstellung beendet werden solle. Während alle Befragten ab 30 Jahren zu mindestens 60 Prozent für das Ende der Zeitumstellung plädieren, tun dies in der Altersgruppe zwischen 14 und 29 Jahren nur 38 Prozent. Nur in dieser Altersgruppe überwiegen die Befürworter - mit 61 Prozent.
Energiespareffekt ist umstritten
Die halbjährliche Umstellung der Uhren wurde mit der Ölkrise 1973 zunächst in Frankreich eingeführt, um Energie zu sparen. Dadurch sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Seit 1980 stellt auch Deutschland jeweils am letzten Wochenende im März die Uhren von der normalen Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) auf die Sommerzeit um. Ob dadurch tatsächlich Energie eingespart wird, ist allerdings unter Experten mittlerweile umstritten.
Alles richtet sich nach der Atomuhr
Um Punkt 2 Uhr springen die Zeiger aller Funkuhren auf 3 Uhr. Damit das richtige Signal zur richtigen Zeit ausgestrahlt wird, haben Wissenschaftler der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig die impulsgebende Atomuhr in Mainflingen umprogrammiert. Alle öffentlichen und privaten Funkuhren im Umkreis von 2500 Kilometern werden so mit dem aktuellen Zeitsignal versorgt. "Das alles ist für uns längst Routine, in all den Jahren hat es noch keine Panne gegeben", erklärte der Wissenschaftler Jens Simon.
"Innere Uhr" kommt durcheinander
Im Gegensatz zur Atomuhr hat der Mensch mit der Umstellung seines Biorhythmus mehr Schwierigkeiten. Die "innere Uhr" ist erst einmal durcheinander gebracht. Eine Art Mini-Jetlag macht manchen Menschen wochenlang zu schaffen und kann neben Müdigkeit und Schlafstörungen auch Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen oder Appetitlosigkeit verursachen.
Tiere sind zunächst irritiert
Auch Tiere kommen mit der Zeitumstellung nicht gut klar. Daher sind die meisten Landwirte auf die Sommerzeit gar nicht gut zu sprechen. Nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes fehlt den Kühen im Frühjahr eine Stunde zur Milchproduktion, im Herbst seien die Euter morgens zu prall gefüllt. Bis zu acht Prozent des üblichen Ertrags gehe verloren, sagt der hessische Landwirt Arnold Velte aus Wehrheim: "Ich kann auch gut ohne Sommerzeit leben."
Deutschland stellt seit 1980 um
In Deutschland wurde der Wechsel von Sommer- und Winterzeit 1980 verordnet, um Energie zu sparen und das Tageslicht besser zu nutzen. Grundlage war das Zeitgesetz von 1978, das die Bundesregierung "ermächtigt, zur besseren Ausnutzung der Tageshelligkeit und zur Angleichung der Zeitzählung an diejenige benachbarter Staaten" die Sommerzeit einzuführen. Zeitumstellungen hatte es bereits 1916 bis 1918 und 1940 bis 1949 gegeben. 1947 gab es sogar eine Hochsommerzeit, bei der die Uhren gleich zwei Stunden vorgestellt wurden.
Quelle:http://nachrichten.t-online.de/c/14/64/02/52/14640252.html
Gruss burmtor