[color="Yellow"][SIZE="3"]Zwei Wochen nach Insolvenzanmeldung hat der Literatursender Lettra seinen Sendebetrieb auf den Plattformen [color="Red"]"ArenaSat" und Premiere-"Star"[/color] am Dienstag eingestellt.[/SIZE][/color]
Auf "ArenaSat" wird über SI-Daten zwar noch eine aktuelle Programmvorschau übertragen, das Sendesignal ist jedoch abgeschaltet. Beim Konkurrenten Premiere informiert eine Texttafel über die Einstellung des Betriebs. "Leider musste Lettra seinen Sendebetrieb einstellen. Über einen neuen Lieblingssender informieren wir Sie in Kürze auf premiere-star.com", heißt es dort. Der Kanal wurde außerdem über das Kabelnetz von Unitymedia und das Pay-TV-Paket "Family XL" im Eutelsat-"Kabelkiosk" verbreitet.
Der Sendebetrieb gehe trotz Insolvenz zunächst unverändert mit allen rund 30 Mitarbeitern weiter, hatte eine Sprecherin des digitalen Senders noch Mitte März betont. Zudem sei das Unternehmen auf der Suche nach Investoren. Grund für die wirtschaftliche Schieflage waren nach Angaben des Senders zugesagte Fördergelder durch die Investitionsbank Berlin und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Berlin Brandenburg, die entgegen vorheriger Zusagen nicht ausgeschüttet worden. Damit habe sich die Geschäftsführung gezwungen gesehen, den Gang zum Insolvenzrichter anzutreten. Das Lese-TV sollte eigentlich 2009 schwarze Zahlen erwirtschaften.
Beim Sendestart im November hatte Initiator Jan Henne De Dijn noch betont, das Projekt sei für drei Jahre finanziert. Von den drei Millionen Euro stammten rund zwei Millionen aus Zuschüssen der öffentlichen Hand und Fördermitteln. Sie kämen vor allem aus Berlin und Brandenburg, von deren Medienanstalt Lettra auch die Sendelizenz erhalten hat. Langfristig wollte sich der Sender aus Abonnenten-Erlösen finanzieren.
Geworben hatte der Sender, der sich als "Lotse durch den Büchermarkt" positioniert hatte, vor allem mit dem Moderatorenpaar Bärbel Schäfer und Michel Friedman. Lettra berichtete kürzlich auch von der Leipziger Buchmesse. Größter Gesellschafter des Kanals ist neben Geschäftsführer De Dijn Chefredakteur Carsten Meincke.
Auf der Lettra-Website wird die Einstellung des Sendebetriebs bislang nicht thematisiert.
Qu.:sat+kabel