Die Fernsehproduktionsgesellschaft Focus-TV hat ihre geplanten Bezahlsender zunächst auf Eis gelegt, weil keine Einigung mit großen Plattformbetreibern zustande kam.
"Als normaler Marktteilnehmer müssen wir realistische Businesspläne entwickeln, bei denen auch die Verbreitung eine wichtige Rolle spielt. Unser Eindruck ist jedoch, dass sich die Betreiber derzeit attraktiven Angeboten gegenüber verschließen", sagte Focus-TV-Geschäftsführer Matthias Pfeffer dem Branchendienst "DWDL" am Donnerstag.
Ursprünglich wollte die Burda-Tochter noch in diesem Jahr einen neuen Bezahlsender zu den Themen Haus und Garten, sowie ein journalistisches Bezahl-Angebot zum Thema Reisen etablieren. "Im Augenblick ist es schwierig, ein neues Angebot zu starten, zumal die Plattform-Betreiber mehr und mehr den Bottleneck bilden, durch den man als Programmanbieter nur schwer hindurchkommt", sagte Pfeffer dem Dienst. Er kritisierte gleichzeitig die Zusammenstellung der Programmpakete der großen Kabelnetzbetreiber, wie Kabel Deutschland. Dort sei nicht in jedem Fall ein Zusatznutzen für zahlende Zuschauer erkennbar.
"Die Vielfalt im digitalen Fernsehen ist nicht so groß wie immer wieder behauptet wird. Bei genauer Betrachtung entpuppt sich ein großer Teil der Programme als Standbildsender, ein anderer als Doppelbelegung öffentlich-rechtlicher Programme mit ihren Regionalfenstern", sagte Pfeffer. Premiere als Partner für die neuen Sender komme aktuell nicht in Frage, weil die Plattform im Kernbereich mit Kapazitätsproblemen kämpfe.
Pfeffer will aber grundsätzlich an seinen Pay-TV-Expansionsplänen festhalten: Wir erkunden weitere Wege, um unser Vorhaben umzusetzen", sagte der Manager zu "DWDL". Spätestens bei einer ersten Marktbereinigung im noch jungen Segment der kleineren Bezahlanbieter hofft Pfeffer, doch noch zum Zug zu kommen.