Der Pay-TV-Sender Premiere wird wie berichtet am 4. Juli von der Bildfläche verschwinden und künftig als Sky Deutschland auf Sendung gehen. Mit diesem Wechsel geht auch eine Neuausrichtung des HDTV-Angebots einher: So wird Sky neben dem heute bereits ausgestrahlten HD-Kanal Discovery HD mit Sky Cinema HD, National Geographic HD, History HD, Disney Cinemagic HD und Sky Sport HD noch fünf weitere Sender im Format 1080i (Halbbilder mit einer Auflösung von 1920× 1080 Bildpunkten) anbieten.
Premiere-Kunden, die derzeit Premiere HD (mit Filmen, Serien und ausgewählten Bundesliga-Partien) abonniert haben, sollen laut Unternehmenssprecher bis zum Ende der Laufzeit ihres Vertrages die Kanäle Sky Cinema HD und Sky Sport HD ohne Aufpreis schauen können – jedenfalls sofern sie das Pay-TV-Programm via Satellit (Astra 19,2 Grad Ost) empfangen.
Anders sieht es hingegen für Kabelkunden aus: Da Premiere beispielsweise mit Kabel Deutschland (KDG) bislang lediglich Verträge über die Verbreitung von zwei HDTV-Kanälen geschlossen hat und das Unternehmen als Sky Deutschland über Kabel Discovery HD weiterhin anbieten will, lässt sich die Sat-TV-Lösung hier nicht umsetzen. Den einzigen freien HDTV-Sendeplatz soll hier Sky Sport HD einnehmen, auf dem Spiele der Bundesliga und Champions League, die Fußball-WM 2010 sowie Formel 1, Golf und DEL-Eishockey zu sehen sein werden.
Filme und Serien in High Definition zeigt Sky Deutschland bei KDG also erst einmal nicht mehr. Eine Enttäuschung dürfte dies für die HDTV-Fans unter den Kabelkunden sein, die sich gerade wegen dieser Inhalte für ein Premiere-HD-Abonnement entschieden hatten. Auf Nachfrage erklärte Premiere, dass man diesen Kunden ein Downgrade auf das SDTV anbiete; die Abo-Gebühren würden sich entsprechend reduzieren. Der Pay-TV-Sender ist jedoch nicht der Ansicht, dass Kunden aufgrund des Wechsels von Premiere HD auf Sky Sport HD ein Sonderkündigungsrecht zustünde.
Laut Premiere-Mitteilung hänge die Anzahl der verfügbaren HD-Sender für Kabelkunden "von der Netzkapazität des jeweiligen Kabelnetzbetreibers ab". Auch die Premiere-Hotline bekräftigte bei einem anonymen Testanruf, dass das Problem bei Kabel Deutschland liege, das keine weiteren HDTV-Kanäle einspeisen könne. Diese Darstellung wies Deutschlands größter Kabelnetzprovider auf Nachfrage zurück; tatsächlich sei eine Einspeisung weiterer HD-Kanäle problemlos möglich. Laut KDG-Pressesprecherin Joyce Mariel sei Kabel Deutschland an einer Einspeisung weiterer HDTV-Kanäle interessiert und stünde mit allen Anbietern in Verhandlungen.
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