Kabel Deutschland (KDG), mit rund 9,6 Millionen Kunden der größte deutsche Kabelnetzbetreiber, setzt künftig auf den Verschlüsselungsstandard CI Plus. Laut einem Bericht in der aktuellen Ausgabe der Branchenzeitschrift "Hitec-Handel" soll noch in der ersten Jahreshälfte 2010 ein entsprechendes Modul zur Nachrüstung kompatibler Set-Top-Boxen und TV-Geräte mit integriertem Digitaltuner zur Verfügung stehen.
Kabel Deutschland möchte damit nach eigenen Angaben einen einfachen und unkomplizierten Zugang zur digitalen Fernsehwelt ohne zusätzlichen Receiver bieten. "Den Kunden wird damit bestes Fernseherlebnis mit erstklassigem Übertragungsstandard ermöglicht", sagte Marc Mikulcik, von Kabel Deutschland. "Durch CI Plus werden hochklassige Endgeräte mit einem Premium-TV-Bild zusammengebracht".
Zu den Preisen für das Erweiterungsmodul wurden keine Angaben gemacht. Mit dem Modul vergrößert sich die Zahl kompatibler Empfangsgeräte. Während bislang nur wenige offiziell zertifizierte Geräte für KDG zur Verfügung stehen, sind mittlerweile eine Vielzahl bereits erhältlicher Flachbildfernseher mit einer CI Plus-Schnittstelle ausgestattet. Kabel Deutschland ist damit der erste Kabelnetzbetreiber in Deutschland, der auf CI Plus setzt.
CI Plus ist umstritten, da der Verschlüsselungsstandard Programmanbietern technische Reglementierungen wie das Verhindern von Aufzeichnungen oder die Einschränkung von Timeshift-Funktionen ermöglicht. CI Plus kommt auch bei der ebenso umstrittenen HDTV-Plattform "HD+" von SES Astra zum Einsatz.
Die bisher daran beteiligten Sender (RTL und Vox, ab Ende Januar auch ProSieben, Sat.1 und Kabel eins) nutzen diese Möglichkeiten auch voll aus. Damit beispielsweise Werbeblöcke nicht übersprungen werden können, wird das Vorspulen von aufgezeichneten Sendungen komplett unterbunden. Die Sendergruppen sprechen hierbei von einer "Wahrung ihres Geschäftsmodells".
Quelle: big-screen.de