ZitatAlles anzeigen[h=2]Der Versandhändler Neckermann.de hat Insolvenz angemeldet, das Unternehmen gehört zu den größten Online-Versandhändlern in Deutschland[/h]Frankfurt - Der Versandhändler Neckermann.de hat Insolvenz angemeldet. Das teilte das Unternehmen laut FTD online mit.Zuvor waren nach Angaben der Gewerkschaft Verdi Gespräche über den Abbau von 1380 Stellen beim Versandhändler abgebrochen worden. "Kurz vor der Zielgeraden sind wir gescheitert", sagte Verdi-Sekretär Bernhard Schiederig laut dem Bericht.
In den Gesprächen mit dem Management sei Einigkeit über einen Sozialplan, Abfindungsregelungen sowie eine Transfergesellschaft erzielt worden, sagte Schiedrig. "Kurz vor der Unterschrift hat Sun erklärt, dass sie kein Geld mehr zur Verfügung stellen, so dass die Zahlungsfähigkeit nicht mehr gewährleistet ist."
Versandriese mit Tradition
Neckermann.de gehört mit rund 2500 Arbeitsplätzen zu den größten Online-Versandhändlern in Deutschland. Das Unternehmen wurde 1950 in Frankfurt am Main als Neckermann Versand KG gegründet. 1995 startete es mit einem eigenen Online-Shop. Inzwischen erwirtschaftet Neckermann.de nach eigenen Angaben fast 80 Prozent seines Umsatzes über das Internet. Im Jahr 2010 hatte das Unternehmen mit international 4.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 871 Mio. Euro.
Urgestein mit NS-Nähe
Der Kaufmann Josef Neckermann war in der Nazi-Zeit mit Hilfe des NS-Regimes in den Besitz mehrerer Textilgeschäfte jüdischer Kaufleute gelangt. Wegen seiner Regime-Nähe durfte er in der unmittelbaren Nachkriegszeit zunächst nicht wirtschaftlich aktiv sein. Die nach der Gründung 1950 immer dicker werdenden Kataloge mit preisgünstigen Textilien, Radios und großen Elektrogeräten waren bald wie die der Konkurrenten Otto oder Quelle in fast jedem Haushalt zu finden. Der 1961 eingeführte Werbeslogan "Neckermann macht's möglich" wurde zum geflügelten Wort.
Reisegeschäft
Neckermann stieg zudem ins Reisegeschäft ein, verkaufte Fertighäuser und Versicherungen und betrieb auch eine Kaufhauskette. In den 1970er Jahren geriet das Stammhaus in die Krise und wurde 1977 mehrheitlich von der Karstadt AG übernommen, die später mit dem Versandhändler Quelle fusionierte. Die Umbenennung in neckermann.de 2006 stand für den neuen Fokus auf Online-Versandhandel.
Neckermann.de stellt Insolvenzantrag - Insolvenzen - derStandard.at
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