Donnerstag, den 12. Mai 2011 um 07:40 Uhr
Der Münchner Pay-TV-Anbieter Sky bleibt auch weiter defizitär, sieht aber ein Licht am Ende des Tunnels: Im abgelaufenen Geschäftsquartal wurde ein deutlicher Zuwachs bei den Abonnenten erzielt, vor allem das hochauflösende Fernsehen erwies sich als Antreiber.
73.000 neue Zahler kamen im ersten Geschäftsquartal hinzu, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein großer Sprung, damals hatte Sky nur mickrige 1.000 Haushalte von einem der Bezahlpakete überzeugt. Der aktuelle Zuwachs liegt zwar deutlich unter dem kräftigen Abo-Plus des Schlussquartals des vergangenen Jahres, allerdings gelten die ersten drei Monate in der Branche auch als eher schwaches Quartal. Sky braucht rund drei Millionen Kunden, um Geld zu verdienen.
Die Gesamtzahl der Abonnenten steigerte sich inzwischen auf insgesamt 2.726 Millionen und liegt damit um gut 250.000 über der Marke zu Beginn von 2010. Rechnet man die Kündigungen heraus, haben 140.000 Konsumenten einen Vertrag unterschrieben.
Die Kündigungsquote im Quartalsvergleich sank auf 9,9 Prozent (Q1 2010: 19,8 Prozent) und die Zwölf-Monats-Kündigungsquote ging von 21,0 auf auf 13,8 Prozent zurück. Die Zahlen befinden sich nach Sky-Angaben auf dem niedrigsten Niveau seit über fünf Jahren - das wäre ein durchaus ermutigendes Zeichen. Die Zahl der HD-Abonnenten kletterte im ersten Quartal auf 1,131 Millionen und die Zahl der Kunden mit einem "Premium HD"-Paket verdoppelte sich auf 664.000 (Q1 2010: 323.000).
Wie erwartet weiter tiefrote Zahlen
Dennoch blieb das frühere Premiere zum Jahresstart wie erwartet in den Miesen und verbuchte unter dem Strich einen Verlust von 86,9 Millionen Euro nach 97 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz kletterte von 234,7 auf 269,6 Millionen Euro. Die Gesamtkosten stiegen auf 337,5 Millionen Euro, lagen damit deutlich höher als im vergangenen Jahr. Sky hat die Vertriebs- und Marketingaktivitäten hochgefahren, außerdem viel Geld in den Ausbau des HD-Angebots gesteckt, das mit zwei weiteren Sportsendern ausgebaut wird.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verbesserte sich zwar, aber auch hier rangiert der Anbieter in der Verlustzone: minus 55,0 Millionen Euro stehen in den Büchern (Q1 2010: -64,5 Millionen Euro).
Hoffnung machen vor allem der sogenannte Average Revenue Per Unit (ARPU), also der monatliche Umsatz eines Kunden: Der stieg um sechs Prozent auf 30,57 Euro (Q1 2010: 28,85 Euro). Im Vergleich zum Schwesterkonzern BSkyB in Großbritannien, den Rupert Murdoch mit seiner News Corporation aktuell komplett übernehmen will, liegt der ARPU-Wert zwar auf geringerem Niveau, im internationalen Vergleich rangiert Sky aber bereits im unteren Mittelfeld.
Sky-Chef Brian Sullivan hofft darauf, dass sich Abonnenten- als auch Umsatzwachstum weiter beschleunigen, zeigte sich aber gleichzeitig realistisch: "Wir freuen uns über diese Ergebnisse, sind uns aber gleichzeitig darüber im Klaren, dass wir noch am Anfang stehen und es noch mehr zu tun gibt." Auch im Gesamtjahr rechnet Sky mit Verlusten, wann der Sprung in die schwarzen Zahlen gelingt, ließ Sullivan offen. Möglicherweise wird es in der zweiten Jahreshälfte genaueres dazu geben.
Mit dem mobilen Internet-Angebot "Sky Go" sollen neue Zahler gewonnen werden, erst kürzlich erwarb der Konzern außerdem erneut die Rechte an der Champions League und der Europa League. Ein Knackpunkt ist noch die Vergabe der Live-Übertragungen der Fußball Bundesliga für die Saison ab 2013 - die Fußballrechte sind das wichtigste Argument, mit denen der Bezahlsender um Kunden buhlt. Ab 1. Juni wird außerdem die Pay-Plattform mit "HD+" von SES Astra harmonisiert, damit lassen sich RTL-HD & Co. samt Restriktionen beim Time-Shifting und bei der Aufzeichnung für 50 Euro jährlich mit einer Smartcard nutzen.
er Pay-TV-Anbieter Sky hat in seinem abgelaufenen Quartal erneut tiefrote Zahlen geschrieben. Unter dem Strich fiel ein im Vergleich zum Vorquartal verringerter Verlust von 86,9 Millionen Euro an. Die Anzahl der Abonnenten wurden deutlich um 73.000 gesteigert, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Insgesamt beziehen nun 2,726 Millionen Haushalte ein Bezahlpaket.
Quelle: Sat+Kabel