Rumänien scheitert an "Oranjes" B-Team
Die Niederlande jubeln, Bodan Lobont ist bedient
Außenseiter Rumänien hat das EM-Viertelfinale verpasst. Treffer von Klaas-Jan Huntelaar und Robin van Persie besiegelten das 0:2 gegen die "Reserve" von Gruppensieger Niederlande.
Die B-Elf von Topfavorit Niederlande hat Rumänien den Weg ins EM-Viertelfinale verbaut und damit Weltmeister Italien Schützenhilfe geleistet. Die auf neun Positionen veränderte Mannschaft von Bondscoach Marco van Basten, die sich den Gruppensieg bereits gesichert hatte, kam zu einem 2:0 (0:0) gegen die Rumänen, die damit zum dritten Mal bei ihrer vierten EM-Teilnahme in der Vorrunde scheiterten.
Der niederländische Torschützenkönig Klaas-Jan Huntelaar (55.) und Robin van Persie (87.) machten den Sieg der Niederländer mit ihren Treffern perfekt. Damit geht die Elftal mit der Optimalausbeute von neun Punkten aus drei Spielen in das Viertelfinale am Samstag (20.45 Uhr) gegen Russland oder Schweden.
Niederlandes Fußball-Ikone Johan Cruyff zeigte sich erleichtert, dass Oranje zumindest mit dem Ergebnis den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung entkräftete. "Es war keine eingespielte Elf, deswegen muss man der Mannschaft ein Kompliment machen. Dass Rumänien gegen uns keine Chance hatte, ist stark. Sie hätten viel mehr tun müssen, um uns zu schlagen", sagte "König Johan".
Vom Zauberfußball, wie ihn die Holländer noch gegen Italien (3:0) und Frankreich (4:1) gespielt hatten, war vor 30.777 Zuschauern im ausverkauften Stade de Suisse zwar nicht mehr so viel zu sehen. Dennoch war die Elftal auch in dieser Formation deutlich besser als die erschreckend schwachen Rumänen.
Van Persie: "Es war ein schöner Abend
Für Torschütze van Persie war der Sieg ein Erfolg des Teamgeistes: "Das sagt viel aus. Wir haben kein B-Team, sondern wir sind eine Mannschaft von 23 Spielern. Es war ein schöner Abend." Für Victor Piturca war es keiner, dennoch zog Rumäniens Nationaltrainer ein positives Fazit. "Wir haben bei dieser EM einiges erreicht. Wir haben zwei Spiele gegen fantastische Mannschaften wie Italien und Frankreich nicht verloren. Wenn der Elfmeter gegen Italien reingegangen wäre, wären wir weitergekommen", erklärte Piturca.
Von der Bestbesetzung der Niederländer waren nur noch der Ex-Hamburger Khalid Boulahrouz und Orlando Engelaar übrig geblieben. Die Stars Ruud van Nistelrooy, Rafael van der Vaart, Wesley Sneijder und sogar Schlussmann Edwin van der Sar machten es sich dagegen auf der Bank bequem. Geschont wurden auch die beiden HSV-Profis Joris Mathijsen und Nigel de Jong, der ohnehin mit einer Gelben Karte vorbelastet war.
Rumänen wirkten gehemmt
Wer einen Sturmlauf der Rumänen erwartet hatte, sah sich getäuscht. Die Elf von Victor Piturca war vor 30.777 Zuschauern im ausverkauften Stade de Suisse in Bern, darunter auch UEFA-Präsident Michel Platini, nicht mehr wieder zu erkennen. Die Osteuropäer überließen den Niederländern überraschenderweise das Spielgeschehen und verließen sich dabei ganz aufs Kontern. Doch vor allzu große Probleme stellten sie die niederländische Defensive nicht. Adrian Mutu mit einem Abfälscher (24.) sowie einem 20-m-Schuss (30.) hatte im ersten Durchgang zwei gute Chancen.
Besser machten es die Niederländer: So hatte Arjen Robben schon in der 36. Minute die große Chance zur Führung, als er den Ball freistehend neben das Tor setzte. Zuvor hatten auch schon van Persie (19.) und Huntelaar (34.) gute Möglichkeiten.
Auch im zweiten Durchgang wurde das Spiel der Rumänen nicht besser. Die Strafe folgte prompt. Nach einer Hereingabe von Ibrahim Afellay war Huntelaar, der van Nistelrooy in der Sturmzentrale ersetzte, zur Stelle. Zuvor hatte schon van Persie den rumänischen Schlussmann Bogdan Lobont (49.) geprüft.
Der Gegentreffer war kein Weckruf für die Rumänen. Die Niederländer ließen weiter Ball und Gegner laufen und standen bei den wenigen Angriffen der Rumänen in der Innenverteidigung um John Heitinga und Wilfried Bouma sicher.
Auch der rumänische Coach Victor Piturca war nicht ohne Veränderungen ausgekommen. Neben dem verletzten Mirel Radoi (Nasen- und Jochbeinbruch) sowie dem Gelb-gesperrten Dorin Goian rutschte auch Florentin Petre aus der Startformation, dafür kamen Razvan Cocis, Sorin Ghionea und Banel Nicolita neu ins Team.
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