Frings oder nicht Frings - so lautet die vieldiskutierte Frage im deutschen Lager zum EM Halbfinale Deutschland Türkei am Mittwochabend im Baseler St.Jakobs Park.
Der Bremer Mittelfeldspieler ist einsatzbereit und brennt vor der Partie Deutschland Türkei auf eine Rückkehr in die erste Elf. Bundestrainer Jogi Löw hat dazu jedoch noch nicht eindeutig Stellung genommen. Warum auch? Die Mannschaft in der Mittelfeldzentrale mit Hitzlsperger und Rolfes hat sich gegen starke Portugiesen erfolgreich bewährt. Im Gegensatz dazu hat sich Torsten Frings in den ersten Spielen nicht gerade als Stabilisator erwiesen. Vieles deutet dennoch darauf hin, dass Torsten Frings beim Spiel Deutschland Türkei in einem Fünfer-Mittelfeld die Rolle von Simon Rolfes oder Thomas Hitzlsperger übernehmen wird. Wahrscheinlich muss der Stuttgarter Hitzlsperger trotz guter Leistung den bitteren Gang auf die Bank antreten.
Die Diskussion um die Taktik und die Personalie Frings stehen vor der Begegnung Deutschland Türkei im Vordergrund und scheinen vergessen zu lassen, dass es ja noch einen Halbfinal-Gegner gibt, den man nicht unterschätzen sollte. Auch Jogi Löw ist sich der Stärke der türkischen Mannschaft bewusst und weist den Vorwurf der Überheblichkeit weit von sich: "In einem Halbfinale einer Europameisterschaft ist man nicht überheblich." Nicht nur angesichts der prekären Verletzungssorgen bei den Türken liegt die eindeutige Favoritenrolle bei der deutschen Mannschaft. Deshalb ist es umso wichtiger, dass "die Konzentration bis zur letzten Sekunde hochgehalten werden muss", so Löw, damit der deutschen Nationalmannschaft nicht das gleiche Schicksal droht wie zuvor den Tschechen und den Kroaten.
Kein Problem scheint der Fitnesszustand der deutschen Spieler vor dem EM Halbfinale Deutschland Türkei zu sein. Im Gegensatz zu anderen Teams konnte die deutsche Mannschaft nach der Vorrunde noch körperlich zulegen. "Die Trainigsbelastung war so, dass wir in der Lage sind, jedes Tempo zu gehen", bestätigt der Bundestrainer.
Fitness ist auch im türkischen Lager ein großes Thema, allerdings mit negativen Begleiterscheinungen, denn Trainer Fatih Terim stehen aktuell nur noch 14 Feldspieler zur Auswahl, so dass sogar ein Einsatz des dritten Torhüters, Tolga, als Feldspieler zur Diskussion steht. Der scheint dieser Idee gar nicht abgeneigt und stellt lakonisch fest: "Ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt." Ob es der türkischen Mannschaft also nochmals gelingt nur mit purer Willenskraft einen überlegenen Gegner zu schlagen, scheint angesichts der Personalsituation und der Qualität von Jogis Truppe mehr als fraglich. Selbst in Top-Besetzung wäre die Türkei gegen die deutsche Nationalmannschaft als Außenseiter ins Rennen gegangen.
Die deutschen Spieler strotzen jedenfalls nur so vor Selbstvertrauen. Per Mertesacker betont nochmal "dass diesmal das Finale erreicht werden wird, anders als vor zwei Jahren" und der "Capitano" Michael Ballack sieht die Sache vor dem Spiel Deutschland Türkei ähnlich: "Wir haben eine große Chance, das Finale zu erreichen."
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