ZitatAlles anzeigenTrotz einer mäßigen Leistung und dank Torfrau Nadine Angerer haben Deutschlands Fußball-Weltmeisterinnen bei ihrer Operation Gold in die Erfolgsspur zurückgefunden. Drei Tage nach dem 0:0 gegen Brasilien bezwang die Mannschaft von DFB-Trainerin Silvia Neid Nigeria in Shenyang 1:0 (0:0) und hat damit das Viertelfinal-Ticket so gut wie in der Tasche sowie den angestrebten Gruppensieg weiter dicht vor Augen.
Zahlreiche Paraden von Angerer und das Tor von Abwehrspielerin Kerstin Stegemann (65.) bescherten der DFB-Auswahl den ersten Sieg bei den Spielen in China. "Wir wussten, dass die Nigerianerinnen bis zum Schluss kämpfen würden. Wir hatten eine harte Nuss zu knacken", kommentierte Stegemann. Neid ergänzte im Hinblick auf das letzte Gruppenspiel: "Wir müssen nun schauen, dass wir im Spiel bleiben und uns nach vorne noch verbessern, mehr Präzision reinbekommen. Wir sind aber auf einem guten Weg."
Mit einem weiteren Erfolg im finalen Gruppenspiel am Dienstag in Tianjin gegen Nordkorea kann das Team des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), das mit dem Olympiasieg seine umfangreiche Titelsammlung komplettieren will, Platz eins erobern.
Vor 19.266 Zuschauern im Olympiastadion von Shenyang hatte der Olympia-Dritte von 2000 und 2004 einen schwachen Start. Harmlos im Angriff und unkonzentriert im Spielaufbau - kaum etwas klappte bei der Neid-Elf.
Die Trainerin griff an der Seitenlinie laut rufend immer wieder korrigierend ein, lange Zeit aber ohne großen Erfolg. In der zweiten Spielhälfte änderte sich zunächst nichts, bis dann Stegemann zuschlug und die deutsche Länderspieltorflaute nach 264 Minuten beendete.
Angerer erneut im Mittelpunkt
Die erste Möglichkeit des Spiels gehörte Nigeria, doch Sarah Michael scheiterte frei vor Nadine Angerer. Erst nach einer halben Stunde wurde es erstmals gefährlich für die Afrikanerinnen, als Kapitänin Birgit Prinz das Tor aus 17 Metern knapp verfehlte. Auch Simone Laudehrs Kopfball wenig später ging vorbei. Kurz vor der Pause bewahrte Angerer ihr Team wieder einmal vor einem Rückstand, als sie gegen die auf sie zustürmende Cynthia Uwak bravourös hielt.
Neid hatte der gleichen Startformation vertraut, die sie gegen Brasilien brachte. Trotz der enttäuschenden ersten Hälfte hielt sie nach dem Seitenwechsel zunächst an ihrer Stammelf fest. Doch statt der deutschen Stürmerinnen stand bald wieder Angerer im Brennpunkt: Gegen Michael und Perpetua Nkwocha parierte sie mit Klassereflexen.
Neid reagierte und brachte nach 63 Minuten Anja Mittag für die harmlose Sandra Smisek - und der Wechsel machte sich sofort bezahlt: Mittag zog auf der linken Seite auf und davon und flankte mustergültig auf Stegemann, die nur noch abzustauben brauchte. Nach der Führung spielte Deutschland besser, doch Kerstin Garefrekes, Mittag und Celia Okoyino da Mbabi vergaben weitere gute Chancen.
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