ZitatAlles anzeigenMit dem Prestigeduell gegen "Vize" Norwegen beginnt für Deutschlands Europameisterinnen am 24. August 2009 in Tampere die Mission Titelverteidigung. Bei der Gruppenauslosung für die EM 2009 in Finnland (23. August bis 10. September 2009) blieb dem erfolgsverwöhnten Team von DFB-Trainerin Silvia Neid der altbekannte Rivale aus Norwegen in der Vorrunde nicht erspart. Weitere Kontrahenten in der Gruppe B sind erneut in Tampere Frankreich (27. August) sowie Island (30. August).
Statistik spricht für Deutschland
"Das ist eine sehr schwere Gruppe, in der wir auf spiel- und zweikampfstarke Gegner treffen. Aber wir blicken positiv nach vorne und wollen als Erster oder Zweiter ins Viertelfinale", erklärte Neid.
Die Statistik spricht für ihr Team: Das EM-Finale 2005 im englischen Blackburn hatte die deutsche Elf mit 3:1 gegen Norwegen gewonnen. Bei der WM vor einem Jahr in China gingen Birgit Prinz und Co. im Halbfinale mit 3:0 als Siegerinnen vom Platz. Dennoch warnte Neid vor dem WM-Vierten aus Skandinavien: "Wir kennen die Norwegerinnen sehr gut und wissen um ihre Stärken."
Auch Frankreich und Island schwere Brocken
Auch die beiden anderen Vorrunden-Konkurrenten will Neid nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Frankreich ist technisch versiert und hat sich gut entwickelt. Und Island kann vielen Mannschaften ein Bein stellen", warnte die Ex-Nationalspielerin vor Übermut.
Neben den beiden jeweils Erstplatzierten der drei Staffeln erreichen auch die beiden besten Gruppendritten das Viertelfinale. Für das Turnier sind erstmals in der Geschichte des Frauenfußballs zwölf statt wie bisher acht Endrunden-Teilnehmer qualifiziert.
Rekord-Europameister Deutschland
Neben Gastgeber Finnland waren die deutsche und schwedische Mannschaft als Teams mit dem besten Leistungskoeffizienten aller Turnierteilnehmer gesetzt. Als "Glücksfee" fungierte in der Finlandia Hall in Helsinki UEFA-Präsident Michel Platini.
Rekordsieger Deutschland, der sich mit acht Siegen in acht Spielen (34:1 Tore) souverän für die kontinentalen Wettkämpfe qualifiziert hatte, hat insgesamt sechs der bisherigen neun Europameisterschaften gewonnen. Zuletzt holte die DFB-Auswahl vier EM-Titel in Folge, verpasste aber bei den Olympischen Spielen in Peking vor drei Monaten als Dritter erneut die anvisierte Goldmedaille.
Grings vor Comeback
Gut möglich, dass bei der EM nach über dreijähriger Abstinenz auch wieder Inka Grings dem deutschen Kader angehören wird. Die Stürmerin vom UEFA-Cup-Halbfinalisten FCR Duisburg, die sich bei der EM 2005 in England die Krone der besten Turniertorschützin gesichert hatte, steht offenbar vor einem Nationalmannschafts-Comeback.
"Inka hatte um ein Gespräch gebeten. Wir haben offen und ehrlich miteinander geredet, sie hat sich für ihr Fehlverhalten entschuldigt", berichtete Neid von der Aussprache mit der nicht als pflegeleicht geltenden Angreiferin.
"Formelle Versäumnisse"
Vor Olympia hatte Neid den Verzicht auf Grings mit "formellen Versäumnissen" erklärt. Die 30-Jährige hatte die für das China-Visum notwendigen Unterlagen nicht fristgerecht eingereicht. Außerdem war Grings zu Jahresbeginn die einzige Spielerin gewesen, die nicht an der internistischen und orthopädischen Untersuchung teilgenommen hatte.
Ihr letztes Länderspiel hatte die 64-malige Nationalspielerin (41 Tore), die auch die aktuelle Bundesliga-Torschützenliste mit elf Treffern aus sieben Spielen anführt, im Oktober 2005 bestritten.
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