Die neuen Karten des PayTV Providers Prem*ere arbeiten im normalen Betrieb sehr schnell. Sie entschlüsseln eine ECM, werten ihren Inhalt aus und geben, wenn der aktuelle Kanal zum abonnierten Paket gehört, die Control Words zurück. Und das alles bei knapp 500 - 600 ms (1 ms = 1/1000 Sekunde).
Auffallend ist ein starker Anstieg der Antwortzeit, wenn innerhalb weniger Sekunden mehrere ECMs zur Karte gehen. Dieses Phänomen kommt beispielsweise beim Cardsharing in großen Sharingnetzen häufig vor, da dort unter umständen viele Endnutzer mit wenigen Karten verbunden sind, und somit viele ECMs gleichzeitig von einer Karte bearbeitet werden müssen.
Wenn die auf den Karten laufende Software so programmiert wurde dass sie bei mehreren Anfragen innerhalb kurzer Zeit zwischen den einzelnen Verarbeitungsschritten (Prüfen der eingehenden ECM, Entschlüsseln der ECM, Prüfen der Rechte, Verschlüsseln der CWs mit dem CAM-Crypt, Ausgabe der CWs) längere Pausen einlegt, steigt somit die Antwortzeit auf eine eingehende ECM sehr stark an, und kann die CW Wechselzeiten (CW Zyklus) überschreiten.
Dies würde bedeuten dass die CWs erst beim Endnutzer ankommen nachdem das aktuelle CW im DVB-Stream bereits wieder gewechselt wurde, und die soeben vom Kartenserver empfangenen CWs somit ungültig wären.
Zur Zeit verwendet Prem*ere einen CW Zyklus von 7 Sekunden. Das bedeutet dass alle 7 Sekunden das Control Word (CW) gewechselt, und somit zum Entschlüsseln des Videostreams ein neues CW benötigt wird.
Antwortet die Karte aber erst nach 8 Sekunden, kommt das Control Word zu spät und der Bildschirm bleibt schwarz. Bis die Karte mit 8 Sekunden Verspätung antwortet, müssen aber schon einige ECM Anfragen eintreffen.
Würde Prem*ere die CW Zyklen aber noch weiter absenken, also in Richtung 5 - 4 Sekunden, wäre dies einen herber Schlag gegen große P2P “Massensharing”-Netze, da dann das Überschreiten der CW Wechselzeit schon viel früher eintreten würde.
In P2P Sharingnetzen werden die zur Verfügung gestellten Karten in einem komplexen System über mehrere Distanzen Schneeballsystemartig verteilt, wodurch es zu sehr vielen Anfragen innerhalb kurzer Zeit auf eine einzelne Karte kommen kann.
Bleibt abzuwarten ob Prem*ere diese Möglichkeit austesten wird.
November 30th, 2008 |
Quelle: Szene News