CL Finale: Barcelona lässt Manchester keine Chance
Barcelona spielt seine ganze Klasse aus
Zum vierten Mal nach 1992, 2006 und 2009 hat der FC Barcelona die Champions League gewonnen. Vor 98.623 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion sorgten Pedro Rodriguez (27.), Lionel Messi (54.) und David Villa (69.) für ein ebenso klares wie verdientes 3:1 (1:0) gegen Manchester United. Den Engländern gelang in der Neuauflage des Endspiels von 2009 durch ihren Stürmerstar Wayne Rooney lediglich der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich.
Nur in den ersten zehn Minuten wirkte es so, als könnte sich der englische Rekordmeister für das 0:2 von Rom vor zwei Jahren revanchieren. Schnell, aggressiv, typisch britisch - und dabei immer wieder einen Schritt eher am Ball als Lionel Messi und Co. Bezeichnend, dass sich Barcas Torwart Victor Valdes einmal nicht anders zu helfen wusste, als den Ball mangels Anspielstation ins Aus zu schießen. In der achten Minute verhinderte das beherzte Eingreifen des Keepers nach einem weiten Pass seines Gegenübers Edwin van der Sar auf Rooney den möglichen Rückstand.
Barcelona nähert sich der Führung
Anschließend übernahm die zweifelsfrei beste Vereinsmannschaft des Kontinents das Kommando. Es entwickelte sich ein den Namen der beiden Teilnehmer würdiges Endspiel. Nach einer Hereingabe von Xavi, der Barcas Kapitänsbinde für den angeschlagen, auf der Bank sitzenden Carles Puyol trug, stocherte Pedro den Ball aus fünf Metern knapp vorbei, Rio Ferdinand hatte den Linksaußen ziehen lassen (16.). Wieder Xavi bereitete die nächste Chance mit einem Pass auf David Villa an den Strafraum vor, doch der Stürmer verfehlte ebenfalls das Tor (20.). Kurz darauf scheiterte Villa an van der Sar, der das letzte Spiel seiner Karriere bestritt.
ManUnited schlägt nur ein Mal zurück
Doch beim 1:0 für Barcelona war auch der 40 Jahre alte Klassekeeper ohne Chance: Ein wunderschöner, von Xavi mit dem Außenrist gestreichelter Pass fand Pedro, der schneller am Ball war als United-Kapitän Nemanja Vidic und eiskalt vollstreckte. Doch Manchester sammelte sich bald wieder. Nach einem Doppelpass mit Ryan Giggs erzielte Rooney aus rund zehn Metern mit dem ersten Torschuss das 1:1. Giggs stand bei Rooneys Pass aber leicht im Abseits.
Messi beweist seine ganze Klasse
Kurz nach der Pause brachte Messi Barca erneut in Führung. Ein harmloser Querpass von Andres Iniesta auf den Weltfußballer leitete die Aktion ein, Messi wurde von Patrice Evra nicht richtig attackiert - und knallte den Ball aus rund 18 Metern, zentrale Position ins Tor (54.). Für den 23 Jahre alten Argentinier war es der zwölfte Treffer im laufenden Wettbewerb. Damit stellte er die Bestmarke von United-Legende Ruud van Nistelrooy aus der Saison 2002/03 ein.
Barcelona spielte auch nach dem 2:1 überlegen, mitunter führte das Team von Trainer Josep Guardiola den Gegner sogar vor. Das 3:1 durch David Villa war die logische Konsequenz. Messi dribbelte sich im Strafraum Uniteds fest, doch der Ball gelangte zu Sergio Busquets, der auf Villa zurücklegte. Villa hatte 18 Meter vor dem Tor sogar noch Zeit, sich den Ball selbst vorzulegen - und schlenzte ihn in die rechte obere Torecke (69.).
1999 bleibt einmalig
Manchester United fehlten in der Folge schlicht die Mittel, um die Ballkünster von der iberischen Halbinsel noch in Bedrängnis zu bringen. An ein Wunder wie 1999 in Barcelona, als der FC Bayern München einen 1:0-Vorsprung noch in der Nachspielzeit einbüßte, war erst recht nicht zu denken.
Quelle: sid, t-online