Starke DFB-Auswahl besiegt den Frankreich-Fluch
Nach 78 Jahren hat eine deutsche Fußball-Nationalelf wieder einmal in Frankreich gewonnen. Dabei lag das Team von Bundestrainer Löw zur Pause sogar zurück, aber Müller und Khedira drehten die Partie.
Verdienter Erfolg der deutschen Elf in Frankreich 1/17
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Foto: AP Nach 78 Jahren wollte eine deutsche Auswahl wieder einmal in Frankreich gewinnen.
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Den "Frankreich-Fluch" besiegt, den erneuten Fehlstart in ein Länderspieljahr mit einem historischen Sieg verhindert: Erstmals seit 1987 feierte die DFB-Auswahl nach einer starken Vorstellung mit dem 2:1 (0:1) wieder einen Erfolg gegen Frankreich und zugleich den ersten auf französischen Boden seit 78 Jahren. Das war zuletzt am 17. März 1935 (3:1) ebenfalls in Paris gelungen.
Mathieu Valbuena (44.) hatte die Gastgeber mit einem Abseitstor in Führung gebracht, dem Münchener Thomas Müller (51.) glückte mit seinem elften Länderspieltor der hochverdiente Ausgleich. Für die Entscheidung sorgte Sami Khedira (74.).
Gleichzeitig beendete die deutsche Mannschaft im 90. Spiel von Joachim Löw als Bundestrainer eine weitere Serie: Sie gewann erstmals seit vier Jahren wieder das Auftaktspiel eines Kalenderjahres.
"Es gab viele Möglichkeiten auf beiden Seiten. In der ersten Halbzeit hatten wir eine guten Spielanlage, bekommen aber ein unglückliches Gegentor. Wir haben vermutlich unser Siegermentalität wieder in uns", meinte Torschütze Müller, und Khedira ergänzte: "Zur Pause war es ein ungerechtes Ergebnis, weil wir schon in der ersten Halbzeit sehr guten Fußball gespielt haben. Das Gegentor war unnötig, aber 90 Minuten lang die Franzosen ausschalten kann man nicht. In der zweiten Halbzeit haben wir die richtige Antwort gegeben."
DFB-Coach Löw resümierte hochzufrieden: "Es war ein temporeiches Spiel mit hoher Qualität. Solche Spiele zeigen, dass auch Freundschaftspiele echte Tests sein können. Heute haben wir viele Dinge gut umgesetzt. In der ersten Halbezeit kam jedoch oft der letzte Pass nicht an. Aber alle Spieler haben heute ein großes Laufpensum absolviert. Es waren heute einige gute Duelle auf dem Platz zu sehen. Wir waren die eindeutig bessere Mannschaft."
Die DFB-Auswahl suchte vor 75.000 Zuschauern im Stade de France den offenen Schlagabtausch und erspielte sich schon in der Anfangsphase zwei Gelegenheiten durch Mesut Özil (6.) und Per Mertesacker (21.). Allerdings besaß die oft unkonzentriert wirkende Equipe Tricolore, die zuletzt in Italien (2:1) und Spanien (1:1) Achtungserfolge erzielt hatte, die erste Torchance: In der 3. Minute trat Bacary Sagna nach einer Hereingabe von Moussa Sissoko jedoch über den Ball.
Starker Gündogan
Trotz fünf verletungsbedingter Absagen war der EM-Dritte weiter das dominierende Team und hätte drei Minuten später in Führung gehen müssen. Nach einer schönen Stafette über den in der Anfangsphase sehr präsenten Ilkay Gündogan und Thomas Müller tauchte Özil frei vor Hugo Lloris auf. Doch der Spielmacher von Real Madrid vergab leichtfertig.
Anlaufschwierigkeiten hatte Franck Ribéry, der gegen seinen Bayern-Klubkollegen Philipp Lahm zunächst keinen Stich bekam und sich schon frühzeitig dessen Zugriff durch häufige Positionswechsel zu entziehen versuchte. Um Adler in seinem ersten Länderspiel seit 812 Tagen eine erste Bewährungsprobe zu gewähren, benötigte Frankreich eine nicht geahndete Abseitsstellung.
Doch Karim Benzema scheiterte freistehend am gut reagierenden HSV-Keeper (27.). Eine Minute vor der Halbzeit traf der Stürmer von Real Madrid mit einem Freistoß die Latte des deutschen Tores, den Abpraller nutzten die Franzosen, ausgerechnet durch einen Kopfball des 1,67 Meter kleinen Valbuena, zur Führung.
Podolski in der Startelf
Erstmals seit dem verlorenen EM-Halbfinale gegen Italien (1:2) am 28. Juni 2012 stand Lukas Podolski wieder in der Startformation. Löw hatte dem Profi des FC Arsenal den Vorzug vor dem Leverkusener André Schürrle gegeben. Zum ersten Einsatz überhaupt seit der EM kam der lange verletzte Bayern-Stürmer Mario Gomez. Sowohl er als auch Podolski agierten im ersten Durchgang aber unglücklich. Gomez wurde folglich nach 56 Minuten gegen Toni Kroos ausgewechselt.
Als linken Außenverteidiger nominierte Löw im ausverkauften Stade de France den Schalker Benedikt Höwedes für den verletzten Dortmunder Marcel Schmelzer. Kapitän Philipp Lahm blieb auf der angestammten rechten Seite. Im Tor kam wie von Löw angekündigt der Hamburger René Adler zu seinem elften Länderspiel.
Real-Kombination zum Sieg
Die Trotzrektion der deutschen Mannschaft folgte prompt. Hochmotiviert inszenierte die Löw-Truppe gleich einige sehenswerte Angriffe. Den bis dahin schönsten schloss Müller nach glänzender Vorarbeit von Gündogan zum hochverdienten Ausgleich ab.
Die Franzosen wehrten sich gegen den weiter engagiert auftrumpfendenden Gegner und suchten in der Folge ebenfalls die Entscheidung in einem hochklassigen und unterhaltsamen Freundschafts-Länderspiel, das einem Härtetest vor den Spieltagen in der WM-Qualifikation (22. und 26. März) in jeder Phase gerecht wurde. Das 2:1 für das deutsche Team resulierte aus einer Real-Kombination mit Özil und Khedira.
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