[h=1]Deutschland - Kasachstan 4:1 Manuel Neuer patzt beim Pfosten-Festival[/h] VON ROBERT PETERS - zuletzt aktualisiert: 26.03.2013 - 22:42 Nürnberg (RPO). Vier Tore durch BVB-Spieler, ein halbes Dutzend Aluminium-Treffer und ein Riesenbock von Manuel Neuer: Das zweite WM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan binnen vier Tagen bot mehr Gesprächsstoff als erwartet. Unterm Strich stand ein 4:1-Sieg für das DFB-Team, das der WM 2014 in Brasilien damit immer näher kommt.
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WM-Quali 2014: Neuer verdribbelt sich
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sicher schon bedeutend schwierigere Länderspiele hinter sich bringen müssen als das gestern Abend in Nürnberg gegen Kasachstan. Schon im Hinspiel der WM-Qualifikation in Astana war sie diesem Gegner beim 3:0 hoch überlegen gewesen. Und gestern bestanden bereits zur Halbzeit keine Zweifel mehr daran, dass die DFB-Auswahl erneut klar gewinnen würde. Am Ende setzte sie sich mit 4:1 durch.
Die Elf von Bundestrainer Joachim Löw ging sehr locker in die Begegnung – vielleicht mit ein bisschen zu viel "Hacke, Spitze, eins, zwei, drei". Möglicherweise war es das richtige Aufwärmprogramm gegen die von Anfang an mit Mann und Maus verteidigenden Kasachen. Nach gut 20 Minuten war das Einspielen dann beendet, die Gastgeber machten Ernst.
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WM-Quali 2014: Götze blutet aus der Nase
Tolle Phase ab der 20. Minute
Darunter musste zunächst das Torgestänge der Gäste leiden, weil Ilkay Gündogan mit einem sehenswerten Volleyschuss und Mario Götze frei vor Torwart Andrey Sidelnikov nur den Pfosten trafen. Für Marco Reus war das genügend Anschauungsunterricht. Der frühere Mönchengladbacher spielte sich am Sechzehnmeterraum mit einem Beinschuss frei und beförderte den Ball anschließend mit einem Flachschuss der Marke besonders trocken zum 1:0 ins Toreck. Es war der Auftakt für ein paar tolle Minuten im Nürnberger Stadion.
Philipp Lahm setzte sie mit einem stürmischen Solo über die rechte Seite fort. Seine Vorarbeit endete in einem flachen Rückpass von der Grundlinie, den Mario Götze mit dem 2:0 veredelte. Er hatte wenig Mühe, das Spielgerät über die Linie zu drücken. Und als Gündogan eine der vielen mustergültigen Flanken von Mesut Özil zum 3:0 verwertet und damit den dritten Treffer eines Dortmunder Bundesligaprofis erzielt hatte, war in acht Minuten die Entscheidung hergestellt.
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WM-Quali 2014: Deutschland - Kasachstan
Fortan war die einzige offene Frage, ob die deutsche Mannschaft ihre Bemühungen im Gefühl des sicheren Sieges ein wenig zurückfahren würde. Sie schien allerdings Spaß an der Bewegung bei winterlichen Temperaturen zu haben. Der Ball zirkulierte durch die Reihen von Löws Team. Und auch wenn nicht alles von der letzten Zielstrebigkeit geprägt war, merkte man den deutschen Spielern vor allem in der ersten Halbzeit doch an, dass sie ihrem Publikum etwas bieten wollten.
Überhebliches Neuer-Solo
Allen voran Özil, Gündogan und Götze, deren Direktpass-Festival die Kasachen manchmal nur voller Ehrfurcht bestaunen konnten. Das war nach dem Geschmack der Fans. Weniger begeistert waren sie, als sich Torwart Manuel Neuer aus Mangel an Beschäftigung in seinem eigentlichen Beruf als Dribbelkünstler vor dem eigenen Strafraum versuchte. Ergebnis des reichlich überheblichen Solos ("Ich wollte die Situation spielerisch lösen") war ein Ballverlust, den Heinrich Schmidtgal mit einem lockeren Schuss zum 3:1 ins leere Tor bestrafte.
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WM-Quali 2014, Deutschland - Kasachstan: Einzelkritik
Der unverhoffte Treffer rief den krassen Außenseiter aber nicht dazu auf, sein Spiel aus einer äußerst tiefen Deckung zugunsten von ein wenig mehr Angriffslust aufzugeben. Kasachstan blieb weit hinter dem Ball, manchmal mit zehn Mann am eigenen Strafraum. Dennoch hatten die Gäste Möglichkeiten zum 2:3, doch Korobkin verzog knapp und Schmidtgal scheiterte am letzten Mann, an Lahm – dann traf Reus.
Löw missfallen die Pfiffe
Für die Gastgeber war die Partie lange eine schöne Gelegenheit, spielerische Lösungen zu üben. Das gelang ihnen zwar nicht immer zur Zufriedenheit des an der Außenlinie schon mal ungeduldig zappelnden Bundestrainers, dem das Ganze manchmal eine Spur zu verschnörkelt war, aber sie sorgte doch weiter für Unterhaltung, übertrieb aber das Schönspiel und zeigte Konzentrationsschwächen – so wie Neuer, der Aussetzer jedes Jahr mal in seinem Programm hat. Für die Pfiffe der Fans hatte Löw kein Verständnis.
Aber Löw hatte schon vor dem Spiel gesagt: "Wir spielen nur dann gut, wenn wir alle Dinge zu 100 Prozent machen." Diesem hohen Anspruch wurde seine Mannschaft nicht durchgängig gerecht.
Deutschland - Kasachstan 4:1: Manuel Neuer patzt beim Pfosten-Festival
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