Hamburger SV Das Maß ist voll: Atouba wird suspendiert
Am Donnerstagabend war die Welt für den Hamburger SV in Ordnung. Durch das 3:1 im Hinspiel beim FC Zürich kann der Fußball-Bundesligist für das Achtelfinale des UEFA-Pokals planen. Nach der Rückkehr aus der Schweiz hatten sich die Klub-Verantwortlichen jedoch mit einem unerfreulicheren Thema zu beschäftigen, dem Fall Thimothee Atouba. Das Ergebnis: Der Linksverteidiger wird aus disziplinarischen Gründen bis auf Weiteres vom Mannschaftstraining suspendiert und muss eine hohe Geldstrafe zahlen. "Wir haben sein Fehlverhalten sanktioniert", sagte Sportchef Dietmar Beiersdorfer nach einem Gespräch mit dem Kameruner.
Der HSV wartet vergeblich
Was war passiert? Am Sonntag hatte Atouba mit Kameruns Nationalmannschaft im Finale des Afrika Cups gespielt. Doch anstatt danach zum UEFA-Cup-Spiel in Zürich anzureisen, verschwand er von der Bildfläche. Er war telefonisch nicht erreichbar und antwortete nicht auf SMS. Sehr zum Ärger von HSV-Trainer Huub Stevens, der bekanntlich nichts mehr verabscheut als fehlende Disziplin. Angeblich feierte Atouba in der Heimat den zweiten Platz beim Afrika Cup, während sein Arbeitgeber vergeblich versuchte, ihn zu erreichen. Erst am Donnerstag kam der 25-Jährige zurück - allerdings stieß er nicht zur Mannschaft, sondern landete in Hamburg.
Langes Sündenregister
Die neuerliche Eskapade hat nun das Fass zum Überlaufen gebracht. Schon in der Vergangenheit hat sich Atouba mehrere Aussetzer geleistet, die den früheren Publikumsliebling auch bei den Fans viel Kredit gekostet haben. Im August 2006 verlangte er eine Gehaltsaufbesserung. Als der Verein ablehnte, beschwerte sich Atouba öffentlich. Es folgten in kurzer Abfolge im Winter der gestreckte Mittelfinger in Richtung des Publikums beim Champions-League-Spiel gegen Spartak Moskau und die Verbannung aus dem Trainingslager in Dubai wegen geschwänzter Behandlungstermine.
Einzeltraining steht auf dem Programm
Danach war ein Jahr Ruhe, doch Anfang 2008 der nächste Fauxpas: Atouba ließ einen Fitnesstest nach dem Winterurlaub kurzerhand aus, blieb lieber in Kamerun. Jetzt also der neuerliche Fehltritt. Eine Aktion, die Beiersdorfer zu folgender Feststellung veranlasste: "Leider hat er sich wieder nicht so verhalten, wie wir es abgesprochen haben." Die Quittung bekam Atouba jetzt in Form der Suspendierung. Nun muss er allein trainieren und den versäumten Fitnesstest nachholen. Eine endgültige Entscheidung über seine Zukunft soll in der kommenden Woche fallen.
Gruss burmtor