Totalumbau unter Trainer Favre geht weiter
Erst Ende vergangener Woche hatte Hertha BSC den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit Verteidiger Malik Fathi verlängert. Der Klub hatte von einer Option Gebrauch gemacht und Fathi dadurch bis 2009 gebunden. Nicht einmal eine Woche später ist alles ganz anders. Fathi wird die Berliner sofort verlassen und zum russischen Spitzenteam Spartak Moskau wechseln. Die Ablösesumme soll bei vier Millionen Euro liegen, Fathi unterschreibt bis 2012.
Stark verbessertes Angebot
Ausschlaggebend dürften finanzielle Erwägungen gewesen sein. Spartak war seit längerem am zweimaligen Nationalspieler interessiert. Nun hatten die Russen "das Angebot der letzten Woche von 1,5 Millionen deutlich erhöht. Wenn es wirtschaftlich nicht attraktiv gewesen wäre, hätten wir dem Wechsel nicht zugestimmt", sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß. Es war ein Wechsel auf den letzten Drücker, die Transferperiode in Russland endet in der Nacht zu Donnerstag. Fathi kann damit bereits am Sonntag beim Saisonauftakt für Spartak bei Zenit St. Petersburg auflaufen.
Der nächste gebürtige Berliner geht
Der 24-Jährige hat sieben Jahre für Hertha gespielt, war dort zum Bundesliga-Stammspieler und Nationalspieler geworden. In dieser Saison hatte er lediglich eine Partie verletzungsbedingt verpasst. Er ist nach den Boateng-Brüdern Kevin und Jerome sowie Ashkan Dejagah der vierte gebürtige Berliner, der den Klub innerhalb von gut sechs Monaten verlässt. Am Saisonende wird auch Chinedu Ede folgen, der noch keinen neuen Verein hat.
Werbeplakate müssen aus dem Verkehr gezogen werden
Fathi war Teil einer erst vor kurzem gestarteten Werbekampagne, mit der Hertha sein Image in Berlin verbessern will. Doch der Umbau der Mannschaft bei Hertha geht so schnell, dass diese Plakate nun aus dem Verkehr gezogen werden müssen. Seit Lucien Favre im Sommer 2007 das Traineramt übernommen hat, herrscht ein reges Kommen und Gehen. Fathi ist der 17. Spieler, der den Verein verlässt. 13 Neue sind gekommen. Dass jedoch ein Leistungsträger mitten in der Saison geht, ist eine neue Dimension.
Im Sommer kommt Marc Stein
"Ich liebe Berlin und habe immer gerne für Hertha gespielt. Aber der Rahmen stimmt, das Angebot ist gut", sagte Fathi. Ein Ersatz für den abwandernden Abwehrspieler steht schon bereit, allerdings erst ab Sommer: Dann kommt Marc Stein von Hansa Rostock.
Innenraumsperre für Trainer Favre
Unterdessen hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes Trainer Favre wegen unsportlichen Verhaltens mit einer Innenraumsperre für das Spiel bei Hansa am Sonnabend belegt. Außerdem muss der Schweizer eine Geldstrafe von 15.000 Euro bezahlen. Favre war beim 1:1 in Dortmund auf die Tribüne verwiesen worden, nachdem er nach einem angeblichen Foulspiel an Marko Pantelic seine Coaching-Zone verlassen und den Schiedsrichter-Assistenten Holger Henschel am Oberarm angefasst hatte. Wie der DFB mitteilte, habe er Henschel dreimal den Vogel gezeigt. Dies bestritt Favre jedoch. Zudem hatte er sich unsportlich gegenüber dem vierten Offiziellen Sascha Thielert geäußert. Statt Favre hatte Schiedsrichter Babak Rafati zunächst Pantelic irrtümlich die Rote Karte gezeigt.
Gruss burmtor