Eklat überschattet Spiel in Frankfurt
Nürnbergs Fans hätten fast einen Spielabbruch provoziert
Was haben sie sich gefreut über diesen ersten Sieg von Neu-Trainer Thomas von Heesen? 3:1 in Frankfurt gewonnen und neue Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft. Doch Nürnbergs Erfolgserlebnis könnte schon in wenigen Tagen getrübt werden, weil Club-Fans die Partie mit Leuchtraketen bis an den Rand des Abbruchs brachten. Zwar führte Schiedsrichter Peter Gagelmann das Spiel nach 20 Minuten Zwangspause noch zu einem Ende. Doch der DFB wird schon am Montag die Ermittlungen aufnehmen. Gegen Nürnberg, weil die Fans aus Franken Ursache für den Beinahe-Spielabbruch waren. Aber auch gegen die Eintracht als Gastgeber und Veranstalter der Partie.
DFB ermittelt in zwei Richtungen
In Gagelmanns Spielbericht sind die Ereignisse jedenfalls vorsorglich vermerkt. "Von Bedeutung für die Ermittlung des Kontrollausschusses sind außerdem die Angaben der zuständigen Sicherheitsbehörden und -experten", teilte DFB-Vizepräsident Rainer Koch auf der Website des Verbandes mit. Die Vorfälle seien unter zwei Aspekten zu beurteilen. "Im Mittelpunkt steht natürlich die Haftung des Nürnberger Bundesligisten für seine Anhänger und deren Ausschreitungen. Eine weitere Frage ist, wie die aus dem Club-Block geworfenen Feuerwerkskörper ins Stadion gelangen konnten und ob damit Frankfurt die Platzaufsicht eventuell vernachlässigt hat", so Koch, der im Verband für Rechtsfragen zuständig ist.
Roth ruft die eigenen Fans zur Ruhe
In der 30. Minute hatte das Spiel in der Commerzbank-Arena für rund 20 Minuten unterbrochen werden müssen, nachdem wiederholt Knall- und Feuerwerkskörper aus dem Nürnberger Fanblock in den Innenraum und auf das Spielfeld geflogen waren. Schiedsrichter Peter Gagelmann schickte beide Teams daraufhin in die Kabinen. FCN-Präsident Michael A. Roth kritisierte die Anhänger seines Vereins während der Unterbrechung über das Stadionmikrofon und rief sie zur Ruhe auf. "Das sind unmögliche Zustände. Sie schaden unserem Club. Sollte es noch einen Vorfall geben, werde ich veranlassen, dass der Block geräumt wird", sagte Roth. Gagelmann setzte die Begegnung nach der Pause fort. Allerdings kündigte er an, das Spiel bei einem weiteren Vorkommnis abzubrechen. Zur Halbzeit stand es 1:1.
Spielabbrüche in der Bundesliga:
7. Dezember 1963:
Hamburger SV - Borussia Dortmund Grund: Nebel;
Spielstand nach 61 Minuten 1:2, Wiederholungsspiel 2:1
2. Dezember 1967:
VfB Stuttgart - Borussia Neunkirchen Grund: Nebel;
Spielstand nach 54 Minuten 0:0, Wiederholungsspiel 2:1
3. April 1971:
Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen Grund: Bruch des Torpfostens;
Spielstand nach 88 Minuten 1:1, Wertung 0:2
31. Oktober 1972:
Eintracht Braunschweig - Eintracht Frankfurt Grund: Nebel;
Spielstand nach 45 Minuten 3:0, Wiederholungsspiel 2:1
27. November 1976:
1. FC Kaiserslautern - Fortuna Düsseldorf Grund:
Flaschenwürfe der Zuschauer; Spielstand nach 76 Minuten 0:1, Wertung 0:2
Gruss burmtor