Merk hängt die Pfeife an den Nagel
Markus Merk
Ab jetzt befindet sich Markus Merk in der Bundesliga auf Abschiedstournee. Wenn am 17. Mai die Saison endet, pfeift der dreimalige, amtierende Weltschiedsrichter auch seine eigene Karriere ab. Nach 20 Jahren als Bundesliga-Referee hört Merk auf eigenen Wunsch in fünfeinhalb Wochen vorzeitig auf.
Abschied als Weltschiedsrichter
"Jetzt ist für mich der ideale Zeitpunkt, eine tolle Zeit zu beenden, ohne dass negative Momente die Positiven überdecken", begründete der 46-Jährige seinen Entschluss, den er bereits vor zwei Wochen dem DFB-Schiedsrichterausschuss-Vorsitzenden Volker Roth mitgeteilt hatte. Ursprünglich hätte Merk gemäß der "Altersstatuten" des DFB noch bis Mai 2009 erstklassig im Einsatz sein dürfen.
Mal verbindlich, mal autoritär
Schiri-Boss Roth nahm die Ankündigung wehmütig auf: "Das ist bedauerlich und ein großer Verlust für uns. Markus Merk hat durch seine außerordentlichen Leistungen, sein Durchsetzungsvermögen und seine Persönlichkeit bestochen." In Erinnerung wird er Profis, Trainern und Fans als der konsequente Doktor Merk bleiben, der mal auf eine verbindliche, mal auf eine autoritäre Art und Weise die Dinge auf dem Feld regelte. Und dies auf nationaler wie auch internationaler Bühne, auf der Merk aufgrund der dortigen Altersgrenze letztmals im November 2007 stand.
Kein Verständnis für die Altersgrenze
Für die Ausscheidungskriterien hat Merk, der bislang 333 Bundesliga-Partien und 50 Länderspiele geleitet hat, noch immer kein Verständnis: "Eine feste Altersgrenze ist paradox. Das empfinde ich als Diskriminierung. Ich könnte den jetzigen Test zweimal hintereinander absolvieren, so fit bin ich."
Engagement für Indien
Seine ganze Energie will der Hobby-Triathlet fortan seinen Management-Seminaren widmen, die er seit dem Verkauf seiner Zahnarztpraxis 2004 als Referent leitet. Auch das große Engagement für sein Hilfsprojekt "Indienhilfe", das sich der Errichtung und Betreuung von Schulen, Waisenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen im südindischen Sogospatty widmet, möchte Merk beibehalten.
Bei vier großen Turnieren im Einsatz
Merk hatte 2004, 2005 und zuletzt 2007 die Wahl zum Weltschiedsrichter gewonnen. Die Teilnahmen an den Weltmeisterschaften 2002 und 2006 sowie den Europameisterschaften 2000 und 2004, bei der er das Finale zwischen Griechenland und Portugal pfiff, gehören zu den Karriere-Höhepunkten. Genau wie das Champions-League-Finale zwischen dem AC Mailand und Juventus Turin 2003.
Gruss burmtor