Slomka wehrt sich gegen Bordon-Kritik
Wehrt sich gegen die Kritik seines Ex-Kapitäns: Mirko Slomka
Der von Schalke 04 suspendierte Trainer Mirko Slomka ist von seinem ehemaligen Kapitän Marcelo Bordon menschlich enttäuscht. "Die Spieler müssen jetzt einerseits natürlich die Linie des Vereins stützen. Aber von Marcelo, den ich zum Kapitän gemacht habe, hätte ich mir mehr Respekt und Anstand erwartet", sagte der 40-Jährige im Interview mit dem "kicker". Abwehrchef Bordon hatte nach dem 5:0-Erfolg gegen Energie Cottbus, dem ersten Spiel unter dem Interims-Trainergespann Mike Büskens/Youri Mulder, erklärt, dass die Mannschaft ohne Slomka "endlich richtig Fußball" habe spielen dürfen.
Slomka: Vorgaben erfüllt oder sogar übererfüllt
Auch gut eine Woche nach der Trennung kann Slomka die Gründe für seine Beurlaubung nicht nachvollziehen. "Schauen sie sich die Vorgaben an: Im DFB-Pokal überwintern, in der Champions League erstmals die Gruppenphase überstehen, in der Liga Platz eins bis drei - wir haben alles erfüllt, international sogar noch mehr." Vorwerfen lassen müsse er sich lediglich, "dass wir letzte Saison nicht Meister wurden. Wäre das gelungen, hätte man mir wohl eine Bronzestatue vors Stadion gebaut. So sitze ich zu Hause."
Keine Hinweise auf bevorstehende Trennung
Der Fußball-Lehrer äußerte sich in dem Gespräch auch über die Umstände seiner Beurlaubung. Für ihn sei die Entscheidung überraschend gewesen. Er habe am Vorabend nach dem 1:5 bei Werder Bremen mit Manager Andreas Müller noch die Situation analysiert. "Dabei wies überhaupt nichts auf eine Trennung hin. Aber nach unserer Busfahrt von Bremen nach Gelsenkirchen muss es wohl Telefonate innerhalb des Vorstandes gegeben haben."
Entschuldigung von Schnusenberg
Mehr als unglücklich findet der Ex-Trainer in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass er kurz vor Bekanntgabe des Rauswurfs noch das Training sonntags mit den Reservisten leiten musste. "Man hätte mich beurlauben können, ohne mich vorher noch auf den Trainingsplatz zu schicken und in der Kabine schon über Cottbus reden zu lassen", erklärte Slomka. Verstimmt war der Fußball-Lehrer über das Statement von Schalke-Präsident Josef Schnusenberg, wonach sich kein S04-Spieler unter Slomka weiterentwickelt habe: "Das war das schlimmste Zitat dieser Tage. Ich habe Herrn Schnusenberg sofort angerufen, weil ich solche Dinge immer am liebsten persönlich kläre. Er hat sich bei mir für die Aussage entschuldigt."
Schon zwei Anfragen
Slomka bestätigte, dass schon "mehr als zwei" Klubs bei ihm angeklopft hätten. Zum Hamburger SV habe es aber noch keine Kontakte gegeben. Das Bundesliga-Gründungsmitglied sucht immer noch einen Nachfolger für Huub Stevens, der am Saisonende den HSV in Richtung Eindhoven verlässt. Spekulationen, wonach er als künftiger Trainer von Borussia Dortmund und möglicher Nachfolger von Thomas Doll in Frage komme, dementierte er: "Dortmund - das ginge zum jetzigen Zeitpunkt emotional nicht. Mit meinem dreijährigen Sohn Luk muss ich immer noch fast jeden Tag 'Blau und Weiß, wie lieb ich dich' singen. Was soll ich dem denn sagen: Gelb und schwarz, wie lieb ich dich?"
Gruss burmtor