Bayern brennt auf Wiedergutmachung
Bastian Schweinsteiger (li.) im Zweikampf mit Ludovic Magnin
Der Meistersekt muss beim designierten Champion Bayern München im Kühlschrank bleiben, doch Zweifel am 21. Titelgewinn gibt es nicht mehr. Nachdem die Konkurrenz aus Bremen und Schalke einen Strich durch die Münchner Meisterrechnung machten, müssen sich die Bayern-Fans mit ihrer geplanten Party zumindest noch eine Woche gedulden.
Hitzfeld: "Der Zeitpunkt ist mir egal"
"Ich bin überzeugt, dass wir deutscher Meister werden. Der Zeitpunkt ist mir egal. Wir wollen den Zuschauern ein gutes Spiel zeigen", sagt Trainer Ottmar Hitzfeld vor dem Duell mit dem noch amtierenden Titelträger VfB Stuttgart, das zeitgleich mit dem Spiel Bayer Leverkusen gegen den VfL Wolfsburg stattfindet.
"Halbes Derby" mit Spannung erwartet
Das Spiel gegen Stuttgart sei "ein halbes Derby, das wird ein heißes Spiel", sagt Hitzfeld. Vor allem die jüngsten Niederlagen gegen die Schwaben wollen Toni & Co. vergessen machen. Zuletzt verloren die Bayern beim VfB jeweils deutlich (0:3, 1:3). "Wir haben mit dem VfB noch eine Rechnung offen und brennen auf Wiedergutmachung", sagt Hitzfeld.
Zwangs-Schonung bei den Bayern
Drei Tage nach dem Halbfinal-Hinspiel gegen Zenit St. Petersburg (1:1) im UEFA-Cup und vier Tage vor dem Rückspiel wird Hitzfeld Kräfte schonen, allerdings nicht nur freiwillig. Auf dem Weg zum zweiten der drei angestrebten Titel nach dem DFB-Pokalsieg wird Stürmer Miroslav Klose sicher ausfallen. Der Nationalstürmer hatte sich gegen die Russen einen Nasen-Trümmerbruch zugezogen. Auch hinter Kapitän Oliver Kahn (eingeklemmter Nerv) und Philipp Lahm (Adduktorenprobleme) stehen nach Angaben des Coaches große Fragezeichen.
Chance für das zweite Glied
Risiken will Hitzfeld jedenfalls nicht eingehen. "Wir haben einen großen Kader. Dies ist die Chance für die Spieler, die zuletzt nicht so oft gespielt haben", sagt Hitzfeld und kündigt an: "Ich werde neue Kräfte bringen. Wir dürfen das Rad nicht überdrehen und müssen sehen, dass wir körperlich frisch bleiben."
Hannover Abwehrtalent Balogun kommt
Duell der Torjäger
Besonders die Qualität von Bayerns Torgarant Luca Toni sorgt beim VfB für Staunen. Einen Vergleich zwischen dem Italiener und Mario Gomez, der gegen die Bayern sein Comeback feiern wird, lehnt Trainer Armin Veh aber ab. "Es überrascht mich, dass Toni in seiner ersten Saison in der Bundesliga schon so stark ist. Aber Mario und Toni kann man nicht vergleichen. Sicher muss Gomez noch eine Menge lernen, aber auch Toni kann einiges von Mario lernen", sagt der VfB-Coach.
Skibbe: "Das ist ein Finalspiel"
Zu einem Spiel, in dem zwei Teams beweisen müssen, ob sie dazugelernt haben, kommt es in Leverkusen. Michael Skibbe fordert gegen Wolfsburg, wieder Kurs auf den UEFA Cup zu nehmen: "Das ist ein Finalspiel, in dem wir den VfL hinter uns lassen wollen - mit vier Punkten Abstand oder besser mit sieben."
Völler fordert Wiedergutmachung
Nach der 0:1-Niederlage in Bielefeld wird Sportdirektor Rudi Völler noch deutlicher: "Wir müssen jetzt die Kurve kriegen. Was uns da fehlte, muss wieder rein: Kampfkraft und Aggressivität, aller Müdigkeit zum Trotz." Bernd Schneider, der an der Bandscheibe operiert wurde, fällt allerdings aus.
Grafite gibt sein Comeback
Felix Magath, der beim VfL Völlers und Skibbes Aufgaben vereint, kann im Werksduell wieder auf Grafite zurückgreifen. Der Stürmer fehlte zuletzt gesperrt, ihm wurde aber das abgebrochene Spiel beim 1. FC Nürnberg angerechnet. Nun soll er mithelfen, Magaths Worten Taten folgen zu lassen: "Die letzten beiden Niederlagen haben keine tiefen Spuren hinterlassen. Wir wollen zeigen, dass wir uns entwickelt haben."
Gruss burmtor