Zitat von Migiman;215235Alles anzeigenWarschau, 10. Juni 2008
Chef der national-katholischen Partei "Liga polnischer Familien" möchte Lukas Podolski nach dessen Doppelpack die polnische Staatsbürgerschaft entziehen.
Zwei Tage nach dem Spiel gegen Deutschland bei der Fußball-Europameisterschaft schlagen die Wellen in Polen immer noch hoch. Politiker versuchen, aus der erlittenen Niederlage Kapital zu schlagen - und aus der anti-deutschen Stimmung, die im Zusammenhang mit dem Match unter einem Teil der polnischen Fans zu spüren war.
"Ausbürgern"
Am weitesten ging der Vorsitzende der national-katholischen Partei "Liga polnischer Familien" (LPR), Miroslaw Orzechowski. Lukasz Podolski, dem zweifachen Torschützen für Deutschland, müsse die polnische Staatsbürgerschaft entzogen werden, sagte er in einem Radiointerview. Falls der Präsident die Ausbürgerung verweigere, werde er juristische Maßnahmen ergreifen, so der Politiker. Orzechowski begründete seine Forderung damit, dass das polnische Recht keine doppelte Staatsbürgerschaft vorsehe.Parlament: "Forderung krank"
Im Parlament vertretene Parteien wiesen diese Forderung zwar zurück - als "krank" bezeichnete das Ansinnen die Vorsitzende des Sportausschusses im Parlament, Elzbieta Jakubiak, von der rechtskonservativen Oppositionspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS). Aber auch ihre Partei nutzte die Tore von Podolski für eine Stellungnahme. Der PiS-Abgeordnete Tadeusz Cymanski forderte, die Funktionäre des Fußball-Verbandes PZPN zur Rechenschaft dafür zu ziehen, dass Podolski für Deutschland - und nicht für Polen spiele.Polnische Medien gehen indes am Dienstag der Frage nach, inwiefern Podolski, der im Alter von zwei Jahren Polen verließ, sich noch mit seinem Geburtsland verbunden fühlt. Polen werde für ihn immer seine zweite Heimat bleiben, versicherte Podolski nach dem Spiel polnischen Journalisten. "Ich habe alles richtig gemacht, aber dabei mit einem großen Schmerz im Herzen", zitiert die Zeitung "Super Express" den Fußballer.
Fans: "Verräter"
Viele polnische Fans hatten dafür wenig Verständnis. "Podolski - Verräter", skandierten sie lautstark zum Beispiel im Warschauer Park "Pole Mokotowskie", wo das Spiel auf mehreren Großbildschirmen gezeigt wurde. Auch anti-deutsche Sprechchöre waren zu hören. "Ich bin auf die Deutschen nicht gut zu sprechen, weil sie völlig unbegründete Vorurteile gegen uns haben", sagte ein 22-jähriger Student. "Selbst wenn wir noch ins Viertelfinale kommen - ein Sieg gegen die Deutschen wäre wichtiger gewesen", erklärte ein 20-jähriger Arbeiter.
Quelle: Polen wollen Poldi "ausbürgern" - Gr.B - Österreich / oe24.at
wie krank ist das denn ??