[SIZE="4"]Frankfurt/Main - Der Poker um die zukünftigen Bundesliga- Rechte wird am 31. Oktober in Frankfurt/Main eröffnet. [/SIZE]
An diesem Tag beginnt die Ausschreibung für die nationalen TV- und Medien-Rechte von der Saison 2009/2010 an. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die 36 Proficlubs zu einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung des Ligaverbandes eingeladen. Dort werden den Vereinsvertretern die Rechte-Pakete und Spielplan-Modelle vorgestellt. Anschließend soll die Öffentlichkeit informiert werden.
Ziel der Ausschreibung ist es, einen Gesamterlös von mindestens 409 Millionen Euro zu erzielen. Diesen Betrag erhält die Liga derzeit pro Saison aus dem Verkauf der nationalen TV-Rechte. Offen ist noch, ob die Ausschreibung für vier oder für drei Spielzeiten erfolgt. Bei einer längeren Laufzeit hätten Fernsehsender, Agenturen und andere Interessenten eine größere Planungssicherheit und eine bessere Chance, die Kosten zu refinanzieren. Eine Ausschreibung für vier Jahre widerspricht möglicherweise aber dem EU-Recht.
Derzeit spricht vieles für ein Modell mit fünf verschiedenen Anfangszeiten am Freitag (1 Spiel/20.30 Uhr), Samstag (5/15.30 Uhr und 1/18.30 Uhr) und Sonntag (2/15.30 Uhr und 17.30 Uhr). Damit soll der Pay TV-Bereich mehr exklusive Rechte erhalten. Der Bezahlsender Premiere ist derzeit mit 205 Millionen Euro pro Jahr der größte Geldgeber der DFL. Sollte es bei einem Samstag-Spiel um 18.30 Uhr bleiben, das zeitgleich zur ARD-Sportschau läuft, will die ARD ihr Gebot verringern. Derzeit zahlt das Erste 97 Millionen Euro.
Ob die Sportschau auch künftig die Bundesliga-Zusammenfassung zeigt, ist noch keineswegs sicher. So gibt es laut der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) Spekulationen, denen zufolge der Medienunternehmer Rupert Murdoch sowohl für das Pay TV als auch für die Rechte im frei empfangbaren Fernsehen (Free TV) bieten könnte. Die Pay-Rechte könnte er an Premiere weiterreichen, die Free-Rechte an einen Privatsender wie Sat 1. Als Interessent für die Bundesliga- Rechte wurde auch der amerikanische Sportsender ESPN genannt.
Das Bundeskartellamt macht eine Zusammenfassung im Free TV samstags vor 20.00 Uhr als Bedingung. Nur dann wollen die Wettbewerbshüter der Zentralvermarktung durch die Liga zustimmen. Wegen dieser Bedingung war der geplante Drei-Milliarden-Euro-Vertrag der DFL mit der Kirch-Tochterfirma Sirius geplatzt. (dpa)