[SIZE="5"][color="Red"]Kuranyi: "Ich fühle mich noch als Nationalspieler"[/color]
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Offiziell ist Kevin Kuranyi seit dem 12. Oktober 2008 kein Nationalspieler mehr. Doch der zu spät einsichtige Schalker fühlt sich noch so. "Es ist alles noch sehr frisch. Ich hoffe nicht, dass mir ein Fehler alles verbaut hat", suchte der 26-Jährige in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" wieder die Nähe zum Bundestrainer. Joachim Löw hatte den "Fahnenflüchtigen" nach dessen plötzlichem Verschwinden in der Halbzeitpause des Russland-Spiels aus dem Kader des DFB verbannt.
Derzeit 52 Länderspiele
Zumindest, solange Löw als Bundestrainer die Verantwortung trägt, scheint es für Kuranyi kein Zurück zu geben. "Irgendwann wird es wieder ein Ziel sein, für Deutschland zu spielen", sagte der 52-malige Nationalspieler. Im Moment sei aber alles, "so wie es ist, okay".
Die nur schwer verständliche Handlungsweise von Dortmund
Kuranyi musste eine emotionale Ausnahmesituation für sich ganz persönlich bewältigen, um letzten Endes gestärkt daraus hervorzugehen: "Ich habe Löw gesagt, dass die Art und Weise, wie ich mich verabschiedet habe, schlecht war. Ich habe versucht zu erklären, warum ich einen Schritt getan habe, den keiner von mir erwartet hätte. Auch mein Vater nicht", schilderte der Spieler sein Telefonat mit Löw, in dem er sich für sein Verhalten entschuldigt hatte. "Das Problem aber ist, dass es sehr schwer für andere zu verstehen ist. Denn kein anderer hat in diesem Augenblick gefühlt, was ich gefühlt habe."
Heute würde Kuranyi erst reden
In der selben Situation würde er sich heute anders verhalten und vorher das Gespräch suchen, betonte Kuranyi: "Ich denke, dass ich zu ihm sagen würde: Ich werde gehen. Das habe ich vor einem Monat nicht getan. Und das war falsch."
Widersprüchliche Erwartungen
Grundsätzlich bereut er seinen Schritt aber nicht. Kuranyi: "Wenn ich nicht gegangen wäre, hätte ich viele Sachen, die für meine Zukunft wichtig sind, nicht gelernt." Manchmal müsse man für sich selbst etwas tun, auch wenn es kein anderer verstehe. "Ich habe herausgefunden, dass ich vorher oft versucht habe, es allen Menschen recht zu machen. Das konnte aber nicht gelingen. Ich bin kein perfekter Mensch."