[SIZE="4"]Fußball-Beau Cristiano Ronaldo hat auch die Fachwelt verzückt und zum ersten Mal die Wahl zum Fußballer des Jahres in Europa gewonnen. Dabei degradierte der Dribbelstar mit dem Torriecher seine Konkurrenten regelrecht zu Statisten.[/SIZE]
Der deutsche Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack fand sich als 19. unter ferner liefen wieder, der Rückstand des zweitplatzierten Argentinien-Stars Lionel Messi war ebenfalls deutlich. «Das ist einer der schönsten Tage in meinem Leben. Davon habe ich als Kind geträumt», sagte Ronaldo, nachdem die Fachzeitschrift «France Football» seinen Sieg bekanntgegeben hatte.
Hellwach wie auf dem Spielfeld zeigte sich der Geehrte, dessen Hoffnungen auf die mögliche Kür als FIFA-Weltfußballer des Jahres im Januar weiter genährt wurden. «Ich bin erst 23 - es ist wundervoll. Es ist unglaublich», schwärmte er. Nach Eusebio und (1965) und Luis Figo (2000) ist Ronaldo erst der dritte Gewinner aus Portugal und Nachfolger von Brasiliens Kaka.
42 Tore in der vergangenen Saison, dazu der Titel in der Champions Leauge mit seinem Club Manchester United, der Ronaldos Erfolg ebenfalls auf seiner Homepage mit der Überschrift «Ronaldo: Europas Nummer 1» feierte - selbst Argentiniens Superstar Messi vom FC Barcelona blieb beim Votum von Sportjournalisten aus aller Welt deutlich hinter Ronaldo. Der Sieger bekam 446 Punkte, Messi 281, auf Rang drei folgte Spaniens Europameister Fernando Torres (179) vom FC Liverpool.
Als einziger deutscher Vertreter musste sich Ballack - schon im Champions-League-Finale von Ronaldo und United geschlagen - mit dem 19. Rang mit gerade mal enttäuschenden vier Zählern geschlagen geben. Matthias Sammer hatte 1996 als bis dato letzter Deutscher den Ballon d'Or gewonnen. Lediglich drei Punkte mehr als Ballack heimste diesmal Bayern-Profi Franck Ribéry als bestplatzierte Bundesliga-Akteur ein, Weltmeister Luca Toni ging gänzlich leer aus.
Auf die Trophäe muss Ronaldo aber noch etwas warten. Den Goldenen Ball bekommt er erst am 7. Dezember in der Sendung TéléFoot (TF1). Seinen Dank richtete Ronaldo aber bereits an die, die für ihn gestimmt hatten und seine Mitspieler von Manchester, «die es mir ermöglicht haben, der Beste zu sein».
Feiern will er auch am 12. Januar in Zürich, wenn die Wahl zum Weltfußballer des Jahres ansteht. Vor einem Jahr nahm er seinen dritten Rang hinter Kaka und Messi recht schmollend zur Kenntnis. Dass nun er bei der kontinentalen Entscheidung vorne lag wie Kaka vor einem Jahr kann durchaus als gutes Omen für Ronaldo gewertet werden, dem mit der Nationalmannschaft ebenfalls noch der ganz große Wurf verwehrt geblieben ist.
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