Konkurrenzkampf, Benimm-Regeln und ein Fitnesstest
Bundestrainer Joachim Löw hat klare Vorstellungen für das Jahr 2009.
Bundestrainer Joachim Löw will im Jahr 2009 den Konkurrenzkampf um die Plätze im DFB-Team noch einmal erhöhen. "Unsere Formel für noch mehr Erfolg lautet: Umso mehr Alternativen, umso mehr Konkurrenzkampf und umso mehr Qualität. Wir wollen im Gegensatz zur EM 2008 in Zukunft einfach mehr Auswahlmöglichkeiten haben", sagte Löw.
Höwedes und Ochs auf der Kandidatenliste
Mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika wird der Bundestrainer voraussichtlich schon beim ersten Länderspiel gegen Norwegen am 11. Februar in Düsseldorf den einen oder anderen Neuling nominieren. Auf der Liste stehen Benedikt Höwedes von Schalke 04 und Patrick Ochs von Eintracht Frankfurt. Zudem soll der Hoffenheimer Tobias Weis, der beim abschließenden Länderspiel im November gegen England (1:2) nicht zum Einsatz kam, gegen Norwegen sein Länderspiel-Debüt feiern.
Keine WM-Nominierung ohne Spielpraxis
Mit Blick auf die kommende Weltmeisterschaft plant Löw, seinen Kreis der potenziellen Nationalspieler auf rund 35 Spieler auszuweiten. Damit will der 48-Jährige verhindern, dass er bei der Nominierung seines WM-Kaders wie vor der EM 2008 Kompromisse eingehen muss. Aufgrund des Klimas in Südafrika kann es sich der Bundestrainer bei seiner Spielerauswahl nicht mehr leisten, Profis wie Christoph Metzelder oder David Odonkor, die beinahe ohne Spielpraxis in die EM gegangen waren, zu nominieren.
Vorbereitung auf auf Klima und Höhenluft
"In Zukunft wollen wir, dass die Spieler bereits in dem halben Jahr vor einem großen Turnier einen guten Rhythmus haben. Das ist in Richtung WM 2010 vor allem wegen der klimatischen Bedingungen in Südafrika wichtig. Dort wird auch in sehr großer Höhe gespielt, auf diese Bedingungen müssen alle Nationalspieler vorbereitet sein. Die Spieler müssen so fit sein, dass sie die Belastungen aushalten können", sagte Löw.
Ungeliebter Fitnesstest wieder auf dem Programm
Vor den ersten WM-Qualifikationsspielen im Jahr 2009 gegen Liechtenstein in Leipzig (28. März) und gegen Wales in Cardiff (1. April) wird Löw wieder zum wenig beliebten Fitnesstests einladen. Aus Zeitgründen hatte er im EM-Jahr darauf verzichtet. "Die Fitnesstests geben uns den körperlichen Zustand der Spieler betreffend einen guten Anhaltspunkt. Vor dem Doppelspieltag im März werden wir den Status quo der Spieler bestimmen, um unsere Daten dann mit denen der Bundesligisten zu vergleichen. Mit Hilfe der Daten können wir unsere Trainingseinheiten noch gezielter gestalten und zu einer individuellen Verbesserung der einzelnen Spieler beitragen", erklärte Löw.
Kritik muss intern bleiben
Beim ersten Treffen Anfang Februar wird Löw die Nationalspieler zudem noch einmal darauf aufmerksam machen, dass er öffentliche Kritik nicht mehr dulden wird. Zwar sind die Probleme mit Kapitän Michael Ballack vorerst ausgeräumt, das grundsätzliche Vertrauen ist aber noch angekratzt. "Wenn die Spieler in der Öffentlichkeit etwas sagen, dann muss das wohl überlegt sein. In Zukunft wird eine Situation wie die mit Michael Ballack nicht mehr passieren. Die Spieler wissen, dass Probleme erst einmal intern geklärt werden", sagte Löw.
Übernimmt Adrion die U21?
Bevor der Bundestrainer die Feiertage richtig genießen kann, muss zunächst noch eine wichtige Personalie geklärt werden. Gesucht wird nach der Entlassung von Dieter Eilts ein neuer U21-Nationaltrainer. Bis zuletzt stand U19-Nationaltrainer Heiko Herrlich bei DFB-Sportdirektor Matthias Sammer ganz oben auf der Kandidatenliste, nun scheint sich die Nationalmannschafts-Führung aber auf Rainer Adrion festgelegt zu haben. Der Trainer des VfB Stuttgart II hat bei den Schwaben um seine sofortige Vertragsauflösung gebeten, da er eigenen Angaben zufolge ein interessantes Angebot vorliegen habe. "Wir treiben den Prozess ständig voran und es sieht so aus, dass wir in nicht allzu langer Zeit zu einem Vertragsabschluss kommen. Diese Position ist eine ganz wichtige Schnittstelle zwischen der A-Nationalmannschaft und den Teams im Juniorenbereich. Deshalb ist die Besetzung des U21-Trainers ein ganz wichtiges Thema für uns, das sorgfältig durchdacht werden muss", erklärte Löw.
Gruss burmtor