Provozieren Ribéry und Diego ihren Abschied?
Diego (li.) und Ribéry leisten sich immer mehr Extravaganzen.
Verliert die Bundesliga ihre beiden größten Stars? Werder Bremens brasilianischer Spielmacher Diego und FC Bayern München Dribbelkünstler Franck Ribéry sorgten in letzter Zeit immer wieder für negative Schlagzeilen. In beiden Fällen mehren sich die Stimmen, dass die Superstars ihren Weggang provozieren wollen.
Da die fußballerischen Ausnahmekönner noch langfristig bis 2011 unter Vertrag stehen, drängt sich der Verdacht auf, dass sie nach einem Weg zu suchen, wie sie aus ihren laufenden Kontrakten herauskommen. Ein bisschen provozieren kann da anscheinend nicht schaden.
Wie einst Boulahrouz und van der Vaart?
Erinnerungen werden wach an Khalid Boulahrouz und Rafael van der Vaart. Die beiden ehemaligen HSV-Stars zogen alle Register, um die Hansestadt für ein paar Euros mehr verlassen zu können. Boulahrouz täuschte in der Champions Qualifikation eine Verletzung vor, um sich international nicht für den HSV festzuspielen. Schließlich wollte er ja für seinen neuen Arbeitgeber FC Chelsea auf europäischer Bühne spielen. Van der Vaart ließ sich sogar schon im Trikot des FC Valencia ablichten, obwohl er noch Vertrag beim HSV hatte. Wenn es um Geld geht, scheint den Profis jedes Mittel recht. Ribéry und Diego zeigen ähnliche Tendenzen.
Zunächst ohne Allüren
Der kleine Franzose im Bayern-Dress ist seit rund anderthalb Jahren beim deutschen Rekordmeister. Ein Star ohne Allüren, hieß es stets an der Säbener Straße. Doch ausgerechnet nachdem die Bayern-Bosse kurz vor Weihnachten bei einem Essen mit Ribéry andeuteten, den Franzosen gerne längerfristig in München zu halten, fing der 25-Jährige an, für ein wenig Wirbel zu sorgen.
Komische Aussagen in Dubai
Er lobte Real Madrid und sagte, dass er lediglich "hoffe" seinen Vertrag in München über vier Jahre zu erfüllen. Im Trainingslager von Dubai baute er einen Unfall mit dem Mannschaftsbus und brach anderntags das Training ab, nachdem ihm Trainer Jürgen Klinsmann wegen übertriebenen Dribblings gerüffelt hatte. In beiden Fällen spielte der FC Bayern die Ereignisse runter. Was wäre eigentlich passiert wenn sich z.B. Andreas Ottl so etwas geleistet hätte?
Lockt Zidane Ribéry nach Madrid?
Sollte Ribérys Landsmann und Vorbild Zinedine Zidane tatsächlich bei Real Madrid Sportdirektor werden, dürfte Ribéry noch ein wenig stärker auf einen Abgang drängen. Zwar besteht der FC Bayern auf Vertragserfüllung bis 2011, doch letztlich ist im Profigeschäft alles eine Frage des Geldes.
Diego provoziert Bremen
Auch bei Werders Diego ("Ich habe Vertrag. Alles andere muss Werder entscheiden") ist die Friede-Freude-Eierkuchen-Zeit längst vorbei. Galt er in den ersten beiden Jahren an der Weser noch als Traumschwiegersohn, so hat sich sein Image längst geändert. Dabei kann der öffentliche Flirt mit Popstar Sarah Connor trotz Freundin im fernen Brasilien noch unter der Kategorie Privatsphäre abgelegt werden.
Auf eigene Faust nach Peking
Doch auch sportlich gibt es Ärger. Vor Rundenbeginn machte er sich ohne Erlaubnis des Klubs nach Peking zu den Olympischen Spielen auf. Das vorläufige Ende markiert seine jüngste Alkoholfahrt in der Bremer Innenstadt und anschließendem Verlust des Führerscheins für einen Monat. Dazwischen lagen viele kleine Provokationen wie häufiges Zuspätkommen zum Training.
Ärger mit den Kollegen
Mit diesen Extravaganzen geht er einigen Spielern bei Bremen mächtig auf die Nerven. Nach seiner roten Karte wegen Tätlichkeit beim Spiel in Karlsruhe und der anschließenden Sperre von vier Spielen, platzten Kapitän Frank Baumann und Torsten Frings der Kragen. Beide rügten Diego öffentlich.
Bremen in schwieriger Lage
Für Bremen wird die Situation immer schwieriger. Ohnehin hat Thomas Schaaf in dieser Saison ein Disziplinproblem. Diego kam nach seiner Alkoholfahrt ohne Strafe davon. Schließlich wollen sie ihren Star bei Laune halten. Für die Werder-Verantwortlichen ist dies ein Spiel mit dem Feuer. Würde jeder Spieler sich so verhalten wie Diego, könnte Manager Klaus Allofs den Laden zu machen.
Zeichen stehen auf Abschied
Man darf gespannt sein, wie sich Ribéry und Diego in den kommenden Monaten verhalten werden. Zurzeit spricht in beiden Fällen vieles für einen vorzeitigen Abschied. Ob im Guten wird man sehen. Zweifel sind nicht unbegründet.
quelle: t-online
Gruss burmtor