DFL setzt weiter auf das Solidaritätsprinzip
Die TV-Gelder werden neu verteilt.
Der deutsche Profi-Fußball setzt bei der Verteilung der Fernsehgelder weiter auf das Solidaritätsprinzip. Nach mehreren umfangreichen Sitzungen beschloss der Vorstand des Ligaverbandes DFL am Donnerstag in Frankfurt am Main, die Erlöse aus der Inlandsvermarktung der Fernsehrechte wie bisher auf Basis der Vierjahreswertung zu verteilen.
"Dieser Beschluss ist eine tragfähige Grundlage für die Zukunft und ein klares Bekenntnis zu Solidarität und Leistungsgerechtigkeit", sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball. Der Beschluss gilt für den Zeitraum bis 2013, in dem ARD/ZDF und das DSF im Free-TV und Premiere im Pay-TV über die die 1. und 2. Liga berichten werden.
Rummenigge kann sich nicht durchsetzen
Damit ist der Vorstoß einiger Top-Klubs vorerst gescheitert, weitaus mehr Geld zu erlösen. Allen voran Rekordmeister Bayern München hatte in Person von Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge zuletzt immer wieder gefordert, die Top-Vereine müssten von den Fernseheinnahmen stärker profitieren, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch deshalb hatten sich die Beratungen im Ligavorstand immer weiter hingezogen.
Zähe Verhandlungen
Erst nach einer weiteren Telefonkonferenz am Donnerstagnachmittag hatte sich der DFL-Vorstand einigen können, nachdem es noch am Mittwochabend nach mehrstündigen Beratungen kein Ergebnis gegeben hatte. Ligapräsident Rauball atmete deshalb erst einmal tief durch. "Der Ligavorstand musste eine der schwierigsten Fragestellungen der Liga in kürzester Zeit lösen, um Planungssicherheit für die Vereine und Kapitalgesellschaften zu ermöglichen."
Einnahme-Rückgang ist geregelt
Der Einnahme-Rückgang in der kommenden Saison soll dem DFL-Beschluss zu Folge von den Erst- und Zweitligisten zu gleichen Anteilen geschultert werden. Alle 36 Profiklubs erhalten demnach in der Spielzeit 2009/2010 aus dem TV-Topf 4,4 Prozent weniger als in der derzeit laufenden Runde. Am Verhältnis zwischen Erster und Zweiter Liga soll sich in den kommenden vier Jahren nichts ändern. Die Einnahmen werden weiter im Verhältnis 79:21 zwischen Bundesliga und 2. Bundesliga verteilt.
Zufriedenheit im Unterhaus
Allerdings kommt die Eliteklasse dem Unterhaus in der Spielzeit 2009/2010 finanziell entgegen. Die 2. Liga erhält in der kommenden Saison 21,56 Prozent aus den TV-Geldern, um die finanziellen Einbußen etwas abzufedern. Als Ausgleich sinkt der Anteil der Zweitligisten in der Saison 2012/13 auf 20,5 Prozent. "Natürlich hätten wir uns an der einen oder anderen Stelle etwas mehr gewünscht, aber mit diesem Kompromiss können wir sehr gut leben, im Sinne der Solidarität beider Ligen", sagte Andreas Rettig, Manager des Zweitligisten FC Augsburg und Mitglied des Ligavorstandes.
Vierjahresvertrag gibt Sicherheit
Die im November 2008 abgeschlossenen Vierjahresverträge sichern den 36 Vereinen der 1. und 2. Bundesliga durchschnittlich 412 Millionen Euro pro Spielzeit. Wegen der Staffelung der Premiere-Zahlungen kommen in der nächsten Saison rund 390 Millionen aus der Inlandsvermarktung, im vierten Jahr sind es knapp 440 Millionen. Dazu kommen die Einnahmen aus der Auslandsvermarktung von rund 37 Millionen pro Saison und aus den Markenlizenzen (20 Millionen).
Topklubs profitieren bei Auslandsvermarktung
Die Erlöse aus der Fernsehvermarktung im Ausland verbleiben derweil bei der Bundesliga. Hier werden die Topklubs in Zukunft etwas mehr profitieren. Die fünf erstplatzierten Vereine bekommen eine vom Tabellenplatz am Ende der jeweiligen Saison abhängige Prämie ausgeschüttet, die durch eine leistungsabhängige Komponente, die sich auf die Anzahl der UEFA-Koeffizienten-Punkte der Klubs bezieht, ergänzt wird.
quelle: t-online
Gruss burmtor