Ballacks neuer Trainer heißt Hiddink
Guus Hiddink übernimmt den FC Chelsea.
Guus Hiddink übernimmt - sein Vorgänger Luiz Felipe Scolari tritt übel nach: Zwei Tage nach der Entlassung des brasilianischen Teammanagers Scolari beim englischen Top-Klub FC Chelsea einigten sich der 62 Jahre alte Coach und die Blues auf ein Engagement bis zum Saisonende. Der Niederländer bleibt jedoch weiterhin auch Trainer der russischen Nationalmannschaft, Gruppen-Gegner der deutschen Auswahl in der WM-Qualifikation.
Erstmals wird Hiddink seine neue Mannschaft mit Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack Samstag im FA-Cup-Spiel beim FC Watford begutachten.
Erstes Training am Montag
Ebenfalls noch für die laufende Woche ist laut Vereinsangaben ein Treffen der Spieler mit ihrem neuen Vorgesetzen vorgesehen. Am Montag wird Hiddink endgültig seine Arbeit an der Stamford Bridge aufnehmen und fünf Tage später im Auswärtsspiel bei Aston Villa seine Feuertaufe auf Chelseas Bank feiern. "Es ist nicht genug Zeit, um ein Team in so kurzer Zeit vorzubereiten. Aber das ist jetzt eine besondere Situation. Chelsea hat gute Spieler und sie sollten in Top-Form sein, das macht den Job einfacher", sagte Hiddink im Trainingslager der russischen Auswahl im türkischen Belek der Nachrichten-Agentur Reuters und kündigte für Donnerstag oder Freitag ein Telefonat mit seinem Vorgänger Scolari über die Situation bei Chelsea an.
Bekannte Situation
Für Hiddink ist das Engagement bei Chelsea nicht der erste Doppel-Job. So war er zur selben Zeit Trainer der australischen Nationalmannschaft sowie des niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven. Australien führte er zur WM-Endrunde 2006 nach Deutschland. 2002 erreichte er bei der WM mit Co-Gastgeber Südkorea das Halbfinale. "Ich kenne die Situation und weiß, was da auf mich zukommt", sagte der Niederländer.
Stressige Wochen
Scolari musste am Montag bei Chelsea nach nur knapp acht Monaten das Traineramt räumen. Der Brasilianer gewann nur 20 seiner 35 Spiele. Das 0:0 am Wochenende gegen Neuling Hull City brachte das Fass zum Überlaufen. Scolari soll eine Abfindung von rund 8,5 Millionen Euro erhalten haben. Im Sommer will Chelsea eine langfristige Trainer-Lösung präsentieren. Als Favorit wurde erneut Carlo Ancelotti vom AC Mailand gehandelt. "Wenn der Job im Juli noch zu haben ist, Ancelotti könnte drüber nachdenken", sagte Milans Direktor Umberto Gandini.
Scolari beschuldigt Ballack
Mark Hughes, Teammanager bei Liga-Rivale Manchester City, reihte sich in den Kandidatenkreis ein, zu dem noch Frank Rijkaard, Gianfranco Zola, und Roberto Mancini gehören. Hiddinks Vorgänger Scolari trat indes nach seiner Entlassung übel nach. Der 60 Jahre alte Brasilianer traf mit einer Kritik auch den deutschen Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack. "Drogba, Ballack und Cech wurden meine Feinde. Sie haben einen Draht zu Abramowitsch", berichtet "Bild" mit Berufung auf die britische Boulevard-Zeitung "The Sun". Ballack galt bislang nicht als Gegner von Scolari. Nach Bekanntwerden der Trennung vom brasilianischen Weltmeister-Coach von 2002 sagte er dem "Express": "Ich hatte ein gutes Verhältnis zu Scolari."
Nationalspieler wehrt sich
In einem Interview mit der Berliner Zeitung bekundete der Mittefeldspieler sogar seine Sympathien für den Ex-Coach: "Er ist ein sehr netter Mann, der immer um Harmonie bemüht ist mit allen und der darauf Wert legt, dass eine gute Atmosphäre herrscht im Verein, zwischen ihm und den Spielern." Der deutsche Chelsea-Star fügte aber auch an: "Was ich sagen kann, ist: Wir wollen Erfolg haben. Dass das am Schluss nicht immer geglückt ist, lag sicher nicht nur am Trainer, sondern auch an uns Spielern. Scolari hat schließlich in der Vergangenheit bewiesen, dass er ein erfolgreicher Trainer ist."
Lampard übte Kritik
Wer von Chelseas Super-Stars an dem Sturz beteiligt war, ist nur schwer auszumachen. Angeblich soll Klub-Chef Roman Abramowitsch in der vergangenen Woche in Sorge um den sportlichen Erfolg seines Vereins von Moskau nach London geflogen sein und mit Didier Drogba, Michael Ballack und Petr Cech gesprochen haben. Als offenes Geheimnis galt, dass Chelseas Urgesteine Paul Lampard und John Terry seit Monaten das Training des Brasilianers kritisiert haben.
quelle: t-online
Gruss burmtor