Klinsmanns Haltbarkeitsdatum läuft bald ab
Sitzt Klinsmann gegen Frankfurt letztmals auf der Bayern-Bank?
Das Ende von Jürgen Klinsmann als Trainer des FC Bayern München scheint besiegelt. Lediglich der Zeitpunkt, wann der ehemalige Bundestrainer vor die Tür gesetzt wird, ist nach Insider-Meinung noch offen. Sollte der deutsche Rekordmeister am Samstag in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt nicht gewinnen, dürfte es sogar Klinsmanns letzter Auftritt als Bayern-Trainer gewesen sein.
Nach zwei Blamagen innerhalb von fünf Tagen - 1:5 in Wolfsburg und 0:4 in Barcelona – ist die zuletzt mühsam aufrecht erhaltene heile Bayern-Welt endgültig aus den Fugen geraten. Längst wird offen über einen Nachfolger spekuliert. Die "tz" bringt bereits mit Ottmar Hitzfeld, Klaus Augenthaler oder Bernd Schuster die üblichen Verdächtigen ins Spiel.
Das Schweigen der Bosse
Nach der Vorführung im Viertelfinale der Champions League durch Messi und Co. hüllen sich die Bayern-Bosse in Schweigen. Lediglich Karl-Heinz Rummenigge stellte sich unmittelbar nach dem Spiel kurz den Fragen der Journalisten. "Es gilt jetzt natürlich, in dieser schweren Stunde rational zu bleiben und die Dinge nicht zu überdrehen, vor allem keine spontanen unsinnigen Entscheidungen zu treffen", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern. Seitdem ist von Seiten der Bayern-Verantwortlichen nichts mehr zu hören.
Keine Hoffnung mehr
Spätestens jetzt dürfte bei Rummenigge und Hoeneß der Entschluss reifen, dass das Experiment Klinsmann gescheitert ist. Selten zuvor hat ein Bayern-Trainer so große Rückendeckung erhalten wie Klinsmann. Schließlich waren die beiden Bayern-Bosse mächtig stolz auf den Klinsi-Coup im Sommer und wollten mit ihm den FC Bayern in eine neue Ära führen. Doch zuviel lief schief in den letzten Monaten, um noch den Glauben an eine positive Zukunft aufrecht zu erhalten.
Bittere Ergebnisse
In der Meisterschaft hechelt man seit dem ersten Spieltag Platz eins hinterher, im DFB-Pokal schied man im Viertelfinale mit 2:4 sang- und klanglos gegen Bayer Leverkusen aus und in der Champions League ist das Aus bereits im Viertelfinal-Hinspiel besiegelt. 36 Gegentreffer in der Bundesliga nach dem 27. Spieltag sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache. Bielefeld hat übrigens gerade mal zwei Treffer mehr kassiert.
Jeden Tag ein bisschen schlechter
Dass alles sind Fakten, die bis zuletzt weitestgehend ignoriert wurden, schließlich durfte man in der Königsklasse und in der Meisterschaft noch auf ein positives Ende hoffen. Doch nach dem Debakel von Barcelona ist offensichtlich zu Tage getreten, dass die Mannschaft von Tag zu Tag ein wenig schlechter wird, anstatt jeden Tag ein Stückchen besser, wie von Klinsmann vor Saisonbeginn vollmundig angekündigt.
Ist nach dem Frankfurt-Spiel Schluss?
"Wir müssen retten, was zu retten ist", sagte Rummenigge. Hinter verschlossenen Türen wird jetzt diskutiert, wie man das am besten bewerkstelligen soll. Mit Klinsmann oder ohne? Ein Verbleib von Klinsmann bis zum Saisonende wird wohl davon abhängen, ob der FC Bayern kurzfristig einen passenden Trainer findet und wie das Spiel gegen Frankfurt ausgeht. Jetzt die richtige Entscheidung zu treffen, erscheint nicht leicht. Doch ein neuerliches Verpassen der Qualifikation zur Champions League wäre ein Desaster. Gerade wenn man Stars wie Franck Ribéry in München halten will.
Allein mit dem Taxi
Spätestens nachdem sich Klinsmann nach der Wolfsburg-Pleite erstmals öffentlich nicht mehr hinter die Mannschaft stellte, dürfte der sich seit längerem anbahnende Riss zwischen Team und Trainer nicht mehr zu kitten sein. Dass Klinsmann nach der Rückkehr aus Barcelona am Münchner Flughafen kommentarlos ins Taxi stieg und das Team alleine mit dem Mannschaftsbus zum Trainingsgelände an die Säbener Straße fuhr, kann Zufall sein - muss es aber nicht. Sinnbildlich für die momentane Situation beim FC Bayern ist diese Szene jedoch allemal.
quelle: t-online
Gruss burmtor