Der SC Paderborn hat den Grundstein für die Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga gelegt. Der Drittliga-Dritte gewann das Relegations-Hinspiel gegen den VfL Osnabrück mit 1:0 (0:0).
In einer langen Zeit schwachen Partie erzielte Frank Löning in der 78. Minute das entscheidende Tor für die 2008 abgestiegenen Ostwestfalen. Vor 15 000 Zuschauern in der ausverkauften Paragon-Arena bestimmte die Mannschaft von Trainer Andre Schubert über weite Strecken das Spiel, verpasste jedoch einen deutlicheren Erfolg. Die stark ersatzgeschwächten Osnabrücker müssen am Pfingstmontag um den Klassenverbleib zittern.
Trotz des Erfolgs wurde Paderborns Sercan Güvenisik nach dem Schlusspfiff von seinen Kollegen getröstet. Vollkommen freistehend hatte der Türke aus zwei Metern in der Nachspielzeit den Ball am Osnabrücker Tor vorbeibugsiert und damit seine dritte Großchance vergeben. «Wir hätten noch das 2:0 oder 3:0 machen müssen. Das ist zu wenig, die Enttäuschung ist groß», sagte Torschütze Löning. Auf Osnabrücker Seite wurde Darlington Omodiagbe zur tragischen Figur. Der Innenverteidiger rutschte in der 78. Minute aus und ebnete Löning den Weg zum Tor. «Wir werden zu Hause eine andere Mannschaft sehen und offensiver spielen», kündigte Andreas Schäfer an.
In der zerfahrenen Auseinandersetzung war beiden Mannschaften die Nervosität zu Beginn deutlich anzumerken. Nur zaghaft beherzigten die Paderborner die Vorgabe ihres Trainers, sich vor dem klassenhöheren Kontrahenten nicht zu verstecken. Ein erster Warnschuss von Daniel Brückner aus 20 Metern segelte jedoch deutlich über das Osnabrücker Tor (16.). Nach schönem Doppelpass mit Jovan Damjanovic scheiterte Enis Alushi acht Minuten später aus halbrechter Position am herausstürmenden VfL-Torwart Tino Berbig. Bei den immer mutiger auftretenden Ostwestfalen sorgte erneut Damjanovic für Gefahr: Erst legte sich der Serbe den Ball selbst vor, verzog anschließend allerdings per Volleyabnahme (39.).
Osnabrück ließ hingegen besonders in der ersten Halbzeit jegliche spielerischen Glanzlichter vermissen. Bei den stark ersatzgeschwächten Niedersachsen machte sich das Fehlen von Spielmacher Pierre de Wit (Kreuzbandriss) und Antreiber Paul Thomik (Knöchel-Operation) bemerkbar. Immer wieder segelten planlos aus dem Halbfeld geschlagene Flanken durch den Paderborner Strafraum. «Wir kommen mit dem letzten Aufgebot hier hin, da kann man nicht erwarten, dass wir acht Torchancen herausspielen», sagte VfL-Coach Claus-Dieter Wollitz. Überraschenderweise hatte er Stürmer Thomas Reichenberger, mit sieben Toren treffsicherster Osnabrücker dieser Saison, zunächst nur auf der Bank gelassen und erst kurz vor Schluss eingewechselt.
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