Die Vuvuzela-Klänge der Fans sind noch nicht verstummt, doch Südafrikas Fußball-Party hat gleich zum Auftakt des Confederations Cups einen Dämpfer erhalten. Der WM-Gastgeber von 2010 kam zum Auftakt der Mini-Weltmeisterschaft nicht über ein 0:0 gegen Asien-Meister Irak hinaus.
Damit erlitt der Gastgeber einen Rückschlag im Kampf um den Einzug ins Halbfinale. Auf ein großes Spiel hofften die Fans im Ellis Park-Stadion von Johannesburg, darunter Südafrikas Staatspräsident Jacob Zuma, vergebens. Stattdessen bekamen sie im ersten Turnierspiel einen faden Kick zu sehen. In der zweiten Partie der Gruppe A stehen sich in Rustenburg Europameister Spanien und Ozeanien-Champion Neuseeland gegenüber.
«Wir haben das Spiel die ganze Zeit kontrolliert und hatten gute Chancen, ein Tor zu schießen. Jetzt müssen wir uns auf Neuseeland vorbereiten, da müssen wir noch mehr angreifen», sagte Südafrikas brasilianischer Trainer Joel Santana mit Blick auf das zweite Spiel am 17. Juni. Der zum Mann des Tages gekürte Teko Modise ergänzte: «Ein Unentschieden ist okay für das erste Spiel. Wir haben einfach zu viele Chancen vergeben.» Damit spielte er vor allem auf die kuriose Szene an (83.), als sich ausgerechnet Stürmer Bernard Parker als Toreverhinderer erwies und einem Kopfball seines Teamkollegen Kagisho Dikgacoi kurz vor Überschreiten der Linie im Wege stand.
Zufrieden war Trainer-Weltenbummler Bora Milutinovic mit dem Auftritt seiner Iraker: «Ich bin glücklich über diesen Punkt. Er ermöglicht uns, uns für das Halbfinale zu qualifizieren. Wir können dieses Ergebnis jetzt zwei Tage lang genießen.» Dann bekommt es die Mannschaft des Serben mit dem Gruppen-Favoriten Spanien zu tun.
48 827 Zuschauer in der fast voll besetzten Arena sorgten mit ihren Vuvuzelas genannten Tröten für einen ohrenbetäubenden Lärm, diese ausgelassene Stimmung übertrug sich allerdings nicht auf den Rasen. Denn nach einem farbenfrohen afrikanischen Reigen bei der Eröffnungsfeier ließen die beiden Mannschaften zum Turnierstart jeglichen Spielwitz und Kreativität vermissen.
Die zunächst ohne den Ex-Dortmunder Steven Pienaar angetretene Gastgeber konnten ihre Nervosität vor der großen Kulisse nicht abstreifen und leistete sich zu viele Fehler im Aufbau. Der von Milutinovic defensiv eingestellte Außenseiters wirkte sogar bisweilen gefälliger in der Spielanlage. Das Tor von Itumeleng Khune, der den Vorzug vor dem Bielefelder Rowen Fernandez erhalten hatte, konnte der Asien-Meister von 2007 aber nicht in Gefahr bringen. Dabei präsentierte sich die Abwehr der Südafrikaner um den hölzern wirkenden 2,00-Meter-Mann Matthew Booth längst nicht sattelfest.
Ein Schuss von MacBeth Sibaya, den der irakische Schlussmann Mohammed Kassid mit den Fingerspitzen zur Ecke lenkte (14.), war die ganze Offensiv-Ausbeute einer enttäuschenden ersten Halbzeit. Im zweiten Durchgang zog Santanas Team zwar das Tempo an, doch spätestens an der Strafraumgrenze waren die Südafrikaner meist mit ihrem Latein am Ende. Die Iraker beschränkten sich gegen Ende einer Partie, die keinen internationalen Ansprüchen genügte, vorwiegend darauf, das Spielgerät von ihrem Gehäuse fernzuhalten.
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