Der unendliche Millionen-Poker um Franck Ribéry wird immer verrückter. Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München hat einen Bericht der «Sport Bild» über die Freigabe für den Franzosen als falsch und unwahr zurückgewiesen.
In einer Presseerklärung weisen die Bayern auf eine einstimmige Entscheidung des Vorstands hin, wonach Ribéry nicht zum Verkauf steht. «Es gab und gibt keinerlei Beschluss des Aufsichtsrates, der das Thema eines Verkaufs des Spielers Franck Ribéry beinhaltet», teilte die Führungsetage der Bayern mit. Ungeachtet des Wirbels um den Dribbelkünstler lässt Real Madrid nicht locker. Spaniens Rekordmeister Real Madrid bietet inzwischen 55 Millionen Euro für Ribéry.
Nach Informationen der «Sport Bild» soll der französische Nationalspieler trotz des jüngsten Machtworts von Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge die Bayern bei einer entsprechenden Ablöse verlassen dürfen. «Wir haben bei der letzten Sitzung das Thema Ribéry besprochen und sind uns alle einig: Wenn er unbedingt gehen will, werden wir uns mit dem Thema beschäftigen», zitierte die Zeitschrift Präsident und Aufsichtsrats-Chef Franz Beckenbauer. Dazu stellte der Vorstand in seiner Erklärung fest: «Der Transfer eines Spielers bedarf gemäß der Geschäftsordnung des Vorstandes der FC Bayern München AG keiner Genehmigung durch den Aufsichtsrat.»
Während Ribéry samt Familie und Berater auf der Balearen-Insel Ibiza Ferien macht, geben die Bayern im Transfer-Theater um den 26 Jahre alten Franzosen immer neue Rätsel auf. Erst sprach sich Rummenigge entschieden gegen eine vorzeitige Auflösung des bis 2011 gültigen Vertrags aus: «Wir haben nicht die Absicht, Ribéry zu verkaufen.» Jetzt sollen die Münchner angeblich wieder zu Verhandlungen bereit sein. Darauf sollen sich der Vorstand mit Rummenigge, Geschäftsführer Karl Hopfner und Manager Uli Hoeneß auf der Aufsichtsratssitzung im Mai verständigt haben.
Mit Real, dem FC Barcelona, FC Chelsea und Manchester United sind vier europäische Topclubs hinter dem kleinen Franzosen her. Madrid lässt nicht locker und erhöhte laut spanischer Sportzeitung «AS» sein Angebot. Präsident Florentino Perez will 55 Millionen Euro für Ribéry locker machen, als Draufgabe sollen die Niederländer Wesley Sneijder und Rafael van der Vaart nach München wechseln. Ribéry soll der dritte und letzte Mega-Deal von Perez sein. Mit Hilfe eines 150-Millionen-Euro-Kredits zweier spanischer Großbanken holte der Baulöwe bereits die Weltstars Cristiano Ronaldo (94 Millionen) und Kaká (65 Mio.) in die spanische Hauptstadt.
Auch wenn mittlerweile sogar schon von 100 Millionen Euro Ablöse die Rede ist, würde Beckenbauer Ribéry nur ungern ziehen lassen. «Mit Diego verlässt bereits eine Attraktion die Liga», sagte der Bayern- Präsident, «wenn Ribéry folgt, muss ich sagen: So viele Höhepunkte bleiben der Liga dann nicht mehr. Die ganz Liga würde leiden.» Auch Bayerns Chef-Berater Paul Breitner hofft auf den Verbleib des Dribbelkünstlers. «Für mich wäre es das Schönste, wenn Ribéry beim FC Bayern bliebe», sagte er der «Bild»-Zeitung. Ribéry sei wohl genauso viel Wert wie Kaká, so Breitner, aber ihm fehle «jegliches Gefühl, wenn ich die Summen für Ronaldo und Kaká in Relation zu irgendwelchen anderen Spielern setze».
Um Luca Toni müssen sich die Bayern offenbar keine Sorgen mehr machen. In der Münchner «tz» dementierte sein Berater Tullio Tinti alle Spekulationen über einen Wechsel des italienischen Weltmeisters. «Luca ist Spieler des FC Bayern und wird dies bleiben. Er bleibt zu 100 Prozent bei Bayern. Die Gerüchte sind erfunden», erklärte Tulli. Toni war zuletzt mit Fenerbahce Istanbul, Barcelona sowie den beiden Mailänder Clubs Inter und AC in Verbindung gebracht worden.
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