1899 Hoffenheim hat das Wettrennen um den argentinischen Jungstar Franco Zuculini gewonnen, dafür droht der Fußball-Bundesligist das Tauziehen um seinen Stürmer Demba Ba zu verlieren.
Zwei Tage nach dem Machtwort des Vereins, wonach ein Transfer des Senegalesen zum Liga-Rivalen VfB Stuttgart nicht zur Debatte stehe, eröffnete Ba mit einer öffentlichen Gegendarstellung den nächsten Akt in dem sommerlichen Wechsel-Theater.
Er habe sich mit Trainer Ralf Rangnick und Co-Trainer Peter Zeidler getroffen, «und sie sind einverstanden, dass ich gehe. Sie sind natürlich nicht glücklich darüber, aber sie haben gesagt, dass sie nichts mehr dagegen tun werden. Stuttgart und Hoffenheim werden sich jetzt treffen und den Transfer klären», sagte Ba in der «Bild am Sonntag». Der VfB soll bereit sein, eine Ablösesumme von 12 bis 13 Millionen Euro zu zahlen.
Hoffenheims Manager Jan Schindelmeiser dementierte Bas Aussagen umgehend. «Es gibt von unserer Seite keinen neuen Stand. Wir wollen Ba nicht abgeben, das haben wir ihm auch mitgeteilt. Er hat noch zwei Jahre Vertrag in Hoffenheim, und wir bitten darum, dies zu respektieren», sagte Schindelmeiser der Deutschen Presse- Agentur dpa.
Doch Ba, der in der Bundesliga-Premierensaison 14 Treffer für die Hoffenheimer erzielte, denkt offenbar gar nicht daran, weiter im Kraichgau auf Torejagd zu gehen. «Ich möchte Champions League spielen», betonte der 24-Jährige. Dass der Angreifer seine Wünsche öffentlich artikuliert, kann Schindelmeiser zwar verstehen. «Ich halte es aber nicht für klug.» Angesichts der Dissonanzen mit Ba muss sich der Verein die Frage stellen, ob es überhaupt Sinn macht, den vehement auf einen Wechsel drängenden Torjäger mit aller Macht halten zu wollen. Schindelmeiser wollte sich dazu nicht äußern.
Während die Zeichen im Fall Ba wohl doch auf Trennung stehen, haben die Hoffenheimer nach dem Brasilianer Maicosuel in dem 18- jährigen Argentinier Franco Zuculini einen weiteren talentierten Ballzauberer aus Südamerika verpflichtet. Der Jung-Nationalspieler, der auch von Werder Bremen und anderen europäischen Top-Vereinen heftig umworben wurde, kommt für 4,6 Millionen Euro vom Racing Club Avellaneda aus Buenos Aires.
Die Vertragsdauer will Schindelmeiser erst bekanntgeben, «wenn der Vertrag unterschrieben ist. Wir sind gebrannte Kinder», sagte der 1899-Manager. Zweifel habe er jedoch nicht, denn sowohl Zuculinis Vater als auch Vereins-Präsident Rodolfo Molina hätten bei den Verhandlungen einen sehr guten Eindruck gemacht.
Zuculini gilt als großes Talent und Liebling von Nationaltrainer Diego Maradona. Der Weltmeister von 1986 sagt dem Mittelfeldspieler eine große Zukunft voraus und verhalf ihm am 20. Mai im Länderspiel gegen Panama (3:1) zum Auswahl-Debüt. Eventuell bringt Zuculini seinen 16 Jahre alten Bruder Bruno mit, der ebenfalls als großes Talent gilt. «Wir haben dem Vater freigestellt, ob der Bruder mitkommt. Wenn ja, würden wir uns freuen und alle Voraussetzungen schaffen», erklärte Schindelmeiser.
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