Real Madrid lässt im Kampf um Franck Ribéry nicht locker, doch Bayern München will den französischen Fußball-Nationalspieler mit allen Mitteln halten.
Laut der französischen Sportzeitung «L'Équipe» stellt Bayerns Vorstands-Chef Karl- Heinz Rummenigge dem 26-jährigen Dribbelkünstler eine Aufbesserung seines Jahresgehalts auf angeblich acht Millionen Euro in Aussicht. Damit wäre Ribéry der bestbezahlte Profi in der Bundesligageschichte. Rummenigge sprach sich in dem Fachblatt erneut mit Nachdruck gegen einen Wechsel Ribérys aus: «Franck ist unersetzlich. Real Madrid kennt unsere Position: Er ist nicht zu verkaufen.»
Nach mehreren Tagen Funkstille hat Spaniens Rekordmeister die Personalie Ribéry wieder in Angriff genommen. Ribérys Agent Alain Migliaccio hatte im spanischen Radiosender RAC 1 Verhandlungen zwischen dem Bayern-Star und Zinedine Zidane, dem Berater von Real-Präsident Florentino Perez, bestätigt. «Ribéry hat Zidane versichert, dass er sich entschieden habe, sich Real anzuschließen», sagte Migliaccio. Laut der spanischen Sportzeitung «AS» soll der Wechsel zu Real, das zuletzt eine Ablöse von 55 Millionen Euro geboten hat, bis zum 30. Juni perfekt sein. Ribéry soll bereits eine Haus in der spanischen Hauptstadt gefunden haben.
Für Rummenigge wäre Ribérys Abgang zu den «Königlichen» keine Überraschung, «denn Real ist ein faszinierender und finanziell attraktiver Club, aber der FC Bayern ist kein schlechterer Verein». Deshalb will der Rekordmeister alles dafür tun, dass der Spielmacher seinen bis 2011 gültigen Vertrag erfüllt. Der Club soll bereit sein, den Kontrakt seines wertvollsten Spielers aufzubessern. Statt wie bisher geschätzte 3,75 Millionen Euro soll der Franzose acht Millionen Euro im Jahr kassieren. «Ribéry gehört zu den drei besten Spielern der Welt. Wenn man solch einen Spieler hat, gibt man ihn für kein Geld der Welt her. Wir sind da sehr widerstandsfähig», erklärte Rummenigge.
Auch Franz Beckenbauer legte erneut sein Veto gegen den Verkauf Ribérys ein. «Ich würde mir das sehr wünschen, dass er in München bleibt. Er hat in den vergangenen zwei Jahren bei uns für attraktiven Fußball gesorgt», sagte der Bayern-Präsident am Freitag bei einem Werbetermin am Rande des Confederations-Cup in Johannesburg. Er bestätigte, dass neben Real auch Manchester United die Fühler nach dem Franzosen ausgestreckt hat. Bei einem Abschied von Ribéry sei es nahezu unmöglich, adäquaten Ersatz zu finden, sagte der Bayern- Aufsichtsrats-Chef: «Er ist ein Spieler, den man nicht ersetzen kann.»
Unterdessen denkt auch Stürmer-Star Luca Toni angesichts des bevorstehenden Konkurrenzkampfes wieder an einen vorzeitigen Abschied aus München. «Sollte ich bei Bayern keinen Platz mehr finden, hätte ich keinerlei Probleme, nach Italien zurückzukehren, auch mit reduzierten Gehalt», sagte der 31 Jahre alte italienische Nationalspieler in einem Interview mit dem TV-Sender Sky Italia. Toni droht in der neuen Saison hinter 30-Millionen-Euro-Neuzugang Mario Gomez und Miroslav Klose die Ersatzbank.
Nach dem blamablen Aus von Weltmeister Italien beim Confederations Cup in Südafrika bangt Toni auch um seinen Platz in der Squadra Azzurra. Um bei der Weltmeisterschaft 2010 dabei zu sein, müsse er viel spielen, sagte Toni, und deshalb sei er bereit, den FC Bayern für einen weniger reichen Club zu verlassen. «Ich habe Glück, ich verdiene viel und bin absolut nicht Sklave meines Gehalts», meinte der Italiener. Toni war vor zwei Jahren für elf Millionen Euro vom AC Florenz nach München gekommen.
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