Mit dem bitteren Pokal-Aus beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth hat sich für Stuttgarts Trainer Markus Babbel die Situation bedrohlich zugespitzt. Nach dem Absturz in der Fußball- Bundesliga schied der VfB Stuttgart nun auch noch im DFB-Pokal aus.
Die Schwaben verloren ihr Achtelfinale mit 0:1 (0:1) und präsentierten sich erneut in erschreckender Verfassung. «Ich hoffe, dass ich die Chance bekomme weiterzumachen», sagte Babbel nach der fünften Niederlage in Serie. Besser machte es Ligarivale 1. FC Köln, der bei Mario Baslers Pokal-«Helden» von Eintracht Trier souverän mit 3:0 (2:0) gewann. Die Tore gegen den Fußball-Regionalligisten erzielten Kapitän Milivoje Novakovic (25. Minute), Youssef Mohamad (29.) und Maniche (52.).
Nach der erneuten Pleite gab der enorm unter Druck stehende Babbel zu, dass die Lage schwierig sei. «Da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren», sagte der frühere Verteidiger, dessen Elf es nun in der Liga mit dem FC Bayern München zu tun bekommt. In Trier räumte Coach Basler ein, dass gegen die Kölner ein Klassenunterschied erkennbar war: «Sie haben das Spiel sehr ernst genommen und uns in der einen oder anderen Situation gezeigt, warum es eine erste und eine vierte Liga gibt.» FC-Nationalspieler Lukas Podolski war rundum zufrieden: «Wir haben von der ersten Minute das gezeigt, was wir machen wollten. Wir hatten das Spiel von Anfang an gut im Griff.»
Während sein Trainer Zvonimir Soldo nach dem Schlusspfiff jubeln durfte, hat Kollege Babbel als Stuttgarter Trainer kaum noch sportliche Argumente. Der Bundesliga-14. präsentierte sich bei den Franken wieder einmal verunsichert und ideenlos. Die logische Konsequenz war die fünfte Niederlage in Serie. Besonders bitter für den VfB: Ausgerechnet Offensivakteur Bernd Nehrig, der bis 2007 neun Jahre lang in Stuttgart gespielt hatte, markierte in der 32. Minute das Fürther Tor des Tages.
Nach einem feinen Pass von Leonard Haas trickste Nehrig VfB- Außenverteidiger Arthur Boka wie einen Schüler aus und ließ mit seinem Schuss nicht nur Matthieu Delpierre, sondern auch Keeper Jens Lehmann schlecht aussehen. Es sollte der einzige Treffer der Partie bleiben, da die Fürther die späte Stuttgarter Drangperiode mit Glück und Geschick überstanden.
Die Kölner feierten unterdessen einen klaren Sieg gegen den bisherigen Pokal-Schreck und Viertligisten Trier. Mit ihrem Doppelpack innerhalb von vier Minuten stießen Novakovic und Mohamad das Tor zum Viertelfinale schon vor der Pause weit auf, eher der überragende Maniche sein «Comeback» krönte. Die Hoffnung der Trierer Fans, nach Hannover 96 und Arminia Bielefeld wieder einen Favoriten ärgern zu können, wurden vor 10 800 Zuschauern im Moselstadion früh zerstört. Für den Tabellen-Zwölften der Regionalliga West und Trainer Basler wird der Druck nach dem Abrutschen in der Liga und dem Pokal- Aus immer größer.
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