Michael Ballack und vier der umjubelten deutschen EM-Siegerinnen sind bei der Wahl der Weltfußballer des Jahres im Rennen.
Während der deutsche Nationalmannschaftskapitän in der vom Weltverband FIFA veröffentlichten Liste der 23 Spieler als Außenseiter gilt, sieht es für das deutsche Frauen-Quartett besser aus: Nadine Angerer, Simone Laudehr, Birgit Prinz und allen voran EM-Torschützenkönigin Inka Grings zählten unter den zehn nominierten Spielerinnen zu den Favoriten. Schärfste Konkurrentin ist die zuletzt dreimalige Siegerin Marta aus Brasilien.
«Das ist ein schöner Erfolg für Deutschland», sagte Bundestrainerin Silvia Neid der Deutschen Presse-Agentur dpa. Mit den anderen Cheftrainern und den Spielführern der Männer- und Frauen-Nationalteams wird sie nun die Wahl treffen. Die Siegerin und der Sieger werden am 21. Dezember bei der FIFA-World-Player-Gala in Zürich bekanntgegeben.
«Ich finde es toll, dass vier meiner Spielerinnen auf dieser Liste stehen. Sie sind in einer tollen Verfassung und haben ein großartiges Jahr gespielt», befand Neid. Zwar darf sie nicht für eine ihrer Spielerinnen votieren, dennoch sind die Aussichten gut, dass eine der vier Leistungsträgerinnen aus der Welt- und Europameister-Elf am Ende gekürt wird. Nicht zuletzt wegen der überragenden Leistungen des Quartetts bei der EM im September in Finnland.
Diesmal werden allerdings nicht Birgit Prinz, Weltfußballerin der Jahre 2003 bis 2005, die größten Chancen eingeräumt, die Brasilianerin Marta abzulösen. Vielmehr hat sich die Duisburgerin Inka Grings mit ihrem EM-Rekord von sechs Treffern in die Favoritenrolle geschossen. Zwei Tore erzielte sie allein beim 6:2 im Finale gegen England. Nie zuvor hatte bei EURO-Turnieren eine Spielerin mehr als vier Tore erzielt.
Bei den Männern hat DFB-Auswahlkapitän Ballack, dem zuletzt sogar die Ehre zuteilwurde, beim FC Chelsea die Kapitänsbinde tragen zu dürfen, nach zuletzt starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Doch wie der als einziger Bundesliga-Profi nominierte Franzose Ribéry hat auch der Wahl-Londoner verletzungsbedingt einige wichtige Spiele verpasst und dürfte daher nicht erste Wahl sein. Vielmehr wird wie im Vorjahr ein Duell zwischen dem seit diesem Sommer für Real Madrid stürmenden Cristino Ronaldo, mit 94 Millionen Ablöse teuerster Kicker der Welt, und Lionel Messi erwartet. Der Argentinier hat mit dem FC Barcelona in diesem Jahr das Triple - spanischer Meister, Pokalsieger sowie Champions-League-Gewinner - geholt und mit vielen Treffern und Torvorlagen großen Anteil an «Barcas» Dreifach-Triumph gehabt.
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