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"Und schon wieder Deutscher Meister, BVB": Borussia Dortmund gelingt die erfolgreiche Titelverteidigung mit einem souveränen 2:0 gegen Gladbach. Auf der anschließenden Feier will Kapitän Sebastian Kehl erstmal "viel, viel trinken", BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke denkt dagegen schon an das Pokalfinale in drei Wochen - denn der alte und neue Bundesliga-Primus hat noch ein Ziel: Den Gewinn des Doubles.
Mit Anbruch der Nachspielzeit war sich dann auch Jürgen Klopp sicher, dass seine Mannschaft wieder Deutscher Meister werden würde. "Als ich sah, dass der vierte Offizielle noch eine Minute anzeigt, da wusste ich, dass Gladbach keine zwei Tore mehr schießt", erzählte Klopp, als das Spiel lange vorbei war, das seine Dortmunder tatsächlich 2:0 gewonnen hatten.
Dieser Sieg brachte ihnen die zweite Meisterschaft nacheinander, und wie im Vorjahr hatten sie den Titel frühzeitig sicher gestellt, nämlich schon am 32. Spieltag. Mit entsprechender Hochachtung sprach Klopp hinterher über seine Fußballer: "Ich bin wirklich stolz auf die Truppe", sagte er, "es ist ein Privileg, diese Mannschaft trainieren zu dürfen."
Die meisten Menschen im Dortmunder Stadion hatten schon früher als Klopp daran geglaubt, dass es an diesem Tag klappt mit einem Sieg über die Gladbacher, der gleichsam die erfolgreiche Titelverteidigung bedeuten würde. Spätestens nach dem Tor zum 2:0 durch Shinji Kagawa in der 59. Minute war der Frohsinn nicht zu bremsen. Die Fans auf der Südtribüne zündeten Bengalische Fackeln und ließen gelben Rauch steigen. Dazu sangen sie: "Und schon wieder Deutscher Meister, BVB!" und "Seht Ihr Bayern, so wird das gemacht!"
Als das Spiel vorbei war, da zeigte sich, dass die Dortmunder natürlich Vorbereitungen getroffen hatten für den Fall des Titelgewinns. Die Spieler zogen T-Shirts über, die sie als Deutscher Meister 2012 kennzeichneten, und aus dem Stadionkeller transportierten Helfer gefüllte Biergläser auf das Spielfeld, die ungefähr so groß waren wie eine durchschnittliche Litfaßsäule.
Auch Trainer Klopp kam nicht drumherum, sich mit Bier überschütten zu lassen, doch er versuchte, das Zentrum der Feierlichkeiten auf dem Rasen zu meiden. "Ich war sehr, sehr glücklich damit, zu beobachten, wie meine Mannschaft zelebriert hat", sagte er, "die Frechheit, mit der sie Fußball spielt, hat man auch beim Feiern gesehen."
Es war eine knifflige Prüfung, die Klopps Männer am Samstag bewältigen mussten. Sie bekamen ja mit, dass der FC Bayern früher am Nachmittag lange in Rückstand lag gegen Werder Bremen. Bis zu Ribérys 2:1 in der Nachspielzeit sah es aus, als wären die Dortmunder schon vor dem Spiel gegen Mönchengladbach Meister.
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