Polizei nach Krawallen fassungslos
Die Polizei hat nach den Ausschreitungen von Hooligans beim Südwestderby zwischen den Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern und Karlsruher SC (2:0) eine erschütternde Bilanz gezogen.
Die Einsatzleitung zeigte sich angesichts von insgesamt 18 Verletzten, drei Festnahmen, gezündeter Pyrotechnik, massiven Attacken auf die Sicherheitskräfte und Sachschäden "fassungslos über die Gewaltbereitschaft beider Fanlager". Bereits vor dem Anpfiff hatten sechs Polizisten bei der Verhinderung von Auseinandersetzungen durch Böller und Pyrotechnik, die vor allem von FCK-Anhänger einsetzten, Knalltraumen oder leichte Verletzungen erlitten. Nach Spielschluss trugen bei Schlägereien zwischen zum Teil vermummten KSC-Randalieren und FCK-Rowdys jeweils sechs Ordner und Hooligans Verletzungen davon.
Beim Abmarsch zum Bahnhof griffen KSC-Anhänger die Polizei an, die drei Schläger aus Reihen der Badener Krawallmacher festnahm.
FCK-Hooligans bewarfen am Bahnhof die Polizei mit Flaschen und beschädigten dabei mehrere Einsatzfahrzeuge.
DFB ermittelt gegen FCK und KSC
Die schweren Krawalle rund um das Südwestderby in der Zweiten Liga am Samstag zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Karlsruher SC (2:0) haben für beide Klubs ein Nachspiel.
Der DFB-Kontrollausschuss wird gegen beide Vereine ein Ermittlungsverfahren einleiten.
Dem FCK und dem KSC drohen voraussichtlich Geldstrafen, auch Zuschauer-Ausschlüsse sind denkbar.
Getreu dem üblichen Vorgehen werden beide Klubs im ersten Schritt angeschrieben und zu einer Stellungnahme aufgefordert. Nach der Auswertung der Eingaben wird dann über den weiteren Fortgang des Verfahrens entschieden.
Bei den Ausschreitungen wurden insgesamt 18 Personen verletzt.
Der Polizeibericht listete zudem drei Festnahmen, gezündete Pyrotechnik, massiven Attacken auf die Sicherheitskräfte und Sachschäden auf. Die Einsatzleitung hatte sich nach den Krawallen "fassungslos über die Gewaltbereitschaft beider Fanlager" gezeigt. Einsatzleiter Franz-Josef Brandt kündigte an, dass "alles unternehmen werden" soll, "um die Randalierer zu überführen". Dazu steht den Ermittlern nach Angaben Brandts umfangreiches Bildmaterial zu Verfügung.
Der FCK und der KSC kündigten an, die Polizei bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
"Wir werden alles dafür tun, um diese Vorfälle aufzuklären und diesen Personen habhaft zu werden, die hier normale Fans und Stadionbesucher gefährden und darüber hinaus den Fußball als Bühne für ihre Gewalttaten benutzen", sagte KSC-Präsident Ingo Wellenreuther. Die Vorfälle in der Pfalz setzen auch die DFL unter Druck. Die Argumentation der Klubs gegen eine Beteiligung an den Kosten von Polizeieinsätzen wird immer schwieriger. Eine Stellungnahme der DFL stand am Montag noch aus.
Düsseldorf-Fans sorgen für Chaos
Fans von Zweitligist Fortuna Düsseldorf haben auf der Fahrt zum Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 für Chaos gesorgt. Um 8.20 Uhr zündeten Anhänger im Regionalexpress kurz vor dem Bahnhof Andernach Pyrotechnik und warfen es laut Polizeibericht bei Einfahrt auf den Bahnsteig.
Verletzt wurde niemand, gegen drei Männer wurden Ermittlungsverfahren wegen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet. Der Zug nahm die Fahrt erst mit einiger Verspätung wieder auf.
Quelle: sport1.de
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