Hannover buhlt um Schalkes Özil
Kurz vor dem Bundesliga-Transferschluss am 31. Januar scheint das Transferhickhack zwischen Mesut Özil und dem FC Schalke 04 nun doch ein Ende zu nehmen. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung will Hannover 96 den talentierten Jungprofi sofort unter Vertrag nehmen. "Ja, wir haben Interesse. Es ist gesprochen worden", sagte 96er-Präsident Martin Kind. Einziger Streitpunkt scheint derzeit die Ablösesumme zu sein, denn Schalke forderte zuletzt sieben Millionen Euro für den 19-Jährigen, und auch Schalkes Manager Andreas Müller bestätigt: "Wir sind noch sehr weit auseinander." Unterdessen wehrt sich Özil gegen sein Image als geldgieriger Jungprofi und hat dem FC Schalke 04 "eine schmutzige Kampagne" vorgeworfen.
Finanzierungsmodell soll Einigung bringen
Viel Zeit bleibt Hannover nicht mehr und eine schnelle Einigung soll her. "Wir haben mit Schalke sehr offene Gespräche. Vielleicht gibt es ja eine Variante", sagte Christian Hochstätter, Sportdirekttor der 96er. Die Königsblauen wollen den Niedersachsen nun einen modifizierten Ablöseplan vorlegen, der mit Sofortzahlungen und Bonusnachschlägen in den nächsten Jahren gespickt sein soll. "Mal sehen, wie der Katalog aussieht. Wir müssen dann ja auch mit dem Spieler noch einig werden," fügte Hochstätter hinzu.
"Er hatte eine unglückliche Entwicklung"
Bedenken, dass der als schwierig geltende Özil sich in Hannover nicht zurechtfinden könne, hat Präsident Kind jedenfalls nicht: "Er hatte eine unglückliche Entwicklung. Ich weiß nicht, ob das, was auf Schalke gelaufen ist, alles so schlau war." Sportlich gesehen dürfte Hannover-Coach Dieter Hecking sowieso bestens informiert sein, denn er und Schalkes Trainer Mirko Slomka sind gute Freunde.
Keine Erinnerung an Handschlagvertrag
Özil hatte sich mit den Königsblauen per Handschlag auf eine Vertragsverlängerung geeinigt, dann aber davon nichts mehr wissen wollen. Daraufhin zog Müller das Vertragsangebot bis 2011 zurück und erklärte, Özil könne bei einer entsprechenden Ablösesumme sofort den Verein verlassen und werde nicht mehr zum Einsatz kommen. Im Interview mit dem "Kicker" erklärte der 19-Jährige, dass seine Weigerung, die Offerte anzunehmen, nicht an den Finanzen gescheitert sei. "Es lag an fehlendem Vertrauen. Herr Müller hat sich nicht an Absprachen gehalten. Am Geld lag es nicht", betonte der gebürtige Gelsenkirchener.
Mehr Rückendeckung vom Klub erwünscht
Der Klubführung seines Noch-Arbeitgebers mit Trainer Slomka und Manager Müller warf Özil unter anderem Wortbruch vor. Man habe ihm nach Lincolns Weggang im vergangenen Sommer versprochen, keinen neuen Spielmacher zu holen, dann aber Ivan Rakitic verpflichtet. Er habe sich mehr Rückendeckung vom Klub gewünscht, auch von Slomka. Über ihn wolle er aber nichts sagen. "Meine Erziehung verbietet mir, mich über den Trainer zu äußern."
Gruss burmtor