Bundesliga - 5. Spieltag
Samstag, 20. September 2008
O'zapft is! Werder schenkt ein
Ausgerechnet zum Start des Oktoberfestes hat der FC Bayern München am 5. Spieltag der Bundesliga eine historische Heimpleite erlebt. Die Münchner verloren gegen Werder Bremen nach indiskutabler Leistung mit 2:5 (0:2) und verbuchten damit die höchste Heimniederlage seit zwölf Jahren.
Zuletzt hatten die Bayern beim 1:4 gegen den Karlsruher SC am 17.02. 1996 so hoch vor eigenem Publikum verloren. Die Tore für die spielstarken Bremer erzielten Markus Rosenberg (30.), Naldo (45.), Mesut Özil (53.), Claudio Pizarro (59.) und abermals Rosenberg (67.). Die Ehrentreffer für die Hausherren gelangen ausgerechnet dem Ex-Bremer Tim Borowski (71./85.).
Bremen, das ohne die Stammspieler Torsten Frings, Clemens Fritz und Daniel Jensen anreiste, war in allen Belangen überlegen und hätte sogar noch höher gewinnen können. Pizarro traf nur den Pfosten (18.)
Für Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann und Kahn-Nachfolger Michael Rensing war es die erste Niederlage in der Bundesliga.
Vor dem Spiel: Werder muss kurzfristig auf Frings, Fritz, Jensen und Almeida verzichten. Für die Bayern rückt Podolski für den angeschlagenen Klose ins Team.
So lief das Spiel: Zerfahrener Beginn von beiden Mannschaften mit vielen Fehlpässen. Bremen machte im Mittelfeld geschickt die Räume dicht, Bayerns Kombinationsspiel lahmte. Die erste gute Chance vergab Luca Toni mit einem Kopfball nach einer Lahm-Flanke (13.). Werder-Spielmacher Diego verteilte die Bälle gewohnt souverän und kurbelte das Bremer Spiel an.
Bayern bemühte sich, Linie ins Spiel zu bringen, allerdings ohne Tempo und zündende Ideen. Markus Rosenberg schloss einen exzellenten Pass von Mesut Özil zur Bremer Führung ab (30.). Naldo legte kurz vor der Pause einen drauf.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit übernahmen die Münchner das Kommando, die eingewechselten Tim Borowski und Massimo Oddo sorgten für Schwung. Mesut Özil machte dem Spaß mit dem 0:3 in der 53. Minute ein jähes Ende. In der Folge spielte Werder mit den Bayern teilweise Katz und Maus, die hilflosen Münchner zerfielen in Einzelteile.
Star des Spiels: In einer bärenstarken Werder-Mannschaft stach Mesut Özil heraus. Schon als Fehleinkauf abgestempelt, zauberte der Deutsch-Türke an der Seite von Diego, bereitete zwei Tore vor und erzielte selbst einen sehenswerten Treffer.
Gurke des Spiels: Exemplarisch für den grausamen Nachmittag aus Bayern-Sicht steht Mark van Bommel. Der Kapitän fiel lediglich durch eine Vielzahl von Fehl- und Rückpässen auf, wirkte ungewohnt zweikampfschwach und im defensiven Mittelfeld oft hilflos. Ging nach der Pause ohne Gegenwehr mit seinen Kollegen unter. Hat in dieser Form nichts in der Startelf zu suchen. Auch, weil Vertreter Andreas Ottl zuletzt einen starken Eindruck hinterließ.
Lehren des Spiels: Der FC Bayern ist brutal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Gegen den ersten echten Prüfstein ging das 3-5-2 in die Hose, Werder nutzte die eklatanten Defensivmängel der Münchner gnadenlos aus.
Saft- und kraftlos ergaben sich die Bayern ihrem Schicksal und hatten blendend aufgelegten Bremern vor allem in der zweiten Halbzeit nichts entgegenzusetzen.
Lukas Podolski konnte seine Chance von Beginn an abermals nicht nutzen. Der Klose-Vertreter verballerte zwei gute Torchancen, das Zusammenspiel mit Sturmpartner Luca Toni war nicht vorhanden.
Werder dagegen feierte nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Famagusta in der Champions League ein beeindruckendes Comeback. Ohne die angeschlagenen Torsten Frings und Clemens Fritz angereist, spielten die Bremer diszipliniert und brannten ein echtes Offensivfeuerwerk ab.
Oh man,das war echt heftig für uns als Bayernfans :sad: SCHEIßE
Gruß Michl