Kritik an Rensing wird lauter
Michael Rensing ist beim FC Bayern nicht unumstritten.
Nach seiner unglücklichen Faustabwehr, die dem FC Bayern zum Auftakt der Rückrunde gegen den Hamburger SV eine 0:1-Niederlage bescherte, sind die Diskussionen um Torhüter Michael Rensing erneut entbrannt. Der Schlussmann der Münchner ließ einen vergleichsweise harmlosen Schuss von Hamburgs David Jarolim in die Mitte abklatschen - HSV-Stürmer Mladen Petric musste den Ball nur noch einnicken.
"Ich habe den Ball gut gehalten, er war noch abgefälscht", brachte der nie um eine Ausrede verlegene Nachfolger von Oliver Kahn zu seiner Entschuldigung hervor. Doch die Frage, ob Rensing gut genug für den Rekordmeister ist, hat mehr Berechtigung denn je.
Müller: "Rensing kann Kahn nicht ersetzen"
In der "Sport Bild" äußert sich Ex-Torhüter René Müller zum Thema Rensing äußerst skeptisch. Der langjährige Nationaltorwart der ehemaligen DDR befürchtet, dass ihm das Erbe von Oliver Kahn zu schwer auf den Schultern lastet: "Er hat lange genug Zeit gehabt, sich darauf vorzubereiten, auch mit Teileinsätzen. Rensing kann aber Oliver Kahn nicht ersetzen. Das ist das Problem für ihn." Daher glaubt Müller, dass die Luft für Rensing "sehr, sehr dünn" wird.
Kann Butt dem Druck besser standhalten?
Sogar einen Wechsel zwischen den Pfosten bringt Müller ins Spiel. "Hans-Jörg Butt würde vielleicht dem Druck sogar besser standhalten als Rensing. Weil er erfahren ist", so Müller. Über kurz oder lang werde man sich in München auch sicher nach einem neuen Torhüter umsehen: "Ich glaube schon, dass die Bayern ihren Fokus nun in der ganzen Welt herumschweifen lassen."
Auch in der National-Elf wird es schwer
Der langjährige Bundesliga-Torhüter Georg Koch stößt ins gleiche Horn. "Die Fußstapfen von Oliver Kahn sind riesengroß, wohl zu groß", so Koch im Interview mit "spox.com". "Aber ich finde es klasse, wie der FC Bayern den Michael stützt und hinter ihm steht. Das ist schon sensationell." Auch Rensings Chancen in der Nationalmannschaft sieht Koch eher begrenzt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bundestrainer Joachim Löw mit Rensing, Neuer und Adler nach Südafrika fährt. Einen erfahrenen Keeper braucht er."
Golz stärkt Rensing den Rücken
Richard Golz sieht die Lage ein wenig entspannter. Der Keeper, der in der Bundesliga für Hannover, Hamburg und Freiburg aktiv war, plädiert in der "Sport Bild" dafür, Rensing ein wenig Zeit zu geben: "Man muss Rensing eine Entwicklungsmöglichkeit eingestehen. Bis jetzt tanzen die Bayern noch auf allen Hochzeiten. Solange nichts verloren ist, sollte man die Sache nicht zu hoch hängen." Auch lobt Golz die Spielweise von Rensing. "Er ist einer der wenigen, die noch rauskommen in der Bundesliga. Es spricht eindeutig für ihn, dass er auch den Mut hat, seine Art und Weise zu spielen auch durchzuziehen. Natürlich muss man irgendwann mal überprüfen, ob das nicht auch anders möglich ist", schränkt Golz ein.
Wortgefecht mit Beckenbauer
Noch hat Rensing, der sich selbst stärker sieht als Nationaltorhüter René Adler von Bayer Leverkusen, Kredit beim FC Bayern. Wenn er nicht sehr bald mehr Konstanz in seine Leistungen bringt, dürfte dieser bald aufgebraucht sein. Jüngst übte sogar Bayern-Präsident Franz Beckenbauer Kritik an Rensing. Doch auch diese ließ der 24-Jährige nicht an sich ran und konterte sie auf nonchalante Weise: "Seine Kritik ist Schwachsinn!"
quelle: t-online
Gruss burmtor