Mark van Bommel hat nur noch einen Fürsprecher
Bayern Münchens Kapitän Mark van Bommel steht noch vor einer ungewissen Zukunft.
Was wird aus Mark van Bommel? Seitdem der Niederländer zu Saisonbeginn vom neuen Cheftrainer Jürgen Klinsmann erst zum Kapitän des FC Bayern München und anschließend zum Bankdrücker degradiert wurde, reißen die Diskussionen um den Wert und die Zukunft des 31-Jährigen nicht ab. Sein Nachfolger ist in Anatoly Timoschtschuk bereits verpflichtet. Klinsi braucht ihn nicht mehr. Manager Uli Hoeneß schon.
Genügend Anfragen vorhanden
Hartz IV droht van Bommel keineswegs, sollte die Einigung über eine Verlängerung seines Kontrakts an der Isar über den 30. Juni 2009 hinaus ausbleiben. Sein Berater Rob Jansen bestätigte der "Bild"-Zeitung, es lägen "Anfragen aus dem In- und Ausland" vor. Darunter soll auch der Meister von 2007 sein, der VfB Stuttgart. Bleibt die Frage, wer bei seinem Noch-Arbeitgeber Bayern München - und in welcher Intensität - um das Bleiben des Problemkickers kämpft.
Nur Hoeneß scheint um van Bommel zu kämpfen
Hoeneß tut es, dem Vernehmen nach, Klinsmann weniger, obwohl der sagte: "Mark genießt höchste Wertschätzung." Solange van Bommel jedoch mit einem Angebot, das lediglich bis 30. Juni 2010 datiert ist, in seinen Augen abgespeist werden soll, stehen die Zeichen nach drei Jahren des Miteinanders sowieso auf Trennung. Ansonsten ließ van Bommel wissen: "Ich würde gerne bleiben", denn: "Der FC Bayern ist meine Heimat." Identifikation mit dem Verein. Heutzutage ebenso selten wie gesucht. Darauf steht Hoeneß, Ur-Vater der Erfolge des Rekordmeisters in den vergangenen drei Jahrzehnten.
Ein schmaler Grat
Klinsmann hingegen sieht für van Bommel keine Verwendung mehr. Die erzieherische Maßnahme, den Schwiegersohn des niederländischen Bondscoaches Bert van Marwijk durch die Vergabe des Kapitänsamts zu züchtigen, scheint gescheitert. Noch immer stellt der "aggressive Leader" ein stetes Sicherheitsrisiko dar: zu schmal der Grat zwischen dem Mitreißen der Kollegen, dem Zeichensetzen und der unangemessenen Härte gegen den Gegner.
Jarolim weggerammt
Zuletzt stand in Hamburg zum Auftakt der Rückserie ein Luftkampf gegen den Ex-Bayern und Kapitänskollegen David Jarolim vom HSV beispielhaft für van Bommels Vorgehen: Der Münchner rauschte in Jarolims Rücken heran, um den Tschechen unter massivem Einsatz des ausgefahrenen linken Ellenbogens gegen das Gesicht zu Boden zu zwingen. Selbst die Tatsache, dass Jarolim für sein rasches und theatralisches Fallen berühmt ist, entlastete den sich noch beschwerenden van Bommel in diesem Moment nicht.
Noch ist Zeit
So sehr der frühere Angestellte der PSV Eindhoven und des FC Barcelona allerdings durch dieses oft übertrieben aggressive Einsteigen eine stete Reizfigur abgibt, so wertvoll bleibt der Routinier als Führungsfigur. Van Bommel hat seinen Ruf weg, und der FC Bayern, auf den seine zu oft schlicht unfairen Attacken Richtung Gegner zurückwirken, ohnehin. "Ich werde mir in Ruhe meine Gedanken machen", lässt van Bommel die kommenden Tage und Wochen auf sich zukommen. Enttäuscht sei er aber schon, den erwünschten Zweijahresvertrag bisher nicht erhalten zu haben.
quelle: t-online
Gruss burmtor