Schalke immer tiefer in der Krise
Trainer Fred Rutten nach dem Pokalaus.
Spielfreude, Kreativität im Mittelfeld, tödliche Pässe in den Rücken der Abwehr: All das ließ FC Schalke 04 beim bitteren Pokal-Aus gegen FSV Mainz 05 wieder einmal schmerzlich vermissen.
"Wir hätten bis morgen früh spielen können und hätten kein Tor erzielt", brachte Schalkes Kapitän Marcelo Bordon nach der Partie die Ratlosigkeit der Königsblauen auf den Punkt. "Jetzt ist nicht nur der eine oder andere gefordert, sondern wir alle", nahm er sein Team in die Pflicht.
Rutten ist fassungslos
Durchhalteparolen wie diese sind auf Schalke während der verkorksten Saison an der Tagesordnung. Es stimmt einfach nicht beim Tabellenachten der Bundesliga. Mit dem schwachen Auftritt am Mainzer Bruchweg verspielte Königsblau zudem die Chance, sich über den DFB-Pokal für das internationale Geschäft zu qualifizieren. In der 88. Minute traf Aristide Bancé die Knappen schließlich mitten ins Herz. "Wir haben einfach zu wenige Chancen herausgearbeitet. Der Schmerz steckt ganz tief drin", sagte der nach Worten ringende Schalker Chefcoach Fred Rutten nach dem Spiel.
Schalkes Offensive ohne Durchschlagskraft
Dabei hatte Schalke gar nicht schlecht begonnen und sorgte in der ersten Hälfte durch zwei Standardsituationen für Gefahr vorm Tor der Mainzer. In der Folgezeit verfielen die Gelsenkirchener jedoch zurück in alte Muster. Jones rackerte was das Zeug hielt, rieb sich aber all zu oft in Zweikämpfen auf, statt schnell das Mittelfeld zu überbrücken. Engelaar fehlte wie so oft jegliche Bindung zum Spiel und auch der in der 63. Minute für ihn eingewechselte Ivan Rakitic konnte der königsblauen Offensive keine neuen Impulse verleihen.
Mainzer Riegel hält Angriffen stand
"Die letzte Flanke und der letzte Pass haben heute gefehlt, um zum Torerfolg zu kommen", analysierte Heiko Westermann den Spielverlauf. Doch wer hätte das finale Zuspiel in Zählbares ummünzen sollen? Kevin Kuranyi war von der Mainzer Defensive völlig abgemeldet und blieb in der Halbzeit in der Kabine. Halil Altintop konnte sich anschließend über 45 Minuten ebenso wenig gefährlich in Szene setzen, wie Jefferson Farfan über 90 Minuten. "Der Gegner stand heute tief und wir mussten nach einer Lösung suchen, die wir nicht gefunden haben", sagte Rutten.
Mangel an Kreativität
Dabei benötigt der UEFA-Cup-Sieger von 1997 so dringend eine Lösung seiner Probleme, vor allem eine für das kreative Defizit. Einen "echten Zehner" der Marke Rafael van der Vaart sucht man auf Schalke seit dem Abschied von Lincoln 2007 vergeblich. Manager Andreas Müller dementierte sogar jegliches Interesse, überhaupt einen klassischen Spielmacher verpflichten zu wollen. In Mainz offenbarte sich jedoch einmal mehr, dass genau hier dringender Handlungsbedarf besteht.
quelle:t-online
Gruss burmtor